Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Fachkommunikation, Sprache, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Schwerpunkt der folgenden Bachelorarbeit liegt darauf, wie das Fernsehmaterial, bestehend aus unterschiedlichen Zeichen - überwiegend aus gesprochener Sprache und bewegten Bildern -, von einer heterogenen Masse rezipiert und wie der sogenannte 'Bild-Text-Reißverschluss' genauer erklärt werden kann. Zunächst wird der aktuelle Stand der Fernsehforschung kurz erläutert, woraufhin einige Forschungsergebnisse vorgestellt werden, auf die sich u.a. die vorliegende Arbeit stützt. Der zweite Teil wird sich damit befassen, welche Zeichen bzw. Codes im Fernsehmaterial enthalten sind, und anschließend wird veranschaulicht, dass audiovisuelle Bedeutung nicht in einer Zeichenart alleine entsteht, sondern nur im Zusammenspiel von bewegten Bildern und Sprache, also über ihre audiovisuelle Performativität. Dieses Zusammenspiel der Codes wird anhand eines aktuellen Beispiels aus einer Nachrichtensendung untersucht. Im dritten Teil wird speziell die Rezeption von Fernsehtexten thematisiert. Dabei werden zwei gegensätzliche Positionen zur Rezeptionsleistung der Fernsehzuschauer vorgestellt: Die eine behauptet, die Wirkung von Fernsehen entfalte sich nach dem sogenannten Stimulus-Response-Vorgang bzw. nach dem berühmten 'Geschossprinzip' ('bullet'-Theorie). Die andere Position geht davon aus, dass 'Rezeption nicht nur passiv 'erlitten', sondern immer auch aktiv verarbeitet wird'. Der fünfte und letzte Teil wird die audiovisuelle Bedeutungskonstitution anhand der von Jäger entworfenen 'Transkriptivitätstheorie' erklären und verdeutlichen, dass Sinn konstituiert wird, indem verschiedene Symbolsysteme in transkriptive Beziehung gebracht werden. Anhand von Jägers Theorie wird die Bedeutungskonstitution durch Fernsehen und das audiovisuelle Muster 'Mit Worten sehen' näher erläutert. In diesem Teil geht es insbesondere darum, Audiovisualität als eine wechselseitige Transkription von Bildern und Sprache zu erklären, wobei 'unlesbar' gewordene Ausschnitte einer Zeichenart wieder oder anders 'lesbar' gemacht werden. An dieser Stelle wird das Nachrichtenbeispiel dazu verwendet zu veranschaulichen, dass sprachliche und bildliche Zeichenbedeutungen nicht einfach zusammengefügt und addiert werden, sondern bedingt durch ihre transkriptive Beziehung neue Bedeutungen hervorbringen können, die weder dem Bild noch der Sprache alleine zu entnehmen sind.
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