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Finde zu dir selbst zurück!

Wirksame Wege aus dem Burnout - Erkenne deine wahre Identität, lebe wieder selbstbestimmt und lasse die Erschöpfung hinter dir

AutorMirriam Prieß
VerlagSüdwest
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783641137106
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Finden Sie zu sich selbst und leben Sie ein gesundes und erfülltes Leben
Wer die Beziehung zu sich selbst und seinem Leben verliert, oder ein Leben führt das nicht seinem Wesen entspricht, hört auf wirklich zu leben. In der Folge fühlt man sich unzufrieden, die Gesundheit leidet, die Leistungsfähigkeit nimmt ab und oftmals endet dies in völliger Erschöpfung.

Dieses Buch ist für diejenigen geschrieben, die sich auf die Suche nach ihrer eigenen Identität begeben wollen, weil sie ahnen, dass sie sich verloren haben. Die aufhören wollen zu funktionieren und wieder anfangen wollen zu leben. Das Buch soll Ihnen helfen zu erkennen, ob Sie mit sich selbst in Beziehung stehen und wie Sie wieder in den Dialog mit sich kommen. Zahlreiche Praxisbeispiele begleiten Sie bei Ihrem Weg zurück zu sich selbst.

Dr. med. Mirriam Prieß hat an der Universität Hamburg Medizin mit anschließender Promotion im Fachbereich Psychosomatik studiert. Sie war als Ärztin acht Jahre in einer psychosomatischen Fachklinik tätig und unter anderem für die Behandlungsschwerpunkte Ängste, Depressionen und Burnout verantwortlich. Seit 2005 übernimmt sie beratende Tätigkeiten in der Wirtschaft mit Einzelcoachings von Führungskräften im Bereich Konflikt- und Stressmanagement. Ihre 2019 gegründete Stiftung »Dialogstark!« hat sich dem Ziel verpflichtet, die Dialogfähigkeit von jungen Menschen zwischen 17 und 25 Jahren zu fördern.

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Leseprobe

Wahre Identität – die Kraft des Lebens


„Die Lebenskraft liegt in unserem Wesen.“

Doch warum fällt es vielen so schwer, das Wesentliche im Außen zu erkennen? Warum ist es den meisten nicht möglich, Veränderbares von Unveränderbarem, Möglichkeit von Unmöglichkeit zu unterscheiden? Voraussetzung für ein gesundes und zufriedenes Leben ist, sich mit seinem Wesen zu identifizieren und auf dieser Grundlage seine wahre Identität entwickeln zu können. Viele identifizieren sich jedoch nicht mit ihrem Wesen, sondern mit ihren inneren Realitäten, ihren Prägungen und den daraus entstandenen Vorstellungen. Diese falschen Identifikationen werden als existenziell notwendig im Außen verteidigt und verhindern nicht nur einen Dialog. Gerade sie führen zu dem größten und scheinbar unlösbaren Stress.

Bevor Sie sich auf den Weg zu sich selbst und Ihrer wahren Identität machen, ist es notwendig zu verstehen, warum Identität so wichtig ist, inwieweit sie das Leben bestimmt und warum nur das Leben der wahren Identität Grundlage für ein gesundes und erfülltes Leben sein kann.

Identität ist der zentrale Punkt in unserem Leben. Jeder von uns ist auf der Suche nach sich selbst – die einen bewusst, die anderen weniger bewusst. Wir alle suchen nach Halt und Sicherheit, nach Orientierung – die Identität bietet uns diese. Sie gibt uns Form und Gestalt, die wir zum Leben brauchen.

Identität ist die Quelle, aus der der Mensch seine Kraft zu schöpfen versucht – seine Kraft, seine Motivation, seinen Sinn. Erst durch die Identität werden wir und haben das Gefühl zu sein. Identität ist der Halt in unserem Leben.

„Woran kann ich denn erkennen, dass mir das, was ich mache, auch tatsächlich entspricht?“, fragte ein Partner einer Wirtschaftskanzlei auf dem Weg aus der Erschöpfung. „Woher weiß ich, dass, wenn ich mich jetzt für etwas anderes entscheide, ich dies auch tatsächlich bin? Woher weiß ich, dass ich mir nicht nur etwas vormache?“ Wer sich mit etwas anderem identifiziert als mit seinem eigenen Wesen, der verliert sich selbst.

Aber wie kann ich falsche Identität von wahrer Identität unterscheiden? Diese Frage bewegt viele auf dem Weg zu sich selbst zurück.

Wer sich mit etwas anderem identifiziert als mit seinem eigenen Wesen, der verliert sich selbst.

Die Frage nach der eigenen Identität können Sie nur beantworten, wenn Sie mit sich, mit Ihrem Wesen in den Dialog gehen.

Wenn Sie sich nicht in Ihrem Wesen begreifen, dann können Sie auch Ihre wahre Identität nicht finden.

Diese zu entwickeln, ist ein lebenslang andauernder Prozess, der sich aus dem Dialog mit dem eigenen Wesen und dem Wesen der eigenen Umwelt ergibt.

Falsche Identitäten entstehen aus einer reinen Identifikation mit der Umwelt, die man sich – unabhängig von sich selbst – zu eigen macht, weil das Bewusstsein über das eigene Wesen fehlt.

Der Prozess der Identifikation findet meist in sehr kurzer Zeit statt und ist ein überaus machtvoller Prozess, der, wenn er nicht wesensgemäß verläuft, in einem ebenso ohnmachtsvollen endet. Die Wahl unserer Identität entscheidet über Lebensmacht und Ohnmacht. Wählen wir die richtige, dann werden wir unseres Lebens mächtig sein, entscheiden wir uns für eine falsche, werden wir uns ohnmächtig verlieren. In der Identität liegt die Macht und die Macht liegt darin, womit wir uns identifizieren.

Sich mit etwas zu identifizieren heißt, zu diesem zu werden. Identität bedeutet: Das bin ich.

Falsche Identifikationen lassen Menschen deswegen so erschöpfen, weil sie sie zwingen, an etwas festzuhalten und ihre (letzte) Energie in etwas zu verpulvern, das nicht ist. Gleichzeitig verhindern sie, dass sie auf den Ursprung ihrer tatsächlichen Kraft zurückgreifen können: auf ihr eigenes Wesen. So verlieren viele unbemerkt im Kampf um ihre scheinbare Existenz ihr Leben.

Die Atmosphäre im Elternhaus


„Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig die Erfahrungen sind, die wir in den ersten Lebensjahren gemacht haben. Aus diesen Erfahrungen bilden wir unsere Identität – wenn es richtig läuft, dann wird es unsere wahre Identität sein.“

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie Ihre wahre Identität bis heute, obwohl Sie längst erwachsen sind, nicht kennen? Verstehen Sie, warum Sie als erwachsener Mensch unsicher sind, was der Dialog mit sich selbst überhaupt bedeutet und warum Sie die Beziehung zu sich selbst verloren haben?

Die Grundlagen für unsere Beziehungsfähigkeit, die Grundlagen für die Fähigkeit, mit sich selbst und mit seinem Umfeld in den Dialog zu treten, ist das Wissen und das Erkennen des Wesentlichen im Innen und im Außen. Diese Grundlagen werden in den ersten Jahren gelegt. So wie wir sprechen und laufen lernen, so lernen wir auch, in Beziehung und in den Dialog zu treten – mit der Welt, mit dem Leben und mit uns selbst. Das, was uns dazu verhilft – oder eben auch nicht – sind weniger die einzelnen Situationen an sich, sondern es ist vielmehr die tagtägliche Atmosphäre, in der wir aufgewachsen sind. Die alltägliche Atmosphäre unseres Elternhauses prägt uns für den Umgang mit uns selbst und unserem späteren Leben.

Dabei sind die ersten Jahre die entscheidenden, denn in diesen Jahren wird die Grundlage für die eigene Identität gelegt. Zu Beginn des Lebens besitzt das Kind zwar ein eigenes Wesen – jedoch noch kein Bewusstsein über sich selbst. Es kann noch nicht „Ich“ sagen oder empfinden und erlebt sich als ungetrennt von der Umwelt. Es erlebt sich ohne Grenze als eins mit seiner Umgebung und kann nicht zwischen dem Innen und Außen unterscheiden. Das eigene Wesen liegt zunächst unbewusst und dem Kind nicht zugänglich da. Ob es ihm gelingt, ein Bewusstsein für sich selbst zu entwickeln, ist abhängig davon, welche Beziehung es erfährt. Das Kind braucht den Blick der Eltern, um sich selbst sehen lernen zu können. Wächst es in einer sich gegenseitig erkennenden Atmosphäre auf, einer Atmosphäre, die von einem interessierten Dialog geprägt ist, wo sich jeder über den anderen freut, dass er da ist, dann wird das Kind beginnen, sich auch für sich zu interessieren und sich über sich zu freuen. Je fremder der Umgang untereinander, umso fremder wiederum wird das Kind sich selbst sein.

Ob Sie also Ihre wahre Identität entwickelt haben, ob Sie zu einem inneren und äußeren Dialog in der Lage sind, dies ist in Ihren ersten Lebensjahren entschieden worden.

Wenn Sie Eltern gehabt haben, die dazu in der Lage waren, Sie in Ihrem Wesen zu erkennen – weit bevor Sie sich selbst erkannt haben –, wenn Sie Eltern gehabt haben, die untereinander in Beziehung standen, die sich selbst erkannt und die ihre eigene Identität gelebt haben, dann werden Sie wissen, was der innere Dialog und was Ihre wahre Identität ist.

Was geschieht, wenn diese Atmosphäre fehlt: Der Beginn der falschen Identität


Wer sich in den ersten Jahren nicht mit sich selbst zu identifizieren lernt, der ist zutiefst verunsichert, hat das Gefühl „zu fehlen“, ist haltlos in sich selbst und muss die Sicherheit außerhalb von sich selbst suchen. Gleichzeitig führt das Gefühl „des eigenen Fehlens“ zu einer immer stärkeren Sehnsucht und damit verbundenen Suche nach sich selbst.

Blind für sich selbst sucht man nach sich in der äußeren Welt – süchtig nach Annahme und Bestätigung, unfähig zur Begegnung und Beziehung. Die Gefahr sind heftige Fixierungen und äußere Abhängigkeiten. Meist werden äußere Identifikationsflächen und Mittel gesucht, wodurch man seine unerfüllten kindlichen Sehnsüchte vermeintlich zu erfüllen glaubt. Dies kann alles sein: Menschen, Dinge und Werte wie Erfolg, Leistung, Reichtum – alles, was die fehlende Annahme im Kindesalter „wiedergutzumachen“ scheint.

Die Konsequenzen sind nicht nur tiefe Abhängigkeiten, sondern auch folgendes Symptom: Die Betroffenen kommen nicht an – egal, was sie im Außen tun, und egal, wie viel sie im Außen besitzen.

Wenn jemand nicht mit seinem Wesen in Verbindung steht, kann er seine wahre Identität nicht entwickeln.

„Ich habe mich immer im Außen gesucht“, sagte eine Frau. „Zuerst ging es darum, den richtigen Job zu finden, dann versuchte ich mich in der Partnerschaft zu finden, und als das nicht reichte, versuchte ich, mir meine Identität über ein Kind zu geben. Aber egal, was ich versuchte, ich kam nie wirklich an. Es reichte nie wirklich. Es reichte nicht, weil ich fehlte.“

„Ich habe alles im Außen versucht, immer mit der Überzeugung, irgendwann muss es dir doch gut gehen – doch das tat es nicht. Das tat es nicht, weil ich meine Suche nicht aus dem Wissen um mich aus mir heraus gestartet habe, sondern weil ich mich an dem orientiert habe, was allgemein für Glück und Zufriedenheit steht: Erfolg im Job, Partnerschaft, Familie, Freunde – aber jetzt stelle ich fest, dass das Gerüst allein nicht ausreicht. Es hat keine Bedeutung, solange ich darin fehle. Es ist ohne Leben, wenn ich darin fehle. Es ist nichts als eine Hülle. Ein Sammelsurium aus Funktionseinheiten.“

„Ich habe meine Erlösung im Erfolg gesucht, im Erfolg im Job und in der Ehe – ständig war ich auf der Suche nach mir selbst – ohne es zu wissen. Ich suchte verzweifelt nach Kontakt und letztendlich nach der Bestätigung, die ich nie erfahren habe, nach Bestätigung, um mit mir in Berührung zu kommen – vergeblich.“

Solange nach sich im Außen...

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