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Individualisierte Diagnostik

Das revidierte klinische Interview und die Zone der nächsten Entwicklung in der Diagnostik von Schwierigkeiten im basalen mathematischen Bereich

AutorAljoscha Jegodtka
VerlagLehmanns Media GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl303 Seiten
ISBN9783865418913
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,99 EUR
Ein gewisser Prozentsatz von Schüler*innen zeigt im Verlauf der Grundschulzeit trotz guter sonstiger schulischer Leistungen eine auffällige Minderleistung im Bereich der Mathematik. Die Diagnostik einer sogenannten Rechenschwäche bei einem Teil dieser Schüler*innen stellt in zwei Richtungen eine bisher nicht befriedigend gelöste Herausforderung dar: zum einen ist fraglich, ob der betreffende Personenkreis zutreffend identifiziert werden kann, zum anderen sind mit zutreffender Diagnose nicht automatisch die für die jeweiligen Schüler*innen sinnvollen pädagogischen Interventionen identifiziert. DerAutor stellt sich dieser Problematik über eineAuseinandersetzung mit verschiedenen Modellen des Lernens und einer entsprechend angelegten empirischen Untersuchung mit Schüler*innen der betreffenden Population. Ausgangspunkt der Studie ist die Auseinandersetzung mit der verbreiteten Diagnostik mittels der 'Zareki-R', die den neuropsychologischen Ansatz des 'Triple- Code-Modells' operationalisierbar zu machen verspricht. In der Auseinandersetzung mit diesem Vorgehen zeigen sich einerseits theoretische Inkohärenzen, andererseits Fehldiagnosen in der empirischen Überprüfung. Als Lösungsansatz greift der Autor auf den kulturhistorischen Ansatz von Vygotskij zurück und wendet diesen auf den Erwerb mathematischer Fähigkeiten und Fertigkeiten von Kindern bzw. Schüler*innen an. Hierbei zeigt sich die Tragfähigkeit dieses Konzepts der Entwicklung von Kindern auch in Bezug auf den Bereich der Mathematik. Es lassen sich allerdings auch Forschungsdesiderate aufzeigen, da die vorliegenden empirischen Erkenntnisse zur Entwicklung mathematischer Kompetenzen bei Kindern unter besonderer Beachtung von Schwierigkeiten bei ihrem Erwerb noch nicht ausreichend kulturhistorisch aufgearbeitet sind. Insbesondere methodische Überlegungen zur Erfassung von individuellen, lerngegenstandsbezogenen Zonen der nächsten Entwicklung stellen eine Herausforderung dar und wurden in dieser Untersuchung durch eine kulturhistorische Adaption des revidierten klinischen Interviews gelöst. Es kann gezeigt werden, dass es dieses Herangehen sowohl ermöglicht, Schüler*innen mit Schwierigkeiten im basalen mathematischen Bereich zu identifizieren, als auch ihre individuellen Zonen der nächsten Entwicklung zu ermitteln und damit für mögliche pädagogische Interventionen nutzbar zu machen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Titel4
Inhaltverzeichnis6
Vorwort10
1. Einleitung14
2. Ausgewählte mathematische Inhalte der Schuleingangsstufe20
2.1 Die Zahlbegriffe22
2.2 Zählen und kardinales Zählen25
2.3 Das Stellenwertsystem27
2.4 Die Addition30
3. Theorien der Entwicklung mathematischer Fertigkeiten34
4. Die neuropsychologische Theorie von Asters38
4.1 Die Entwicklung mathematischer Fertigkeiten bei Kindern39
4.1.1 Das ‚Triple-Code Modell‘ und seine Module39
4.1.2 Die Entwicklung mathematischer Fertigkeiten bei Kindern45
4.2 Schwierigkeiten bei der Entwicklung mathematischer Fertigkeiten47
4.2.1 Schwierigkeiten bei der Entwicklung mathematischer Fertigkeiten47
4.2.2 Subtypen dyskalkulischer Kinder53
4.2.3 Identität und Differenz zwischen von Aster und von Aster, Weinhold Zulauf und Horn55
4.3 Die neuropsychologische Testbatterie für Zahlenverarbeitung und Rechnen bei Kindern – Zareki-R56
4.3.1 Das Triple-Code Modell und die Subtests der Zareki-R57
4.3.2 Die Diagnose ‚Dyskalkulie‘ durch die Zareki-R61
4.4 Schlussfolgerungen zur Förderung dyskalkulischer Kindern62
4.5 Diskussion der Ergebnisse66
4.5.1 Zusammenfassende Darstellung66
4.5.2 Korrelation und Kausalität68
5. Die kulturhistorische Theorie und die Entwicklung mathematischer Fertigkeiten72
5.1 Exkurs: Vygotskij, seine Schüler und die kulturhistorische Diskussion in Deutschland72
5.2 Die Entstehung höherer psychischer Funktionen in der Entwicklung des Kindes75
5.3 Altersstufen und kritische Phasen78
5.4 Dominierende Tätigkeiten in der geistigen Entwicklung des Kindes80
5.5 Sprache und Begriffsbildung83
5.6 Zonen der nächsten Entwicklung91
5.6.1 Die Zone der nächsten Entwicklung bei Vygotskij91
5.6.2 Objektive Zonen der nächsten Entwicklung94
5.6.3 Subjektive Zonen der nächsten Entwicklung97
5.6.4 Schwierigkeiten beim Erwerb mathematischer Fertigkeiten98
5.6.5 Kritik am Konzept der Zone der nächsten Entwicklung99
5.6.6 Das Konzept der Zone der nächsten Entwicklung in dieser Arbeit100
5.7 Diagnostische Methoden und Zonen der nächsten Entwicklung102
5.7.1 Prinzipielle Überlegungen bei Vygotskij102
5.7.2 Implikationen der kulturhistorischen Theorie für den diagnostischen Prozess103
5.7.3 Vorliegende diagnostische Verfahren105
5.7.4 Das revidierte klinische Interview als diagnostische Methode108
5.7.5 Kritische Würdigung diagnostischer Methoden114
5.8 Zusammenfassende Darstellung des kulturhistorischen Ansatzes116
6. Ziel und Anlage der Untersuchung118
6.1 Die Durchführung der Untersuchung120
6.1.1 Die Testpopulation120
6.1.2 Die Bestandteile und die Durchführung der Untersuchung122
6.2 Die neuropsychologische Testbatterie zur Zahlenverarbeitung undRechnen bei Kindern - Zareki-R123
6.2.1 Beschreibung der Zareki-R123
6.2.2 Auswertung und Diagnosestellung126
6.2.3 Beschreibung der Stichprobe128
6.2.4 Testgütekriterien128
6.2.5 Norm- und Prozentwerte133
6.3 Die Methodik des informellen Interviews135
6.3.1 Die Konstruktion des informellen Interviews135
6.3.2 Aufgaben zur Überprüfung ausgesuchter Subtests139
6.3.3 Die Auswertung des informellen Interviews144
6.3.4 Die Gütekriterien des informellen Interviews146
6.4 Die kulturhistorisch orientierte Diagnostik zur Erfassung vonSchwierigkeiten im basalen mathematischen Bereich147
6.4.1 Das revidierte klinische Interview als kulturhist. orientierte Methode147
6.4.2 Die diagnostisch erfassten mathematischen Bereiche151
6.4.3 Leitfaden zum Zählen154
6.4.4 Leitfaden zum Stellenwertverständnis156
6.4.5 Leitfaden zur Addition157
6.4.6 Zusammenfassung: die Diagnosestellungen159
6.4.7 Die Auswertung kulturhistorisch orientierter Diagnostik160
6.4.8 Die Gütekriterien kulturhistorisch orientierter Diagnostik161
7. Tabellarische Übersicht der Ergebnisse162
8. Die Ergebnisse der Zareki-R und der informellen Interviews168
8.1 Die Identifikation betroffener Kinder168
8.1.1 Die Befunde168
8.1.2 Die Subtests171
8.1.3 Zusammenfassung: Die Identifikation betroffener Kinder mit der Zareki-R183
8.2 Von der Diagnose der Zareki-R zur Förderung184
8.2.1 Die Befunde184
8.2.2 Die Subtests187
8.2.3 Zusammenfassung: Von der Diagnose zur Förderung196
8.3 Zusammenfassung der Ergebnisse198
9. Die Ergebnisse der kulturhistorisch orientierten Diagnostik200
9.1 Der Befund ‚Schwierigkeiten im basalen mathematischen Bereich‘200
9.1.1 Die Befunde200
9.1.2 Fallstudien202
9.1.3 Zusammenfassung: Die Identifikation betroffener Kinder212
9.2 Von der Diagnose aus kulturhistorischer Perspektive zur Förderung214
9.2.1 Von der Diagnose zur Förderung – der Anspruch214
9.2.2 Fallstudien215
9.2.3 Zusammenfassung: Die Bestimmung des Ausgangspunkts der Förderung226
9.3 Aktuelle Stufen und subjektive Zonen der nächsten Entwicklung227
9.3.1 Zonen der nächsten Entwicklung227
9.3.2 Fallstudien228
9.3.3 Zusammenfassung: Diagnostik subjektiver Zonen der nächsten Entwicklung232
9.4 Zusammenfassung der Ergebnisse234
10. Vergleich der Ergebnisse der Zareki-R und der kulturhistorisch orientierten Diagnostik236
11. Zusammenfassung der Forschungsergebnisse und Forschungsdesiderate240
11.1 Die Zareki-R: Ergebnisse und Forschungsdesiderate240
11.2 Kulturhistorisch orientierte Diagnostik: Ergebnisse und Forschungsdesiderate243
11.2.1 Die Entwicklung mathematischer Fertigkeiten aus kulturhistorischer Perspektive243
11.2.2 Schwierigkeiten der Entwicklung mathematischer Fertigkeiten aus kulturhistorischer Perspektive244
11.2.3 Diagnostik der Entwicklung mathematischer Begriffsbildung245
11.2.4 Die Ziele kulturhistorisch orientierter Diagnostik und Antworten auf die Forschungsfragen247
11.3 Individualisierte Diagnostik als pädagogische Perspektive249
Literaturverzeichnis250
Abbildungsverzeichnis266
Tabellenverzeichnis266
Anhang268
Interviewleitfäden der informellen Interviews268
Interviewleitfäden der kulturhistorisch orientierten Diagnostik270
Diagnostik des Stellenwertverständnisses275
Aufschlüsselung der Ergebnisse nach Kindern283
ICHS296

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