Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,5, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Kritik Müllers an Heinzles Theorie. Anschließend werden die Überlegungen erläutert, die Müllers Konzept zugrunde liegen. Im dritten Teil wird die Herangehensweise an das Epos geschildert und an einigen Beispielen anschaulich gemacht.
Jan-Dirk Müller kann Joachim Heinzles Argumentation, dass man das Nibelungenlied aufgrund seiner Lückenhaftigkeit und Widersprüchlichkeit nicht interpretieren könne, nicht nachvollziehen. Gerade die besagten Brüche in der Erzählstruktur sind in Müllers Augen der Schlüssel zur Deutung des Epos.
Klärt man die für die Interpretation vorauszusetzenden Begriffe von Literatur und Kultur, wird klar, dass angebliche Defizite des Textes auf seine Vokalität zurückzuführen sind. Da der Erzähler das kulturelle Wissen der Rezipienten kannte, musste er nicht jede Einzelheit, die zum Verständnis des Nibelungenliedes nötig war, ausführen, sondern konnte es häufig bei Anspielungen belassen. Dass den heutigen Lesern die Erzählung defizitär erscheint, rührt daher, dass ihnen das Wissen des damaligen Publikums fehlt. Um den Text in seiner historischen Korrektheit erfassen zu können, muss man deshalb die Bedingungen, an welche der Text gebunden ist, rekonstruieren. Müller bezeichnet diese als die 'Spielregeln', nach denen das Epos funktioniert.
Die Welt des Nibelungenliedes ist sowohl von den Regeln der archaischen als auch von denen der höfischen Welt geprägt, die miteinander konkurrieren und sich gegenseitig aufheben. Müller hat dies an zahlreichen Motiven herausgearbeitet, von denen in dieser Hausarbeit gruoz, zorn und arm als Beispiele gedienten. Die Spielregeln der Welt des Nibelungenliedes sind nicht miteinander vereinbar und können daher nur zum Untergang führen. Müller bezeichnet daher die Selbstaufhebung als ästhetisches Prinzip.
- Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft / Handbooks of Linguistics and Communication Science (HSK)ISSN 23/2 Format: PDF
Gehard Ernst is Professor emeritus at the Universität Regensburg, Germany. Martin-Dietrich Glessgen is Professor at the Universität Zürich, Switzerland. Christian Schmitt…
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Zur Architektonik kultureller Grenzen im 17. Jahrhundert Format: PDF
This volume presents a collection of original papers at the intersection of philosophy, the history of science, cultural and theatrical studies. Based on a series of case studies on the 17th…
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Namhafte Autoren aus Praxis und Wissenschaft liefern hier erstmalig die umfangreiche Darstellung und Analyse der Perspektiven von Publikumszeitschriften im heutigen Wettbewerbsumfeld:…
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