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Home Care-Konzepte: Moderne Versorgungsalternativen in der Behandlung chronisch (schwer-)kranker Patienten

AutorHans-Joachim Schmoll, Udo Richter, Wolfgang Hartig
VerlagW. Zuckschwerdt Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783886037506
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Home Care ist eine Betreuungsform, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dafür stehen in ihrem Angebotsspektrum breit gefächerte und an den individuellen Bedürfnissen der Patienten ausgerichtete medizinische, pflegerische, soziale und rehabilitative Dienste zur Verfügung. Es entspricht den Wünschen jedes Menschen, ein möglichst unabhängiges Leben zu führen, so weit das mit seiner Erkrankung oder seinen Schädigungen möglich ist, sowie Geborgenheit in seiner Familie zu erfahren. Letztlich soll Home Care ein Stück mehr Lebensqualität erreichen.

Ganz sicherlich aber darf Home Care nicht als isolierte Versorgungsorganisation aufgefasst werden, sondern muß als ein Teil eines komplexen Netzwerkes verschiedener Dienstleister verstanden werden, von dem einen wesentlichen Teil das Krankenhaus darstellt. Dies wird in vielen Beiträgen deutlich.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. 1 Einführung in die Home Care-Problematik – Erfahrungen aus den USA
  3. 2 Home Care aus der Sicht der Krankenkassen
  4. 3 Organisation der Home Care-Betreuung
  5. 4 Onkologische Kooperation: Modelle und Zielsetzungen
  6. 5 Ethische Anliegen im Rahmen von Home Care
  7. 6 Ambulante enterale Ernährung
  8. 7 Ambulante parenterale Ernährung (heimparenterale Ernährung – HPE)
  9. 8 Schmerztherapie beim Erwachsenen
  10. 9 Ambulante Schmerztherapie in der pädiatrischen Onkologie
  11. 10 Internistische onkologische Therapie
  12. 11 Supportive Therapie
  13. 12 Ambulante Therapie in der Radio-Onkologie
  14. 13 Häusliche intravenöse Antibiotikatherapie bei Mukoviszidose (CF)
  15. 14 Ambulante Therapie bei der HIV-Infektion
  16. 15 Hospizbewegung und Palliativmedizin
  17. Stichwortverzeichnis
Leseprobe
3 Organisation der Home Care-Betreuung (S. 25-26)

U. Richter

3.1 Der Aufbau der Home Care-Betreuung und die Bedeutung für den Hausarzt
3.2 Das Home Care-Netzwerk
3.3 Die ärztlichen Spezialisten im Home Care- Netzwerk
3.4 Die Home Care-Edukatoren
3.5 Home Care-Produktversorger
3.6 Notwendige Formalitäten der Home Care- Therapien
3.6.1 Der ärztliche Infusions- und Therapieplan
3.6.2 Die Rezeptierung der Produkte
3.6.3 Die Verordnungsblätter
3.7 Schlussbetrachtungen

3.1 Der Aufbau der Home Care- Betreuung und die Bedeutung für den Hausarzt

Immer mehr chronisch schwerkranke Patienten, vor allem mit onkologischen und neurologisch- geriatrischen Erkrankungen, durchlaufen Stadien mit invasiven, medizinisch und technisch anspruchsvollen Behandlungen. Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass diese Patienten häufiger in den Betreuungsbereich der Hausärzte kommen.

Bisher ist die hausärztliche Home Care-Versorgung aber meist nur im Bereich der Grundpflege und der einfachen Behandlungspflege sichergestellt.

Eine Situation mit höheren Anforderungen entsteht jedoch z.B. schon dann, wenn Hausärzte kurzfristig die Versorgung therapeuti scher Stomata des Darmes, der Trachea bzw. des Urogenitalsystems zu übernehmen haben. Vor allem, wenn ein individuelles Patiententraining durchzuführen ist, das den Patienten in die Lage versetzen soll, die ärztlich verordnete Therapie selbstständig oder mithilfe von Angehörigen durchzuführen. Ähnlich verhält es sich bei den modernen Behandlungen von Wunden, wie sie typischerweise bei schweren Dekubitalulzerationen und chronischen Gefäßerkrankungen auftreten.Bei diesen Versorgungsfällen ist ein erfahrenes pflegerisches Wundmanagement erforderlich, welches mit den modernen Wundverbandstechniken so vertraut ist, dass der Einsatz der teuren Produkte mit den verbesserten Behandlungsergebnissen gerechtfertigt wird.

Zur Sicherstellung einer enteralen Ernährung, die üblicherweise über PEG-Sonden und Ernährungspumpen verabreicht wird, empfiehlt sich auch heute noch die Hinzuziehung qualifizierter Ernährungsschwestern. Sie helfen den Angehörigen und dem Pflegepersonal durch Schulung und regelmäßige Hausbesuche, den medizinischen Erfolg unter Wahrung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sicherzustellen. Zu deren Leistungsprofil gehört es, dass sie während des gesamten Therapieverlaufes jederzeit zur Lösung spezieller Problemfälle herangezogen werden können.

Noch krasser offenbart sich die Versorgungslücke, vor der ein Hausarzt resp. ein Kliniker steht, der einen Patienten entlassen will, wenn weitaus höhere fachliche Anforderungen an die Pflegekompetenz gestellt werden müssen. Dies ist z.B. bei der Behandlung von Patienten mit progressiver Pulmonalinsuffizienz zwin gend notwendig. Die Beherrschung der erforderlichen Medizintechnik in der Beatmungstherapie mit begleitenden Absaug- und Inhaliermaßnahmen setzt bei den Pflegekräften Anästhesieerfahrung und spezielle Fortbildung für den außerklinischen Bereich voraus. Das Gleiche gilt bei der häuslichen Umsetzung von parenteralen Infusionstherapien. Heimparenterale Ernährungstherapie und patientenkontrollierte pumpengesteuerte Schmerztherapie sind aber unverzichtbare palliativmedizinische Methoden des hausärztlichen Bereiches, mit denen vielen onkologischen Patienten der Verbleib zu Hause bis zum Tod gesichert werden kann.Mit vergleichbaren Schwierigkeiten sieht sich der Hausarzt konfrontiert, wenn er zytostatische oder antibiotische Intervalltherapien in den häuslichen Alltag eines seiner Patienten integrieren soll.

Um diese sehr speziellen, medizinisch und technisch anspruchsvollen Home Care-Therapien sicherstellen zu können, benötigt der Hausarzt therapieerfahrene und speziell für den außerklinischen Bereich weitergebildete Pflegekräfte.

Deren Aufgabe ist es, die Patienten, deren Angehörige und die nicht speziell ausgerichteten Pflegedienste zu begleiten, bis sie in der Lage sind, die verordnete Therapie »lege artis« durchzuführen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Autoren11
Vorwort13
1 Einführung in die Home Care-Problematik – Erfahrungen aus den USA15
1.1 Zur Entwicklung von Home Care15
1.2 Zur Situation von Home Care in den USA17
1.3 Das Home Care-Team20
1.4 Technisch anspruchsvolle Verfahren in der Home Care-Versorgung25
1.5 Kulturelle Unterschiede und ihre Auswirkungen27
2 Home Care aus der Sicht der Krankenkassen30
2.1 Die zunehmende Bedeutung der ambulanten Pflege in Deutschland30
2.2 Stärkung der häuslichen Pflege durch Entlastung und Unterstützung der Angehörigen31
2.3 Innovative Pflegekonzepte32
2.4 Qualitätssicherung34
2.5 Ausblick35
2.6 Literatur36
3 Organisation der Home Care-Betreuung37
3.1 Der Aufbau der Home Care- Betreuung und die Bedeutung für den Hausarzt37
3.2 Das Home Care-Netzwerk38
3.3 Die ärztlichen Spezialisten im Home Care-Netzwerk39
3.4 Die Home Care-Edukatoren39
3.5 Home Care-Produktversorger41
3.6 Notwendige Formalitäten der Home Care-Therapien44
3.7 Schlussbetrachtungen55
4 Onkologische Kooperation: Modelle und Zielsetzungen56
4.1 Ambulante Therapie am Beispiel der pädiatrischen Onkologie56
4.2 Modalitäten einer ambulanten Therapiedurchführung57
4.3 Zusammenarbeit Hausarzt/ Krankenhaus/Facharzt58
4.4 Interdisziplinäre Tumornachsorge59
4.5 Krankheitsrelevante Kontrolluntersuchungen59
4.6 Dokumentation59
4.7 Tumorzentren60
4.8 Therapiestudien60
4.9 Versorgung onkologischer Patienten nach ökonomischen Gesichtspunkten61
4.10 Literatur62
5 Ethische Anliegen im Rahmen von Home Care63
6 Ambulante enterale Ernährung70
6.1 Mangelernährung, Definition und Diagnostik70
6.2 Enterale versus parenterale Ernährung72
6.3 Indikationen73
6.4 Kontraindikationen75
6.5 Substrate75
6.6 Dosierungen78
6.7 Applikationen80
6.8 Komplikationen, vorbeugende Maßnahmen, Pflegehinweise und Überwachung85
6.9 Ergänzung der oralen Nahrungsaufnahme durch protein- und energiereiche Supplemente88
6.10 Literatur88
7 Ambulante parenterale Ernährung (heimparenterale Ernährung – HPE)91
7.1 Energiebedarf91
7.2 Flüssigkeitsbedarf92
7.3 Substratbedarf92
7.4 Applikationstechniken93
7.5 Komplikationen97
7.6 Abklärung der Kostenübernahme, Verordnungsmodalitäten und Organisation der Produktversorgung99
7.7 Standardisierte Therapieschulung: Patient und/oder Angehörige101
7.8 Ergebnisse der ambulanten parenteralen Ernährungstherapie102
7.9 Pflegehinweise105
7.10 Literatur106
8 Schmerztherapie beim Erwachsenen108
8.1 Bedeutung und Notwendigkeit einer Schmerztherapie108
8.2 Schmerzursachen bei Tumor und Querschnittslähmung109
8.3 Schmerzarten110
8.4 Voraussetzungen und Strategien111
8.5 WHO-Stufenschema112
8.6 Besondere Applikationsformen119
8.7 Invasive Verfahren121
8.8 Physio- und Psychotherapie125
8.9 Komplikationen126
8.10 Betäubungsmittelverordnung – Verschreiben von Betäubungsmitteln127
8.11 Symptomkontrolle128
8.12 Finalphase bei Krebs und AIDS129
8.13 Literatur129
9 Ambulante Schmerztherapie in der pädiatrischen Onkologie131
9.1 Voraussetzungen einer Schmerztherapie bei tumorerkrankten Kindern131
9.2 Medikamentöse Schmerztherapie132
9.3 Therapie mit Schmerzpumpen135
9.4 Kurze schmerzhafte diagnostische und therapeutische Eingriffe135
9.5 Literatur136
10 Internistische onkologische Therapie137
10.1 Voraussetzungen für eine ambulante onkologische Behandlung137
10.2 Definition der Behandlungsziele138
10.3 Grundsätze der zytostatischen Therapie140
10.4 Zytostatische Therapie im Alter141
10.5 Durchführung der zytostatischen Therapie142
10.6 Aufklärungsgespräche142
10.7 Sicherer Umgang mit Zytostatika142
10.8 Modulation der Zytostatikawirkung144
10.9 Regionale Chemotherapie145
10.10 Tumorvakzinierung146
10.11 Radiatio146
10.12 Arzneimittelinteraktionen146
10.13 Radioimmuntherapie147
10.14 Toxizität147
10.15 Literatur156
11 Supportive Therapie158
11.1 Bedeutung der supportiven Therapie im Rahmen des Home Care-Konzeptes158
11.2 Antiemetische Therapie159
11.3 Ambulante Therapie infektiologischer Komplikationen161
11.4 Supportive Therapie mit Zytokinen167
11.5 Supportive Therapie mit Bisphosphonaten171
11.6 Substitution mit Blutprodukten171
11.7 Literatur174
12 Ambulante Therapie in der Radio-Onkologie176
12.1 Problemstellung176
12.2 Indikationen zur ambulanten Radiotherapie178
12.3 Indikationen zur ambulanten Ernährungstherapie während der Strahlentherapie180
12.4 Voraussetzungen des Patienten und der Angehörigen184
12.5 Komplikationsprophylaxe Nebenwirkungen185
12.6 Literatur187
13 Häusliche intravenöse Antibiotikatherapie bei Mukoviszidose (CF)189
13.1 Einführende Bemerkungen189
13.2 Vergleich häuslicher mit stationärer Therapie. Ergebnisse einer Studie192
13.3 Praktische Durchführung der ambulanten i.v. Therapie bei CF-Patienten im Erwachsenenalter: zwei Modelle202
13.4 Literatur206
14 Ambulante Therapie bei der HIV-Infektion209
14.1 Indikationen zur ambulanten/häuslichen Therapie209
14.2 Physische und psychosoziale Voraussetzungen des Patienten218
14.3 Technische und organisatorische Voraussetzungen219
14.4 Therapieplanung und -monitoring, Vernetzungsstruktur220
14.5 Früherkennung von Komplikationen, minimaler Maßnahmenplan und Komplikationsprophylaxe221
14.6 Literatur223
15 Hospizbewegung und Palliativmedizin225
15.1 Die Entstehung des modernen Hospizbegriffes225
15.2 Die Hospizidee226
15.3 Die Hospizbewegung in Deutschland226
15.4 Hospizstrukturen227
15.5 Psychosoziale Begleitung sterbender Patienten und ihrer Angehörigen229
15.6 Palliativmedizin230
15.7 Symptomorientierte palliative Therapie in der häuslichen Betreuung231
15.8 Kontaktadressen238
15.9 Literatur239
Stichwortverzeichnis241
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