Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Forschung und Studien, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Theorien und Modelle der Massenkommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: 1Motivation
Wie verbreiten sich neue Ideen, neue Verhaltensweisen oder An-sichten, neue technische Errungenschaften oder auch einfach nur neue Nachrichten in einer Gesellschaft? Welche Faktoren wirken zusammen, wenn Innovatives aufkommt und sich in unser alltägliches Leben veran-kert? Geschieht dies stets nach berechenbaren Mustern, oder wirken Prozesse, die noch weitgehend unerforscht sind? Lässt sich analysieren, wie Informationen beispielsweise bei politischer Propaganda oder Produkteinführungen fließen? Können hierzu Strategien entwickelt werden, um Informationsflüsse beeinflussbar zu machen?
Antworten auf diese Fragen versucht die Diffusionsforschung be-reitzustellen. Sie bietet Ansätze, die Diffusion als einen Prozess beschreiben, und erlaubt anhand von Modellen, Einblicke in den Ablauf von Verbreitung von Neuerungen zu erlangen. Im Folgenden soll nach einer kurzen historischen Betrachtung der Diffusionsforschung das Modell von Rogers vorgestellt werden. Dabei wird die Verbreitung von Innovationen und Nachrichten getrennt betrachtet. Abrundend soll als zusammenfassendes Beispiel die Diffusion von Mobilfunk unter Jugendlichen in Norwegen skizziert werden. Doch zu Beginn erst eine Definition des zentralen Begriffs.
2Definition von 'Diffusion' nach Rogers
Alphons Silbermann spricht in seinem Handwerksbuch der Massenkommunikation bei Diffusion von ' ... Übermittlung von massenmedial verbreiteten Botschaften' (Silbermann, 1982, S. 65). Eine Botschaft wird ' ... von der Strategie eines Senders bis zum Einfluss auf die Bevölkerung' mitverfolgt (vgl. ebd.). Dies trifft im Kern den oft zitierten Satz von Rodgers, welcher besagt, dass es sich bei Diffusion um einen Prozess handelt, bei dem eine Neuerung im Laufe der Zeit über bestimmte Kommunikationskanäle unter den Mitgliedern eines Sozialsystems kommuniziert, also verbreitet wird (vgl. Rogers, 1995, S. 34). Diffusion ist laut Rodgers also eine spezielle Form der zweiseitigen Kommunikation, die etwas Neues unter die Menschen bringt bzw. -genauer formuliert - Inhalte übermittelt, die als neuwertig aufgefasst werden. Doch wie kam es zur Diffusionsforschung? Aus welchen Tendenzen entstand sie?
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