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E-Book

Bindung und Trauma

Risiken und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern

VerlagKlett-Cotta
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl276 Seiten
ISBN9783608203189
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Die Beiträge dieses Bandes führen die teilweise auf unterschiedlichen Wegen entstandenen Erkenntnisse der beiden Richtungen zusammen. Eines wissen wir ganz sicher: Eine sichere Bindungserfahrung in der Kindheit - wenigstens eine! - ist ein ganz wichtiger Schutz gegen das Aufkommen psychopathologischer Symptome nach einem traumatischen Erlebnis. Die Erkenntnisse der Bindungsforschung haben in jüngerer Zeit in psychoanalytische und psychotherapeutische Überlegungen Einzug gehalten. Dieses Buch führt nun erstmals die bisher weitgehend unabhängig voneinander operierenden Richtungen Bindungsforschung und Psychotraumatologie zusammen. Es wird dargestellt, wie Bindungsverhalten und -störungen mit traumatischen Trennungs- und Verlusterlebnissen zusammenhängen oder auch mit anderen traumatischen Ereignissen wie körperlicher und emotionaler Mißhandlung oder sexueller Gewalt. Die Bindungsforschung hat herausgearbeitet, wie solche ungelösten Traumata sich auf gestörtes Verhalten bei Kindern und auf Bindungsrepräsentationen bei Erwachsenen auswirken können. Parallel dazu hat sich die Psychotraumatologie bei ihren Untersuchungen eher darauf konzentriert zu erforschen, welche psychopathologischen Symptome durch ungelöste Traumatafolgen ausgelöst werden können. Bedeutsam sind auch neue Erkenntnisse darüber, wie Kinder ein akutes Trauma überstehen können und welche Schutzfaktoren zu ihrer psychischen Stabilisierung beitragen. Mit Beiträgen von Anni Bergman, Lutz-Ulrich Besser, Marc H. Bornstein, Arne Hofmann, Klaus E. Grossmann, Gerald Hüther, Mechthild Papousek, Peter Riedesser u.a.

Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg. Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® - Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. Er ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. - German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH - World Association for Infant Mental Health. Seit 2000 organisiert er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie seit 2018 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at). Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (https://www.khbrisch.de). Vom 16. bis zum 18. September 2022 fand die 21. Internationale Bindungskonferenz zum Thema »Gestörte Bindungen in digitalen Zeiten - Ursachen, Prävention, Beratung und Therapie« statt. Die Konferenzleitung obliegt Karl Heinz Brisch. Zur Website der Bindungskonferenz: www.bindungskonferenz.de Theodor Hellbrügge (1919-2014), Prof. Dr. med., Dr. h.c. mult., em. Professor für Sozialpädiatrie der Ludwig-Maximilians-Universität in München, war ein Pionier und Begründer der Sozialpädiatrie in der modernen Kinderheilkunde und ein bedeutender Kinderarzt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
BINDUNG UND TRAUMA1
INHALT6
VORWORT8
EINLEITUNG12
EMMY WERNER: ENGAGEMENT FÜR EIN LEBENSWERK ZUM VERSTÄNDNIS MENSCHLICHER ENTWICKLUNG ÜBER DEN LEBENSLAUF16
Hintergrund19
Befunde20
Frühes und mittleres Erwachsenenalter25
Faktoren, die zur Überwindung von Fehlanpassungen beitragen26
Die soziale und die wissenschaftlicher Zukunft31
RISIKOUND SCHUTZFAKTOREN IN DER KINDLICHEN ENTWICKLUNG35
Historische Lehren für die Sozialpädiatrie35
Risiken und Schutzaufgaben heute36
Hauptgefahr: Verlust der Mutter-Kind-Bindung37
René Spitz – Leben und Forschungen38
Spitz’ Wiederentdeckung des Deprivationssyndroms39
Folgen früher Mutter-Kind-Trennung41
Pfaundlers Entdeckung des Mutterverlust-Syndroms41
Spitz’ empirische Analysen43
Interaktionsforschung im frühen Kindesalter43
Sprachentwicklung und frühe Mutter-Kind-Interaktion44
Frühe Entwicklungsrehabilitation als Schutzfaktor45
Weitere Erforschung des Deprivationssyndroms45
Verlaufs- und Folgeuntersuchungen47
Die Bedeutung der Filme von René Spitz49
Filme im Kampf gegen frühe Kollektiverziehung50
Das Resümee: Neue Beachtung kindlicher Risiko- und familiärer Schutzfaktoren52
Filme52
VULNERABILITÄT UND RESILIENZ IN DER ENTWICKLUNG VON KINDERN54
Einleitung54
Risikoforschung55
Mannheimer Risikokinderstudie56
Langfristige Entwicklung von Risikokindern57
Risikogruppen62
Protektive Faktoren und Resilienz65
Frühe Mutter-Kind-Interaktion als Schutzfaktor68
Zusammenfassung und Schlußfolgerungen70
SCHUTZFAKTOREN IN DER PSYCHOSOZIALEN ENTWICKLUNG EHEMALIGER HEIMUND PFLEGEKINDER73
SCHULE: SCHUTZODER RISIKOFAKTOR KINDLICHER ENTWICKLUNG85
Schulen vor neuen Herausforderungen85
Die Schule als Schutz- oder Risikofaktor kindlicher Entwicklung87
Schulqualität als schützender Faktor88
Erhebungsinstrument90
Perspektiven91
Fazit93
DIE AUSWIRKUNGEN TRAUMATISCHER ERFAHRUNGEN IM KINDESALTER AUF DIE HIRNENTWICKLUNG95
Der Normalfall97
Der Extremfall102
BINDUNGSSTÖRUNGEN UND TRAUMA106
Desorganisation und Trauma108
Bindungsstörungen und Trauma109
Risikoschwangerschaft und Trauma115
Risikogeburt und Trauma117
Psychotherapie121
Ausblick130
AUSWIRKUNGEN MÜTTERLICHER TRAUMATISIERUNGEN AUF KOMMUNIKATION UND BEZIEHUNG IN DER FRÜHEN KINDHEIT137
ENTWICKLUNGSPSYCHOPATHOLOGIE VON KINDERN MIT TRAUMATISCHEN ERFAHRUNGEN161
PSYCHOTRAUMATOLOGIE BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN173
Einleitung173
Grundlagen der Psychotraumatologie174
Neurobiologische Perspektiven176
Behandlungsmethoden177
Zusammenfassung200
PSYCHISCHE DEPRIVATION ALS PATHOPLASTISCHER UND PROGNOSTISCHER FAKTOR BEI KINDERN MIT MINIMALER ZEREBRALER DYSFUNKTION204
ASPEKTE VON BINDUNG UND TRAUMA IN DER LANGJÄHRIGEN BEHANDLUNG EINES AUTISTISCHEN KINDES210
GEWALTBEDINGTE TRAUMATA IN DER GENERATIONENFOLGE225
Forschungsfragen und Hypothesen228
Vorläufige Forschungsergebnisse229
Klinisches Beispiel: Frau V. und Kevin, 3 Jahre alt231
Ausblick234
BEOBACHTUNGEN AUS NEW YORK236
Zusammenfassung236
Einleitung236
Die Kinderecke und andere seelische Zufluchtsorte239
Abwehrprozesse und Dilemmata240
Akute Reaktionsmuster, die in Privatpraxen behandelt wurden247
Schlußfolgerungen256
FÖRDERUNG POSITIVER EIGENSCHAFTEN UND WERTE BEI KLEINKINDERN258
Einführung258
ADRESSEN DER AUTOREN270

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