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E-Book

Führen

Worauf es wirklich ankommt

AutorDaniel F. Pinnow
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl321 Seiten
ISBN9783834992796
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Worauf kommt es im Führungsalltag genau an? Was zeichnet einen guten Manager aus? Daniel F. Pinnow vermittelt anschaulich, was bei der Arbeit mit den Menschen im Unternehmen wirklich wichtig ist. In der nun vorliegenden 2., überarbeiteten und erweiterten Auflage, die nach kurzer Zeit fällig wurde, ist der Überblick über wesentliche Führungsansätze breiter und tiefer dargestellt.


Daniel F. Pinnow zählt zu den namhaftesten Führungs- und Managementexperten im deutschsprachigen Raum. Seit 1997 ist er Geschäftsführer der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft GmbH sowie seit 2004 Mitglied des Vorstands der COGNOS AG . Als Führungskraft und Personalentwickler war er viele Jahre in internationalen Konzernen tätig. Er ist Trainer und Coach für Top-Führungskräfte und hat einen Lehrauftrag für Personalführung und HR-Management an der TU München.

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Leseprobe
1. Das Führungshandwerk (S. 41-42)

„Gute Führung hängt davon ab, dass die Führungskraft ihr Handwerk gelernt hat und beherrscht."

Zu dieser Kategorie zähle ich zunächst eine Reihe von traditionellen und z. T. auch überholten Führungsansätzen mit einer mechanistischen Sichtweise, wie z. B. den Taylorismus, der sich mit der Standardisierung und der Rationalisierung des Betriebes beschäftigt. Frederick W. Taylor entwickelte zwischen 1885 und 1910 die Theorie der wissenschaftlichen Betriebsführung, die kurz danach auch in Unternehmen angewandt wurde (vgl. Taylor, 1913). Tätigkeiten wurden analysiert und in einzelne Handgriffe zerlegt, die leicht zu erlernen waren. Taylor meinte einmal: „Man arbeitet so intelligenter statt härter."

Weitere Managementpioniere aus Theorie und Praxis sind Thomas Watson von IBM, Robert E. Wood von Sears sowie George Elton Mayo von der Harvard Business School. Außerdem möchte ich hier den verwaltungsorientierten Ansatz von Henri Fayol erwähnen, der fünf Aufgabenbereiche des Managers definiert hat: Planung, Organisation, Anweisung, Koordination und Kontrolle (vgl. Fayol, 1916). Ebenso sei ein Hinweis erlaubt auf die bürokratische Führung von Max Weber zum Thema Amtspflichten, Amtshierarchie und Amtskompetenz (vgl. Weber, 1956). Genauer aufgeschlüsselt werden die Aufgaben einer Führungskraft im (moderneren) integrierten Management- Modell, nach dem der Problemlösungsprozess in Firmen in sechs Schritten vollzogen wird: Analyse der Ausgangslage, Formulierung der Ziele, Festlegung der Maßnahmen, Bestimmung des Mitteleinsatzes, Durchführung (Realisierung) und Evaluierung der Resultate. Die Führungstätigkeit an sich wird in die Steuerungsfunktionen Planung, Entscheidung, Aufgabenübertragung und Kontrolle zerlegt (vgl. Thommen, 2001, S. 834, und Rühli, 1996).

1.1 Die alte Schule des modernen Managements

Der bedeutendste und visionärste Managementtheoretiker und Zukunftsanalytiker ist Peter F. Drucker. Das meiste von dem, was heute zum Thema Führung, Management oder Leadership diskutiert, praktiziert und gefordert wird, geht auf ihn zurück. Ich möchte im Folgenden darstellen, warum ich der Meinung bin, dass Drucker auch und gerade für heutige Führungskräfte einen Fundus an wertvollen Erkenntnissen bereithält. Dazu stütze ich mich auf mehrere Werke von ihm, die erstmals in den 40er Jahren erschienen sind und seitdem immer wieder neu aufgelegt werden – ein Zeichen für ihre Aktualität und ihren großen Nutzen (vgl. als kompakte Zusammenfassung Drucker, 2004 – die einzelnen Werke sind im Literaturverzeichnis am Ende dieses Buches aufgeführt). Nur drei Beispiele seien dafür genannt: Die Legitimation des Managements in den 40er Jahren – heute ist „Corporate Governance" in aller Munde. Führen mit Zielen in den 50er Jahren – „Management by Objectives" ist längst zu einem wichtigen Führungsinstrument geworden. Und die Entdeckung des „Knowledge Workers" in den 60er Jahren – heute redet jeder von immateriellen Werten, von Wissensarbeit und der Wissensgesellschaft. Peter F. Drucker hat nicht nur schon immer eine geradezu „prophetische Treffsicherheit" (vgl. Drucker, 2004, S. 9) bewiesen, sondern er denkt einfach in größeren Zusammenhängen. Das macht seine besondere Stärke aus.

Drucker hat sich selbst einmal als „Sozial-Ökologe" bezeichnet. Dies macht deutlich, dass er Management und Führung interdisziplinär betrachtet. Er deckt mit seinen Arbeiten nicht nur die Unternehmen und seine Akteure ab, sondern berücksichtigt auch den gesellschaftlichen Rahmen. Außerdem geht er auf geschichtliche Aspekte ein. Peter F. Drucker hat die Grenzen zwischen den beiden Kulturen, den schönen Künsten auf der einen und den Naturwissenschaften auf der anderen Seite, aufgehoben.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort zur 2. Auflage10
Danksagung12
Vorwort zur 1. Auflage16
Teil I: Führung im 21. Jahrhundert Oder: Führung in der Krise?20
1. Beständig ist nur der Wandel21
1.1 Per Anhalter durch die globale Arbeitswelt22
1.2 Wissen ist Wirtschaftsmacht23
1.3 Im Strudel von Dynamik und Komplexität24
1.4 Der Verlust der Sicherheit25
1.5 Von der Egalisierung zur Individualisierung28
2. Durch das Tal der Tränen32
2.1 Die Paradoxien unserer Zeit33
2.2 Der „Return of Leadership“35
3. Aufforderung zum Tanz36
Teil II: Beruf oder Berufung Oder: Was macht gute Führung aus?40
1. Das Führungshandwerk42
1.1 Die alte Schule des modernen Managements42
1.2 Management als Massenberuf53
1.3 Eine Frage des Stils79
2. Die Führungskraft90
2.1 Ihre Eigenschaften90
2.2 Ihr Verhalten94
2.3 Ihre emotionale Intelligenz98
2.4 Ihre Entscheidungen101
2.5 Ihre „dunkle“ Seite104
3. Beziehung zwischen Führungskraft und Geführten112
3.1 Vom Untergebenen zum Mitunternehmer113
3.2 Motivation116
3.3 Vertrauen129
3.4 Selbstverantwortung140
4. Die Führungssituation147
4.1 Die Beteiligten147
4.2 Die Organisationsstruktur150
4.3 Die Unternehmenskultur154
Teil III: Systemische Führung Oder: Eine Welt gestalten, der andere gerne angehören wollen160
1. Das Ganze sehen161
1.1 Das Titanic-Problem162
1.2 Die Führungskraft als Teil des Systems163
1.3 Anregen statt Verordnen165
1.4 Lernen statt Lenken166
2. Führen mit Verstand und Gefühl167
2.1 Harte und weiche Faktoren – der Mix macht’s169
2.2 Kein Märchen: Von Drachen und Prinzessinnen171
3. Das magische Dreieck: „Ich“ – die Mitarbeiter – die Organisation172
3.1 Führen heißt sich selbst kennen176
3.2 Führen heißt kommunizieren185
3.3 Führen heißt loslassen198
3.4 Führen heißt Gegensätze aushalten208
3.5 Führen heißt Veränderung managen216
3.6 Führen heißt Sinn stiften224
3.7 Führen heißt Macht haben229
3.8 Führen heißt Orientierung geben und Entscheidungen treffen233
3.9 Führen heißt Menschen begeistern241
3.10 Führen heißt Menschen lieben243
Teil IV: Mehr als nur reden Oder: Die Instrumente systemischer Führung248
1. Kann man Beziehungen lernen? Eine neue Führungskräfteentwicklung249
1.1 Typische Störfaktoren moderner Führung250
1.2 Strukturen für Lernen und Entwicklung schaffen253
1.3 Einblicke: Systemische Seminarpraxis260
2. Instrumente als Mittel zum Zweck263
2.1 Das Mitarbeitergespräch265
2.2 Feedbackkultur276
2.3 Coaching283
2.4 Konfliktmanagement287
2.5 Der Zielvereinbarungsprozess290
2.6 Delegieren295
2.7 Teamentwicklung297
3. Ist gute Führung messbar?300
Schlusswort Oder: Wohin die Reise weitergeht304
Literaturverzeichnis306
Stichwortverzeichnis318
Der Autor322

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