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E-Book

Crossmediale Kooperation von Print- und Online-Redaktionen bei Tageszeitungen in Deutschland

AutorKathrin Meyer
VerlagHerbert Utz Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl401 Seiten
ISBN9783831604975
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Crossmediale Kooperation von Print- und Online-Redaktionen ist eine zentrale Herausforderung und Chance für Tageszeitungsverlage. Denn durch die Zusammenarbeit über die Grenzen der jeweiligen Mediengattungen „Print“ und „Online“ hinweg können publizistische und wirtschaftliche Synergien entstehen. Dieses Buch widmet sich in einem Grundlagen-Teil zunächst den Rahmenbedingungen der crossmedialen Kooperation von Print- und Online-Redaktionen bei Tageszeitungen.

So werden etwa mögliche Strategien (Mehrfachverwertung, Autonomie, Komplementarität) der crossmedialen Vernetzung vorgestellt. Im empirischen Teil werden - im Rahmen einer Bestandsaufnahme der redaktionellen crossmedialen Kooperation bei Tageszeitungen – die Ergebnisse einer Befragung von Chefredakteuren und Online-Redaktionsleitern von Tageszeitungen in Deutschland erörtert. Schließlich wird der Versuch unternommen, als Perspektive ein Modell für eine erfolgreiche crossmediale redaktionelle Kooperation von Print- und Online-Redaktionen bei Tageszeitungen zu entwickeln bzw. zur Diskussion zu stellen.

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Leseprobe
D Perspektiven der crossmedialen Kooperation von Print- und Online-Redaktionen bei Tageszeitungen in Deutschland (S. 312-313)

Im folgenden und abschließenden Teil der vorliegenden Arbeit wird als idealtypischer Vorschlag für eine crossmediale Kooperation bei Tageszeitungen das so genannte „Crossmediale Rotationsmodell der integrierten Print- und Online- Redaktion bei Tageszeitungen" entwickelt. Das Modell versteht sich ausdrücklich als Diskussionsgrundlage für Veränderungen in der crossmedialen Kooperation zwischen Print- und Online-Redaktion bei Tageszeitungen und als mittelfristige idealtypische Perspektive – denn es zieht grundlegende Veränderungen innerhalb der redaktionellen Strukturen bei Print- und Online-Zeitungen nach sich, die rein organisatorisch nicht kurzfristig bewältigt werden können, sondern einen Vorlauf benötigen.

Daher werden zusätzlich konkrete Handlungsoptionen für Tageszeitungen in Deutschland geliefert. Diese sind als mögliche Sofortmaßnahmen zu verstehen, mittels welcher die crossmediale Kooperation kurzfristig verbessert werden kann. Schließlich endet die vorliegende Arbeit mit einigen Schlussgedanken, in welchen der Nutzen der durchgeführten Studie für Wissenschaft und Praxis reflektiert und Fragestellungen für weitere Forschungsarbeiten thematisiert werden.

12 Entwicklung eines idealtypischen Modells der crossmedialen Kooperation bei Tageszeitungsverlagen: „Crossmediales Rotationsmodell der integrierten Print- und Online- Redaktion bei Tageszeitungen" als mittelfristige Perspektive

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie, vorwiegend der ermittelten Problematiken im Verhältnis zwischen Print- und Online-Redaktionen, machen eines deutlich: Nach wie vor sind Print und Online keineswegs gleichwertige Redaktionen – dies zeigen vor allem die erwähnten Unterschiede in der personellen Ausstattung sowie die finanzielle Abhängigkeit des Online-Mediums vom Mutterblatt. Zwar bekennt sich die deutliche Mehrheit der befragten Print-Chefredakteure und Online- Redaktionsleiter zu einem komplementären Ansatz der Vernetzung von Print- und Online-Zeitung, doch bestehen zum Teil gravierende Probleme bei der Umsetzung. Dafür gibt es nach Meinung der Autorin einen Hauptgrund: die bislang in aller Regel völlig getrennte Struktur von Print- und Online-Redaktion.

Die Online- Redaktionen wurden im Zuge des Internet-Booms als unabhängige Redaktionen innerhalb der jeweiligen Verlage gegründet, wodurch kostenintensive Parallelstruk turen entstanden.1648 Angesichts der veränderten Rahmenbedingungen aufgrund der Krise im Online-Markt sowie bei den Printmedien selbst hat dieser Separatismus aber mittel- bis langfristig vermutlich keine Zukunft mehr: Denn Online- Redaktionen werden und können es aufgrund ihrer vor allem personellen und finanziellen Unterlegenheit wohl nicht schaffen, für den Nutzer publizistischoptimale Online-Zeitungen zu generieren. Im Rahmen des sich abzeichnenden Paradigmenwechsels, der die „Bedürfnisse des Publikums anstelle von Beschränkungen einer Mediengattung an den Ausgangspunkt der redaktionellen Arbeit stellt", erscheint die Abkehr vom Separatismus der getrennten Einheiten Print- und Online-Redaktion als logische Konsequenz.

Die weiterhin „schwierige finanzielle Basis im Internet legt", so Spachmann, ohnehin „Strategien nahe, bei denen die Online-Angebote wieder enger an das Mutterprodukt Tageszeitung angebunden sind." Es erscheint also die vollständige Integration beider Einheiten zu einem kraftvollen Verbund, der sich an den Bedürfnissen der Leser bzw. der User orientiert, sinnvoll. Dies korrespondiert auch mit Spachmanns Forderung, die aus der von ihm durchgeführten Befragung aller Print-Chefredakteure resultiert: „In der Regel ist die Produktion des Online-Angebots eine Sache spezialisierter redaktioneller Einheiten bzw. Redakteure, die exklusive Inhalte erstellen und/oder in nachgelagerten Schritten Print- Inhalte für die Veröffentlichung überarbeiten. Die übrigen Redakteure werden allenfalls sporadisch in die Erstellung des Online- Angebots einbezogen."
Inhaltsverzeichnis
Danksagung5
Inhalt7
A Einleitung13
1 Crossmediale Kooperation als Trend bei Print- und Online-Redaktionen von Zeitungen13
1.1 Neue Herausforderungen für Verlage im Internet bedürfen neuer Strategien13
1.2 Thematik und Ziel der vorliegenden Dissertation16
1.3 Aufbau der Arbeit und Begrifflichkeiten19
B Grundlagen bzw. Rahmenbedingungen für die crossmediale Kooperation von Print- und Online-Redaktionen bei Tageszeitungen25
2 Das Internet25
2.1 Definition und Entwicklung26
2.2 Anwendungen des Internets30
2.3 Nutzung und Nutzer33
2.4 Kennzeichen der Online-Kommunikation54
2.5 Das Internet als geschäftliches Umfeld für Unternehmen: Chancen und Risiken für Verlage im Netz59
3 Online-Journalismus62
3.1 Online-Journalismus in Deutschland: Entwicklung62
3.2 Anforderungen an Online-Journalisten67
3.3 Ausbildungsmöglichkeiten für Online-Journalisten74
3.4 Online- und Print-Journalisten – ein Spannungsverhältnis?75
3.5 Die Krise im Online-Journalismus78
4 Online-Zeitungen79
4.1 Gründe für das Online-Engagement von Tageszeitungen80
4.2 Strategien von bzw. für Online-Zeitungen83
4.3 Online-Zeitungen – eigenständiges Medium oder Kopie des Print-Produktes?88
4.4 Online-Zeitungen in Deutschland: Entwicklung und Krise95
4.5 Die Zukunft der Online-Zeitung99
4.6 Typologisierung von Online-Zeitungen102
4.7 Aufbau und Arbeitsweise in Online-Redaktionen106
4.8 Der Wettbewerb im Internet: Bedingungen für Online-Zeitungen107
4.9 Finanzierung von Online-Zeitungen110
4.9.1 Erlöse aus Werbung112
4.9.2 Erlöse aus Inhalten113
4.9.3 Erlöse aus E-Commerce118
4.9.4 Erlöse aus Internet-Services118
4.10 Nutzung und Nutzer von Online-Zeitungen119
5 Tageszeitungen in Deutschland126
5.1 Der Tageszeitungsmarkt in Deutschland: Gesamtbestand127
5.2 Zeitungsnutzung129
5.3 Zur Finanzierung von Tageszeitungen130
5.4 Die Krise der Tageszeitungen132
6 Crossmediale Zusammenarbeit zwischen Print- und Online- Redaktionen bei Tageszeitungen140
6.1 Begriffsklärungen: Konvergenz, Crossmedia, Synergien144
6.2 Herausforderungen und Chancen der crossmedialen Kooperation166
6.3 Strategische Vernetzung von Print und Online: Mögliche Ansätze169
6.4 Organisatorische Vernetzung von Print- und Online-Zeitungen188
6.5 Vernetzung von Print- und Online-Zeitungen in Deutschland202
7 Zusammenfassung (des theoretischen Teils)210
C Crossmediale Kooperation von Print- und Online-Redaktionen bei Tageszeitungen in Deutschland. Bestandsaufnahme mittels einer Vollerhebung.217
8 Forschungsfragen217
9 Methodisches Vorgehen219
9.1 Zur Wahl der Methode: Die postalische Befragung219
9.2 Konstruktion der Fragebögen222
9.3 Operationalisierung225
9.4 Pretest231
9.5 Zur Bestimmung der Grundgesamtheit232
9.6 Feldphase und Fragebogenrücklauf233
9.7 Datenbereinigung und –aufbereitung237
10 Ergebnisse238
10.1 Teilforschungsfrage A: Wie gestaltet sich die redaktionelle Kooperation zwischen Online- und Print-Redaktionen personell, inhaltlich, organisatorisch und technisch?239
10.2 Teilforschungsfrage B: Nach welchen Grundformen der crossmedialen Zusammenarbeit kooperieren Print- und Online-Redaktionen?279
10.3 Teilforschungsfrage C: Inwiefern beeinflusst die wirtschaftliche Situation die crossmediale Kooperation von Print- und Online- Redaktionen?287
10.4 Teilforschungsfrage D: Welche Varianten von Online-Zeitungen sind im Rahmen crossmedialer Kooperation zwischen Print- und Online- Redaktionen mittelfristig erfolgversprechend?294
10.5 Soziodemographische Angaben/Allgemeine Angaben299
10.5.1 Geschlecht299
10.5.2 Alter301
10.5.3 Formale Bildung303
10.5.4 Dauer der Position304
10.5.5 Tätigkeit der Print-Befragten bei einem Online-Produkt bzw. der Online-Befragten bei einem Print-Produkt305
10.5.6 Verbreitungstyp der gedruckten Zeitung307
10.5.7 Online-Verbund308
10.5.8 Kenntnis von Visits/Page Impressions309
11 Zusammenfassung der Ergebnisse310
D Perspektiven der crossmedialen Kooperation von Print- und Online-Redaktionen bei Tageszeitungen in Deutschland324
12 Entwicklung eines idealtypischen Modells der crossmedialen Kooperation bei Tageszeitungsverlagen: „Crossmediales Rotationsmodell der integrierten Print- und Online- Redaktion bei Tageszeitungen“ als mittelfristige Perspektive324
13 Kurzfristige Handlungsoptionen zur Verbesserung der crossmedialen Kooperation bei Tageszeitungen als Vorab-Maßnahme oder Alternative zum „Crossmedialen Rotationsmodell der integrierten Print- und Online-Redaktion bei Tageszeitungen“336
13.1 Strategische Maßnahmen Klare Vorgaben in Bezug auf die crossmediale Kooperation von Seiten der Verlagsführung336
13.2 Motivationale Maßnahmen Leitlinie für die Kultur der „Wir-Identität“ im Sinne der Dachmarkenstrategie337
13.3 Formale Maßnahmen338
13.4 Inhaltliche Maßnahmen340
E Schlussgedanken342
F Literatur344
G Tabellenverzeichnis372
H Abbildungsverzeichnis374
I Anhang376

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