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Arno Schmidts 'Leviathan' - Mythologie und Weltanschauung

Mythologie und Weltanschauung

AutorFelix Brenner
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl16 Seiten
ISBN9783638511889
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff 'Leviathan' trägt mehrere Bedeutungen, auf die in dieser Arbeit in der notwendigen Ausführlichkeit eingegangen werden soll. Die Betrachtung reicht vom ersten Auftreten des Wortes über seine religiöse Bedeutung bis zu der nach ihm benannten politischen Theorie. Der Leviathan hat seine Ursprünge in der altorientalischen Mythologie. Im Alten Testament fügen sich Leviathan und Drache, Satan und Antichrist zu einer polaren Gegenkraft Gottes. Im monotheistischen Glauben kann es aber keine autonome Position neben Gott geben. Deshalb muss er dessen Geschöpf, also gezielt in den Schöpfungsplan eingesetzt sein. Der Leviathan ist daher auch als dunkle Seite Gottes verstanden worden. Wesentlich wurde der Begriff des Leviathans auch durch Hobbes` Staatsphilosophie geprägt, laut welcher der Absolutismus die einzige Staatsform sei, in der die Menschen in Frieden leben könnten. Arno Schmidt stimmt mit Hobbes in der pessimistischen Weltsicht, der Mensch sei von Natur aus böse und befinde sich in einem natürlichen Kampf mit seinen Mitmenschen, überein. Daraus folgert er jedoch keine politische Notwendigkeit, denn aufgrund des Machtmissbrauchs der Nationalsozialisten ist Schmidt gegen eine Staatsgewalt, die Mittel zur Unterdrückung innehat. Allerdings plädiert er damit nicht für die Demokratie oder eine andere Staatsform, sondern lehnt den Staat allgemein ab. Andererseits kann der nationalsozialistische Staat als Verkörperung des Leviathan gesehen werden. Unter dem Eindruck des Zweiten Weltkrieges und dem Untergang des Dritten Reiches wäre es nahe liegend, dass Schmidt den Leviathan als Gleichnis auf den nationalsozialistischen Staat gesehen hat. Der Autor hat seinem ihm eigenen Weltbild den Namen Leviathan gegeben. Da dies grundlegend für sein Gesamtwerk ist, bedarf es einer ausführlichen Besprechung und nimmt dieser Punkt den größten Raum in der vorliegenden Arbeit ein: Das Universum werde sich nach seiner Erschaffung mitsamt allem in sich befindlichen auch wieder zerstören. Die Eingebundenheit der Menschen in dieses Prinzip determiniere ihren Charakter. Eigenständige Aktivität sei ihnen daher nicht möglich. Vielmehr trügen die Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten dazu bei, die Kontraktion des Universums zu beschleunigen.

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