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Die Liberalisierung des Online-Sportwettenmarktes in Deutschland

AutorChristoph von Külmer
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl158 Seiten
ISBN9783836621984
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,00 EUR


"Kaum ein anderes Thema hat in den letzten Jahren im sportpolitischen Bereich für mehr Diskussionen gesorgt als die mögliche Liberalisierung des Sportwettenmarktes für private Anbieter. Noch besteht in Deutschland das staatliche Monopol auf alle Formen des Glücksspiels aber viele große Unternehmen und besonders die Wettbewerbskommission der Europäischen Union fordern rigoros die Öffnung dieses ökonomisch lukrativen Sektors. Der Staat verweigert hingegen weiter mit allen Mitteln und sogar mit juristischen Auseinandersetzungen eine baldige Öffnung. Jedoch machen milliardenschwere Umsätze die Wettleidenschaft der Deutschen bei Sportereignissen zu einem lukrativen Markt für die Wirtschaft, die Medien und besonders die Sportvereine selbst. Zwar bietet der Sport den Inhalt der Wetten, aber er konnte bisher nicht in großem Umfang an den Wetterlösen partizipieren. Das könnte sich bei einer Liberalisierung vielleicht in großem Ausmaß ändern.
Dieses Buch soll aufzeigen, welche Auswirkungen eine mögliche Privatisierung des Online-Sportwettenmarktes für alle beteiligten Bereiche hätte. Die Chancen und Risiken werden hierbei detailliert erörtert und skizziert. Welche Unternehmen können am meisten profitieren? Welche Sportarten hätten Entwicklungschancen? Wird die Spielsucht in Deutschland durch mehr Werbung gesteigert? Hierzu wurden zudem Vertreter der Wettunternehmen und des Sport- und Mediensektors in einer großen Studie befragt und die Ergebnisse explizit dargestellt und grafisch aufbereitet. Im Buch werden zudem alle wichtigen Gesetzesentscheidungen der letzten Jahre im Glücksspielbereich aufgezeigt und der Begriff der Sportwette definiert und historisch eingeordnet."

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Leseprobe


"Kapitel 3.1. Die Eingrenzung des Glücksspielbegriffes

Spiele und Wetten gehören zu den ursprünglichsten Bedürfnissen der Menschheit, denn es finden sich über Jahrtausende hinweg Geschichten und sagenumwobene Erzählungen zum Glücksspiel. „Die Lust, das Glück zu versuchen, ist ein dem Menschen angeborener Trieb. Der Reiz, den Zufall herauszufordern, das Wagnis, die starren Lebensgesetze zu durchbrechen sowie die Sehnsucht unvermutet reich zu werden, bewegen unser Herz und drängen zum Glücksspiel in einer seiner 100 Formen. Glücksspiele, veraltet auch als Hazardspiele (von französisch hazard = Zufall) bezeichnet, werden definiert als „Spiele um einen Vermögenswert, deren Ausgang im Wesentlichen vom Zufall abhängt und nicht vom Geschick oder den Entscheidungen der Spieler.“lxiv Der Ausgang des Spiels ist nicht vom Können oder einer bestimmten Spielstrategie abhängig, sondern vom Fall der Würfel, dem Drehen der Lostrommel, dem Kauf eines Loses, dem Lauf einer Roulettekugel oder dem Mischen und Verteilen der Karten. Die verschiedenen Glücksspielarten unterscheiden sich durch die Wahrscheinlichkeit des Gewinnens sowie im Verhältnis der Gewinnausschüttung zu den gezahlten Einsätzen.

Das Glücksspiel beinhaltet viele Bereiche der Spielkultur. Darunter fallen vor allem Würfelspiele und einige Kartenspiele, das Roulette, Lotto und Lotterien. Dies lässt natürlich Raum zur Diskussion, welche dieser Wettarten Glückspiele sind und ob es hierbei nur auf den Zufall ankommt oder ob es entsprechende Kenntnisse sind, die zum Wetterfolg führen. Auch die Unterscheidung zwischen verbotenem Glücksspiel und erlaubtem Unterhaltungsspiel fällt bis heute in Deutschland schwer und ist nicht immer eindeutig zu treffen. Den Anfang einer juristischen Abhandlung machte der „Codex Juris Bavarici criminales“ im Jahr 1751, in welchem folgende Formulierung zu finden war: „Verbotenes Spiel ist ein auf bloßes Glück gerichtetes Spiel. Die schwierige Eingrenzung des Glücksspielbegriffes und seiner Ausmaße wird durch einen Blick auf die Entstehung und den geschichtlichen Hintergrund nachvollziehbarer. Viele historische Entscheidungen zum Glücksspiel im Laufe der Zeit können noch immer auf die heutigen Verhältnisse und Rechtssprechungen übertragen werden. Im Folgenden eine kleine Auswahl der wichtigsten Entwicklungen in den verschiedenen Epochen der Zeitgeschichte. (Anm. des Autors: Ambivalente Tatsachen zur momentanen Situation auf dem Online-Sportwettenmarkt in Deutschland sind fett markiert.)"

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Die Liberalisierung desOnline-Sportwettenmarktes in Deutschland. Chancen und Risiken für den Sport,die Medien und die Wirtschaft1
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis7
1. Die Einleitung10
1.1. Die Hinführung zum Thema10
1.2. Der Kampf um die Vormachtsstellung auf dem Online-Sportwettenmarkt12
1.3. Der aktuelle Forschungsstand (Oktober 2008)14
1.4. Das Ziel der Arbeit15
1.5. Der Aufbau der Arbeit17
2. Die Befragung zum Online-Sportwettenmarkt inDeutschland19
2.1. Die empirische Sozialforschung19
2.2. Das Untersuchungsdesign und das methodische Vorgehen19
2.2.1. Die forschungsleitenden Fragestellungen20
2.2.2. Die Methode der schriftlichen Befragung22
2.2.3. Die internetgestützte Befragung der Zielgruppe23
2.3. Die Zielgruppe der Befragung26
2.3.1. Die Online-Sportwettenanbieter28
2.3.2. Der Sportbereich29
2.3.3. Die Medien und die Sportrechtevermarkter29
2.4. Die Durchführung der Befragung30
2.4.1. Der Pretest30
2.4.2. Die Maßnahmen zur Erhöhung der Rücklaufqualität31
2.4.3. Der Aufbau und die Anlage des Fragebogens32
2.4.4. Der Rücklauf der schriftlichen Online-Befragung34
2.4.5. Die Darstellung der Ergebnisse36
2.5. Die Schlussbetrachtung und die SWOT-Analyse der Umfrage36
3. Der Glücksspielmarkt in Deutschland38
3.1. Die Eingrenzung des Glücksspielbegriffes39
3.2. Die historische Betrachtung des Glücksspiels40
3.2.1. Das Glücksspiel im Römischen Reich40
3.2.2. Das Glücksspiel im Mittelalter und der Neuzeit in Deutschland41
3.3. Die Entstehung des Online-Glücksspiels43
3.4. Der Begriff der Sportwette44
3.4.1. Die Einordnung der Sportwette44
3.4.2. Die geschichtliche Entwicklung von Sportwetten46
3.5. Die Darstellung der Ergebnisse aus der Befragung48
3.5.1. Die Nutzung von Sportwettenangeboten im Internet48
3.5.2. Die Einschätzung von Sportwettenangeboten im Internet50
3.5.3. Die Interesse an bestimmten Sportarten bei der Wettplatzierung51
3.6. Die Zusammenfassung des dritten Kapitels54
3.7. Die persönliche Einschätzung des Autors56
4. Die staatliche Kontrolle des Glücksspielmarktes in Deutschland57
4.1. Das Glücksspielrecht in der Bundesrepublik Deutschland57
4.2. Die strafrechtlichen Bestimmungen des Bundes59
4.3. Die verwaltungsrechtlichen Bestimmungen der Bundesländer60
4.4. Der Lotterie-Staatsvertrag vom 01. Juli 200461
4.5. Die rechtliche Legitimation von Sportwetten-Lizenzen aus derehemaligen DDR63
4.5.1. Die Genehmigung der Lizenzen vor der Wiedervereinigung 199063
4.5.2. Die Rechtseinheit nach der Wiedervereinigung65
4.5.3. Die Reichweite der Genehmigungen66
4.6. Die Darstellung der Ergebnisse aus der Online-Befragung67
4.7. Die Zusammenfassung des vierten Kapitels69
4.8. Die persönliche Einschätzung des Autors70
5. Die „Sportwetten-Urteil“ des Bundesverfassungsgerichtes vom 28.03.200671
5.1. Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 28.03.200671
5.1.1. Die Neuregelung des Sportwettenmarktes bis zum 31.12.200772
5.1.2. Die Suchtprävention als Hauptpunkt in der Legitimation des staatlichen Sportwettenmonopols durch das BVerfG74
5.1.3. Die Möglichkeiten zur Neuregelung ab 200876
5.2. Die Reaktionen der Befürworter der Monopolstellung77
5.3. Die Reaktionen der Befürworter einer Liberalisierung78
5.4. Die ersten staatlichen Maßnahmen nach dem Urteil80
5.5. Die Zusammenfassung des fünften Kapitels82
5.6. Die Interpretation des Autors83
6. Der Einfluss der europäischen Rechtssprechung auf den deutschen Sportwettenmarkt85
6.1. Die Rechtssprechungen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH)85
6.2. Das „Gambelli- Urteil“ des Europäischen Gerichtshofes86
6.3. Die Kritik der EU-Kommission am Entwurf des neuen Lotterie-Staatsvertrages in Deutschland ab 200888
6.4. Die Zusammenfassung des sechsten Kapitels90
6.5. Die persönliche Einschätzung des Autors91
7. Die ökonomische Bedeutung des Online-Sportwettenmarktes in Deutschland93
7.1. Der Anteil der Online-Sportwetten am weltweiten Glücksspielmarkt93
7.2. Die ökonomische Dimension des deutschen Sportwettenmarktes96
7.3. Die volkswirtschaftliche Bedeutung des deutschen Sportwettenmarktes98
7.4. Die staatliche Verwendung der Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel in Deutschland99
7.5. Die ökonomischen Auswirkungen des Sportwetten-Urteils desBverfG vom 28.03.2006 auf den deutschen Glücksspielmarkt101
7.5.1. Die Auswirkungen auf die Einnahmen des Staates am Beispielder Wette “Oddset“101
7.5.2. Die Auswirkungen auf die Einnahmen der privaten Online-Sportwettenanbieter am Beispiel der “Bwin e.K.“102
7.5.3. Die Auswirkungen auf den Sportbereich105
7.5.4. Die Auswirkungen auf den Medienbereich106
7.6. Die Zusammenfassung des siebten Kapitels108
7.7. Die persönliche Einschätzung des Autors109
8. Die Szenarienanalyse für den deutschen Online-Sportwettenmarkt ab 2008111
8.1. Die Situation auf dem deutschen Sportwettenmarkt bei der Beibehaltung des Staatsmonopols111
8.1.1. Die aufkommenden Effekte für den DLTB (Oddset)113
8.1.2. Die aufkommenden Effekte für die privaten Onlineanbieter114
8.1.3. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Monopolszenarios115
8.2.Die Zukunftsprognose bei einerLiberalisierung desSportwettenmarktes in Deutschland117
8.2.1. Die aufkommenden Effekte für den DLTB (Oddset)118
8.2.2. Die aufkommenden Effekte für die privaten Onlineanbieter119
8.2.3. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen im Fall einerLiberalisierung120
8.3. Die Darstellung der Ergebnisse aus der Untersuchung121
8.3.1. Die Veränderungen für die Sportwettenanbieter121
8.3.2. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Sportbereich122
8.3.3. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf andere Sportbereiche123
8.3.4. Die Auswirkungen auf die Investitionen in den Sport124
8.3.5. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Medienbereich126
8.3.6. Die Auswirkungen auf die Einnahmen des Staates127
8.4. Die Zusammenfassung des achten Kapitels129
8.5. Die persönliche Einschätzung des Autors130
9. Die Zusammenfassung und der Ausblick des Autors132
Abbildungsverzeichnis135
Literaturverzeichnis137
Anhang149
Autorenprofil157

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