Masterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: sehr gut, Universität Basel (Institut für Psychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Patienten mit einer Binge Eating Disorder (BED) empfinden vor Beginn eines Essanfalls einen unwiderstehlichen Drang zu essen, welcher den nachfolgenden Essanfall mit hoher Wahrscheinlichkeit auslöst. Dieser Drang wird auch 'Food craving' genannt. Das 'Food craving' und die Essanfälle werden aus lerntheoretischer Sicht durch konditionierte Stimuli, die den Essanfällen vorangehen, kontrolliert und ausgelöst. Der Geruch und der Anblick begehrter Nahrung sind zwei wichtige Vertreter möglicher konditionierter Stimuli. Das 'Food craving' bezieht sich meistens auf Nahrungsmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt. In dieser Studie wird der Einfluss visueller und olfaktorischer Nahrungsmittelstimuli verschiedenen Fettgehalts (niedrig-hoch) und verschiedener Geschmacksrichtung (salzig-süss) auf die subjektive Bewertung des 'Food craving', der Valenz und des Arousals (körperliche Aktivierung) sowie auf psychophysiologische Masse, die Aussagen über die physiologische Komponente des 'Food craving' zulassen (EDA, EMG und Herzrate), untersucht. Die Resultate zeigen, dass Stimuli süsser Nahrungsmittel stärkeres subjektives 'Food craving' bewirken als Stimuli salziger Nahrungsmittel. Entgegen bisheriger Befunde werden Stimuli fettreicher Nahrungsmittel negativer empfunden (subjektiv wie auch psychophysiologisch) und lösen stärkeres subjektiv empfundenes Arousal aus als Stimuli fettarmer Nahrungsmittel. Dies wird dahingehend interpretiert, dass sich BED-Patientinnen begehrte fettreiche Nahrungsmittel aus Angst vor Gewichtszunahme verbieten, was wiederum einen Frustrationszustand auslöst, der sich in negativer Valenz und hohem Arousal bezüglich fettreicher Nahrung äussert. Weiter fanden sich höhere subjektive Bewertungen bezüglich des 'Food craving' bei visuellen im Vergleich zu olfaktorischen Stimuli. Dies lässt sich möglicherweise auf Unterschiede in der Assoziationsfähigkeit besagter Stimuli mit dem Geschmack eines Nahrungsmittels im orbitofrontalen Kortex zurückführen.
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