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Der Mann im weiblichen Jahrhundert

Was Männer und Frauen voneinander lernen können

AutorSusanne Kleinhenz
VerlagGabal Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783862001194
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Nach ihrem Buch Das 21. Jahrhundert ist weiblich folgt von Susanne Kleinhenz nun das Pendant für den Mann. Denn: Wenn Frauen heute neue Chancen haben und in allen Bereichen der Berufswelt Fuß fassen, wie steht es dann um den Mann? Wie geht er mit den neu erworbenen Freiheiten der Frauen um? Häufig findet er sich in der Situation, dass er nichts richtig macht: Ist er Macho, ist es falsch, ist er Hausmann, ist es auch nicht richtig. In den letzten 20 Jahren haben sich Männer mit ihrer Rolle als Mann kaum beschäftigt, nun wird es höchste Zeit! Die Autorin nutzt die Archetypen der griechischen Mythologie zu möglichen Positionsbestimmungen und gibt wohlmeinende und sympathische nicht kämpferische Anregungen, was Männer und Frauen voneinander lernen können. Für die Befriedigung spielerischer Impulse liegt dem Buch das Persönlichkeits-Mythenrad® als Drehscheibe bei.

Susanne Kleinhenz (Köln) leitet die live-academy, eine Bildungseinrichtung für Persönlichkeits-, Kommunikations- und Leadership-Trainings für Führungskräfte der Finanzdienstleistungsbranche. Als Versicherungsfachwirtin, Fachkauffrau für Marketing, zertifizierte Trainerin und Autorin verbindet sie fachliches Know-how im Vertrieb mit fundierter psychologischer Erfahrung als Coach. Ihre Aufgabe sieht sie darin, Menschen durch Trainings auf eine veränderte Zukunft vorzubereiten.

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Leseprobe
5. Herausforderungen des modernen Helden im 21. Jahrhundert (S. 149-150)

Vier Freunde erleben Freitag, den 13., oder: Der Untergang von Marlboro-Country

Betrachten wir nach den vielen archaischen Helden und berühmten Persönlichkeiten jetzt einmal vier ganz normale Männer, die plötzlich in eine Welt geworfen werden, die so ganz anders ist, als es der Prospekt (ihrer Vorstellungen) versprochen hat. Natürlich geht es dabei um Frauen. Eigentlich sind die Männer zu fünft, denn da ist auch noch Eric, der Psychotherapeut …

Eric, der Retter der Männer, mit dem weiblichen Blick auf die Welt

Eric ist 57 und Psychotherapeut mit Herz und Seele. Er versteht es, jeden so zu befragen, dass er am Ende weiß, worum es in der gegebenen Situation wirklich geht. Er versteht die Menschen, und vor allem versteht er die Frauen. Es zeichnet ihn aus, dass er einem Mann erklären kann, was »Mann« im Umgang mit einer Frau, sei sie Kundin, Mitarbeiterin, Chefin, Ehefrau oder Geliebte, falsch gemacht hat. Ihm hört »Mann« zu, »Frau« auch. Eine Frau könnte das, was Eric den Männern sagt, niemals sagen. Das hätte größte Egoverluste, Rache und den sofortigen Bruch der Beziehung zur Folge. Aber Eric darf das. Eric darf alles. Warum? Weil er empathisch ist. Er schafft es nahezu immer, den anderen in ein so angenehmes Umfeld zu bringen, dass dieser sich niemals angegriffen fühlt von dem, was Eric sagt. Erics Empathie ist in seiner Einstellung zu den Menschen zu suchen. Er liebt sie alle – fast alle. Politessen, die ihm einen Strafzettel an die Windschutzscheibe heften, kann er nicht leiden. Aber das macht ihn wieder menschlich.

Eric lebt seit Jahren in einer Beziehung, ohne verheiratet zu sein, weil er zu viel Nähe für die Entwicklung von Menschen nicht für gut hält. Er ist ein Philosoph, Menschenfreund und Frauenversteher. Ein Erleuchteter, der Liebesgott des 21. Jahrhunderts. Nur mit der geschäftlichen Orientierung, da hapert es bei ihm. Vor lauter Menschenfreundlichkeit ist er ein miserabler Geschäftsmann, und so gibt er heute noch Therapien auf Krankenschein, hält Vorträge zu günstigen Preisen und leitet fünf verschiedene Männergruppen, die ihn mehr schlecht als recht bezahlen. Die Männergruppe von Oliver, Bernd, Florian und Mark bezahlt ihn gar nicht. Es ist auch keine Männergruppe, sondern eine Stammtischrunde, das ist vor allem für Oliver und Mark ganz besonders wichtig.

Kennengelernt haben sich die fünf bei einer Zukunftskonferenz, bei der einige Fachleute aus verschiedenen Kreisen über neue Zielgruppen, Trends und psychologische Entwicklungen sprachen. Eric hielt damals einen Workshop mit dem Titel »Das Ende des Marlboro-Manns – warum das neue Jahrhundert nicht mehr männlich ist«. Wegen seines Workshops sind die vier natürlich nicht zu dieser zweitägigen Konferenz gegangen, sondern wegen der Marketing- und Zukunftskoryphäen, die dort über den Beginn einer neuen Zeit sprachen.

Der Vortrag vor Erics Workshop wurde von einem bekannten Zukunftsforscher gehalten, der darüber referierte, dass die Hauptkundengruppe der Zukunft Frauen sein würden und sich Marketing und Vertrieb umstellen müssten, um dieser Zielgruppe gerecht zu werden. Er bat alle Teilnehmer, unbedingt den nachfolgenden Workshop zu besuchen. Und so blieben sie. Das Interesse von Mark, Florian und Oliver an dieser Konferenz war, alles mitzunehmen, was ihnen versprach, auch in Zukunft erfolgreich in Werbung, Design, Marketing und Vertrieb zu bleiben. Bernd besuchte damals den Kongress, weil er einmal mehr hoffte, endlich das Geheimnis der Frauen zu ergründen und vielleicht doch nicht den Rest seiner Tage allein bleiben zu müssen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort10
Einleitung: Was kommt nach dem Patriarchat?14
1. Adams Erbe: Der Mann zwischen der starken und der schwachen Frau20
2. In eine weibliche Welt geworfen: Wenn Männer nur noch Menschen sind32
3. Auf der Suche nach männlichen Vorbildern: Helden aus der griechischen Mythologie42
Persönlichkeitstypologien im Überblick: Die Lehren von Carl Gustav Jung und Fritz Riemann42
Das männliche Persönlichkeits-Mythenrad und seine Übertragung in die Moderne48
4. Begegnung zwischen Mann und Frau: Beziehungsmythen96
Das platonische Prinzip von Eros: Die Suche nach Ganzheit96
Wenn männliche und weibliche Archetypen aufeinandertreffen98
Berühmte Paare im Spiegel der Mythologie118
5. Herausforderungen des modernen Helden im 21. Jahrhundert150
Vier Freunde erleben Freitag, den 13., oder: Der Untergang von Marlboro-Country150
Das Seminar im Kloster: Erkennen und Durchbrechen der Muster178
6. Senseability: Die weichen Prinzipien als Erfolgselement nicht nur im Business256
Das Prinzip »Systemische Awareness«258
Das Prinzip »Empathie«264
Das Prinzip »Intuition«268
Das Prinzip »Charme durch Wertschätzung«270
Das Prinzip »Absichtslosigkeit«271
Schlusswort274
Literaturverzeichnis276
Stichwortverzeichnis280
Über die Autorin283

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