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E-Book

Facharztprüfung Anästhesie

1000 kommentierte Prüfungsfragen

AutorGerhard Wittenberg, Roland Braun, Uli-Rüdiger Jahn
VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2016
ReiheFacharztprüfung 
Seitenanzahl280 Seiten
ISBN9783131547651
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
<p><strong>Prüfungsvorbereitung: umfassend, stressfrei und effektiv</strong></p> <p>Facharztprüfung in Sicht? Verinnerlichen Sie das gesamte Wissen der Anästhesie spielerisch durch Frage-Antwort-Kombinationen - ergänzt durch die relevanten Aspekte der aktuellen Leitlinien und nützliche Zusatzinformationen. Wissenslücken und Motivationstiefs haben keine Chance. Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie: Dieser Titel liefert Ihnen den gesamten Prüfungsstoff in der geforderten Tiefe und das gute Gefühl, bestens vorbereitet in die Prüfung zu gehen. Wir sagen schon einmal 'Herzlichen Glückwunsch!'.</p> <p>Jederzeit zugreifen: Die Fragen und Antworten des Buches stehen Ihnen ohne weitere Kosten digital im Trainingscenter in der Wissensplattform eRef und auch offline in der eRef-App zur Verfügung (Zugangscode im Buch).</p>

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Leseprobe

3 Prüfungsrhetorik


3.1 Auf Augenhöhe mit dem Prüfer!?


Im Zusammenhang mit der Facharztprüfung wird immer wieder betont, dass es sich hierbei um ein „kollegiales Fachgespräch“ handelt. Trotz der in dieser Formulierung angedeuteten Statussymmetrie gibt es unter den „Kollegen“ faktisch erhebliche Rollenunterschiede: Während der Prüfling mit einem Anliegen an die Prüfungskommission herantritt, haben die Prüfer die Macht, dies zu bewilligen oder abzulehnen.

Bei aller Kollegialität sollten daher in jedem Fall einige kommunikative Grundregeln beachtet werden.

3.2 Beurteilungskriterien in der Prüfung


Jede menschliche Kommunikation findet stets auf zwei Ebenen gleichzeitig statt: der Vernunft- und der Gefühlsebene. Dieses Prinzip greift selbstverständlich auch in mündlichen Prüfungen.

Den Nachweis unserer fachlichen Qualifikation erbringen wir über unsere inhaltlichen Äußerungen, die der Prüfer auf der Vernunftebene wahrnimmt und bewertet. Gleichzeitig empfängt und interpretiert der Prüfer unbewusst aber auch alle anderen (nonverbalen) Signale, die wir senden, und gleicht sie mit dem gängigen Rollenideal ab.

Im Prüfungsgespräch muss der Kandidat daher beweisen, dass er nicht nur über die fachlichen Voraussetzungen zum Facharzt verfügt, sondern auch die erforderlichen charakterlichen Eignungsmerkmale mitbringt. Hierzu zählen z. B. Selbstsicherheit, Belastbarkeit, angemessene Umgangsformen etc. All dies wird über nonverbale Signale vermittelt, wie z. B. unsere äußere Erscheinung, Sprache und Körperhaltung. Daraus ergeben sich verschiedene Konsequenzen auf der Verhaltensebene.

3.3 Tasten und testen: die Begrüßungsphase


In der sog. Begrüßungsphase tasten sich die Gesprächspartner aneinander heran. Auf der Basis des hier gezeigten Verhaltens orientieren sich die Prüfer, d. h. es entsteht ein erster Eindruck vom Prüfling. Ist dieses „Vor-Urteil“ erst gebildet, werden die Prüfer im weiteren Verlauf des Gesprächs versuchen, Belege zur Untermauerung ihrer Annahme zu finden (zur Not wird das Gehörte/Gesehene im Unterbewusstsein auch „passend gemacht“, um Disharmonien zwischen der Vernunft- und Gefühlsebene zu beseitigen).

Da die Begrüßungsphase sehr kurz und wortarm ist, entsteht der prägende Ersteindruck hauptsächlich aufgrund der vom Prüfling vermittelten nonverbalen Signale. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache können die folgenden Tipps eine positive Voreinstellung des Prüfers bewirken.

3.3.1 Kleidung/äußere Erscheinung


Ihre äußere Erscheinung am Prüfungstag sollte dem formalen Anlass einer Prüfung gerecht werden. Entscheiden Sie sich für eine Garderobe, die einen möglichst optimalen Kompromiss zwischen den Anforderungen der Prüfungssituation und Ihren eigenen Vorstellungen darstellt, damit Sie am Tag X nichts aus der Fassung bringt. Wer sich irgendwie „verkleidet“, in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt oder lächerlich fühlt, könnte ungewollt die falschen Signale in Richtung Prüfer aussenden.

3.3.2 Körperhaltung und Auftreten


Die Körperhaltung ist eine der zentralen Strategien, bewusste Kompetenzsignale zu vermitteln. Positive Verhaltensziele wie Entspanntheit und Selbstbewusstsein können durch eine kontrollierte Körperhaltung ausgedrückt werden.

Gangarten Probieren Sie unterschiedliche Gangarten im Hinblick auf Tempo und Anspannung. Gehen Sie auf Ihr Spiegelbild zu und begrüßen Sie einen imaginären Prüfer. Die zunehmende Routine wird Sie entspannen, so dass das Kompetenzsignal „selbstbewusst auftreten“ sich von selbst einstellt.

Blickkontakt Erweitern Sie Ihr Gangtraining um die Komponente „Blickkontakt“. Gehen Sie auf den „Prüfer“ im Spiegel zu und versuchen Sie, einem Blickkontakt standzuhalten (dabei das Lächeln nicht vergessen, sonst wirkt Ihr Verhalten aggressiv!). Nach und nach wird sich durch Training auch diese Selbstbewusstseinsgeste fest in Ihrem Verhaltensrepertoire verankern.

Sitzpositionen Probieren Sie Sitzpositionen aus (mit und ohne Tisch)! Benutzen Sie auch hier Ihr Spiegelbild als Kontrolle. Versuchen Sie, Sitzpositionen zu finden, die Selbstbewusstsein und Entspanntheit ausdrücken (z. B. locker übereinander geschlagene Beine, Hände lose im Schoß gefaltet oder entspannt auf dem Tisch). Ziel sollte es sein, eine Sitzposition zu finden, die häufige Korrekturen (gern als „nervöses Gezappel“ interpretiert) vermeidet.

Rollenspiel Alle im Vorfeld trainierten Verhaltensweisen sollten bis zur Prüfung so weit automatisiert sein, dass sie authentisch wirken. Nichts darf so aufgesetzt wirken wie die Vorstellung eines schlechten Schauspielers. Der Prüfer könnte sonst auf die Idee kommen, auch Ihre Fachkompetenz sei nur „vorgetäuscht“. Sichern Sie sich daher durch Rollenspiele mit Ihrer Arbeitsgruppe/Ihren Freunden ab und lassen Sie sich Ihr Verhalten in seiner Wirkung rückmelden.

  • Spielen Sie die Begrüßungsphase mit verteilten Rollen durch. Legen Sie dabei Ihre Ziele offen und lassen Sie sich die Wirkung Ihres Verhaltens rückmelden. Setzen Sie jeden Verbesserungsvorschlag unmittelbar in einen neuen Versuch um, bis Ihr Verhalten sich mit der gewünschten Wirkung deckt.

  • Beobachten Sie genau, wie Ihre Mitspieler Ihre Verhaltensziele umsetzen. Möglicherweise können Sie von den gezeigten Alternativen profitieren (ausprobieren!).

  • Variieren Sie die Begrüßungssituation, damit Sie für alle Fälle gewappnet sind (z. B. Prüfer kommt zur Begrüßung auf Sie zu; Prüfer ist bei Ihrem Eintreten noch mit Notizen beschäftigt etc.). Dokumentieren Sie das Akzeptieren der Rollengrenzen durch Einhalten der „Benimm-Regeln“!

3.4 Sauber starten: das „Warming-up“ im Prüfungsgespräch


Als Warming-up bezeichnet man die Phase im Prüfungsgespräch, in der die ersten inhaltlichen Äußerungen getroffen werden. Zur Annäherung und zum Stressabbau stellt der Prüfer in der Regel eine offene Eingangsfrage. Das bedeutet: Der Prüfling hat den aktiven Sprecherpart und verfügt bei der Gestaltung der Antwort sowohl zeitlich als auch inhaltlich über einen maximalen Freiheitsgrad und entscheidet allein, was und wie viel er erzählt.

Das Warming-up ist beendet, sobald der Prüfling seinen Redefluss unterbricht oder signifikante fachliche Fehler macht. Mit dem Ende dieser Phase übernehmen die Prüfer verstärkt die Themen- und Gesprächssteuerung.

Verhaltensziel in dieser Prüfungsphase sollte es sein, ein Maximum an Prüfungszeit durch selbstbestimmtes Sprechen zu verbrauchen und eine vorzeitige Einmischung des Prüfers zu verhindern.


Hier eine Auswahl geeigneter Strategien:

Sprechtempo kontrollieren Langsames Sprechen verbraucht Zeit, hat einen selbstberuhigenden Effekt und suggeriert Selbstbewusstsein. Sprechen Sie sich zur Übung in Ihrem normalen Sprechtempo einen kurzen Text vor, den Sie auswendig hersagen können. Stoppen Sie die Zeit und versuchen Sie in den folgenden Durchgängen, die Sprechzeit möglichst zu verdoppeln.

Bemühen Sie sich auch in Alltagsgesprächen, sooft Sie daran denken, um eine gezielte Verlangsamung des Sprechtempos. Sie werden die Erfahrung machen, dass Sie sich besser konzentrieren können, sich insgesamt entspannter fühlen und dass Ihre Zuhörer aufmerksamer sind als üblich.

Antworten sinnvoll strukturieren Verfahren Sie grundsätzlich nach der Faustregel „Skelett vor Detail“! Eine vom Allgemeinen zum Speziellen voranschreitende Antwortstruktur erlaubt Ihnen, ein Maximum an Prüfungszeit selbstbestimmt zu gestalten und vorzeitige Einmischungen der Prüfer zu verhindern. Je mehr Sie (quantitativ) zu sagen haben, desto deutlicher gelingt es Ihnen, (Fach-)Kompetenz zu suggerieren. Es sei allerdings angemerkt, dass eine unabdingbare Erfolgsvoraussetzung für diese Strategie die fachliche Korrektheit Ihrer Äußerungen ist!

Führen Sie als Training mit Ihrer Arbeitsgruppe/Ihren Freunden eine Simulation dieser Gesprächsphase durch. Lassen Sie sich eine offene...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Roland Braun, Uli-Rüdiger Jahn Gerhard Wittenberg: Facharztprüfung Anästhesie1
Innentitel4
Impressum5
Vorwort zur 5. Auflage6
Anschriften7
Inhalt8
1 Das Facharztgespräch13
Einleitung13
Antragstellung und „Voraussetzungen13
Prüfungstermin13
Prüfungsablauf14
Nichtbestehen14
Prüfungsstil und -inhalt14
Protokollführung14
2 Lerntipps15
Selbsttest16
Auswertung17
Interpretation17
Lernplanung17
Lernort18
Lernzeit18
Lernstil18
Lesestil19
Der Mensch behält19
3 Prüfungsrhetorik20
Auf Augenhöhe mit dem Prüfer!?20
Beurteilungskriterien in der Prüfung20
Tasten und testen: die Begrüßungsphase20
Kleidung/äußere „Erscheinung20
Körperhaltung und Auftreten20
Sauber starten: das „Warming-up“ im „Prüfungsgespräch21
Die heiße Phase des Prüfungsgesprächs22
Adressen der „Ärzte„kammern24
Bundesärztekammer24
Landesärztekammer Baden-Württemberg24
Bayerische „Landesärztekammer24
Ärztekammer Berlin24
Landesärztekammer „Brandenburg24
Ärztekammer Bremen24
Ärztekammer Hamburg24
Landesärztekammer Hessen24
Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern24
Ärztekammer „Niedersachsen24
Ärztekammer Nordrhein24
Landesärztekammer „Rheinland-Pfalz25
Ärztekammer des „Saarlandes25
Sächsische „Landesärztekammer25
Ärztekammer Sachsen-Anhalt25
Ärztekammer Schleswig-Holstein25
Landesärztekammer Thüringen25
Ärztekammer Westfalen-Lippe25
4 Allgemeines27
Pharmakologie und Pathophysiologie27
Vorbereitung zur „Anästhesie43
Monitoring50
Allgemeinanästhesie54
Regionalanästhesie67
Perioperative Probleme82
Anästhesie und „Vorerkrankungen95
5 Spezielle Anästhesie115
Pädiatrische Anästhesie115
Geriatrische Anästhesie123
Anästhesie in Gynäkologie und Geburtshilfe126
Neurochirurgische Eingriffe131
Kardioanästhesie134
Ambulante Anästhesie138
Anästhesie in der Urologie143
Anästhesie für HNO- und Zahn-Mund-Kiefer-Chirurgie147
Thoraxanästhesie150
Anästhesie in der „Orthopädie155
Anästhesie in der „Augenheilkunde157
6 Transfusionsmedizin und Hämostaseologie159
7 ARDS, Respiratortherapie177
8 Sepsis, SIRS188
9 Kardiologische Intensivmedizin194
10 Analgosedierung, Relaxation199
11 Infusionstherapie und Ernährung204
12 Nierenersatzverfahren207
13 Spezielle Krankheitsbilder211
14 Polytrauma217
15 Intoxikationen219
16 Neurologische Intensivmedizin223
17 Kardiopulmonale Reanimation231
18 Schock232
19 Respiratorische Störungen235
20 Polytrauma237
21 Kardiologische Notfälle243
22 Einsatztaktik246
23 Pädiatrische Notfälle, seltene Notfälle248
24 Intoxikationen251
25 Pharmakologie, Physiologie, Anamnese und Schmerzdiagnostik257
26 Akutschmerztherapie, Schmerztherapie bei Kindern263
27 Therapie chronischer Schmerzen271
Tumorschmerztherapie271
Therapie chronisch „benigner Schmerzen274
Weiterführende Literatur285

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