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Integrationsfunktion der Verfassung und Verfassungsnormativität.

Die Verfassungstheorie Rudolf Smends im Lichte einer transdisziplinären Rechtstheorie.

AutorSandra Obermeyer
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Öffentlichen Recht 1092
Seitenanzahl170 Seiten
ISBN9783428524211
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,90 EUR
Thema der Arbeit ist die Entwicklung eines realistischen Konzepts von Verfassungsnormativität auf der Basis eines kulturwissenschaftlichen Rechtsverständnisses. Der zentrale Begriff der Untersuchung, 'Normativität', wird hier als umfassender Begriff für alle Wirkungen des (Verfassungs-)rechts konzipiert. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Bestandsaufnahme von Aussagen der Staatsrechts- und Verfassungslehre über die Integrationsleistung der Verfassung und von damit verbundenen Normativitätskonzepten. Ihr Zentrum bildet die Integrationslehre Rudolf Smends. Die Bestandsaufnahme ergibt, dass trotz der unterscheidbaren Typen der Integrations- und der Rechtsverfassung eine eigenständige Lehre der Normativität der Verfassung kaum ausformuliert ist. Ausgehend davon wird ein kulturwissenschaftlicher Ansatz zu einem umfassenden Verständnis von Verfassungswirkungen entwickelt, welches in der Integrationslehre Smends angelegt ist.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort7
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis9
Einführung – Über Integration als Rechtswirkung der Verfassung13
I. Die Verfassung im Rahmen eines realistischen Rechtskonzepts14
II. Kulturwissenschaftliche und transdisziplinäre Perspektive auf Recht und seine Wirkungen19
Erster Teil: Grundlagen – Über den Zusammenhang zwischen Integrations- und Rechtswirkung der Verfassung23
I. Einleitung23
II. Integration als Einheitsbildung von Staat und Gesellschaft23
III. Verfassung im Sinne des modernen Verfassungsbegriffs27
IV. Die normative und methodische Problematik von Aussagen zur Integration durch Verfassung29
V. Integrationswirkung der Verfassung und der Begriff der Normativität32
1. „Wirkung“ der Verfassung, nicht ihre Wirksamkeit als Ausgangspunkt35
2. Normativität als Rechtswirkung, nicht Geltungsanspruch des Rechts38
Zweiter Teil: Bestandsaufnahme – Verfassungsnormativität im Spiegel von Konzepten zur Integrationsfunktion der Verfassung41
I. Einleitung41
1. Allgemeines41
2. Analyse staatsrechtlicher Aussagen über Integrationsvorgänge und die Rolle der Verfassung: Zur Isolierung verfassungstheoretischer Vorstellungen42
II. Verfassung und Integration in der Staats- und Verfassungslehre Rudolf Smends: Ansätze zu einem umfassenden Verständnis von Verfassungsnormativität43
1. Einleitung43
2. Die Integration in „Verfassung und Verfassungsrecht“ als integrationstheoretisches Konzept45
a) Das Integrationsziel – Der Staat als Überwindung von Desintegration auf verschiedenen Ebenen46
aa) Der reale Staat als Nationalstaat, Bundesstaat und politische Schicksalsgemeinschaft des Volkes bei Smend46
(1) Der Staat als Nationalstaat46
(2) Der Staat als Bundesstaat47
(3) Der Staat als politische Gemeinschaft48
bb) Inkurs: Weiter gehende Rechtfertigung des Staates bei Smend?48
cc) Der Staat als beschreibbares soziales Gebilde und Gegenstand des Staatsrechts50
(1) Der Staat als rechtlich geprägte Gruppe52
(2) Der Staat als Teilbereich des Sozialen und seine Bestimmung durch das Politische53
(3) Der Staat als Zweckgemeinschaft56
(4) Der Staat als nationale Volksgemeinschaft57
b) Die Art und Weise der Integration sowie die Mittel der Integration59
aa) Über den Zusammenhang zwischen Staat und Integrationsvorgang59
bb) Die verschiedenen Integrationsfaktoren61
(1) Die sachliche Integration63
(a) „Gemeinschaftsbedingende Gehalte“64
(b) Symbolisierung als Vermittlungsform69
(2) Die formale Integration – Integrierende Personen und Verfahrensweisen70
c) Die Beteiligten des Integrationsprozesses71
d) Der Gesamtvorgang der staatlichen Integration72
aa) Die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der sachlichen Integration72
bb) Die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen der funktionellen Integration73
cc) Das Zusammenspiel der Integrationsfaktoren73
dd) Der Schlussstein des Integrationssystems74
ee) Der Automatismus der Integration74
ff) Fazit: Spielräume der Verfassung im Integrationsprozess75
3. Integration durch Verfassung als politisches Integrationsrecht – das verfassungstheoretische Konzept Smends76
a) Der geisteswissenschaftliche Ansatz Smends76
b) Integration als „Lebensprinzip“ des Staates und „Sinnprinzip“ der Verfassung77
aa) Die Aufgaben der Verfassung im Rahmen der Integration78
(1) Verfassung und sachliche Integration des Staates79
(2) Verfassung und funktionelle Integration des Staates: Das „Verfassungsleben“81
(3) Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für das Wirken der Verfassung als Integrationsordnung82
bb) Rückschlüsse aus der Integrationsrolle der Verfassung auf den Verfassungsbegriff83
cc) Die Normativität der Verfassung84
(1) Der Verfassungsbegriff Smends84
(2) Rechtlichkeitshinweise aus der Integrationsrolle der Verfassung86
dd) Anschlussfähigkeit sowie Grenzen dieses Normativitätskonzepts88
III. Verfassung und Integration in der Staatslehre der Bundesrepublik: Integration durch Rechtsverfassung oder Integrationsverfassung als Ausdruck verschiedener Konzepte von Verfassungsnormativität?90
1. Einleitung: Verfassung und Integration in der Staats- und Verfassungsrechtslehre nach Smend90
a) Die Integrationsdebatte als Beispiel für ein wachsendes Bewusstsein transdisziplinärer Zusammenhänge in der Verfassungsrechtslehre90
b) Die Integrationsleistung der Verfassung als Hinweis auf ihre Normativität92
2. Josef Isensee: Die integrative Wirkung der Rechtsverfassung93
a) Integration des Staates durch die „Rechtsverfassung“: Das Integrationskonzept93
b) Verfassung als Staats-, nicht Gesellschaftsordnung: Das Konzept der „Rechtsverfassung“96
c) Verfassungsrecht als „politisches Recht“: Das Normativitätskonzept97
d) Anschlussfähigkeit sowie Grenzen des Normativitätskonzepts Isensees99
3. Peter Häberle: Integration durch die Verfassung als konkreten Kulturprozess100
a) Integration durch Verfassung (als Kultur): Das Integrationskonzept101
b) Die Verfassung als öffentlicher Prozess: Das Verfassungskonzept103
c) Die Normativität der Verfassung als öffentlicher Prozess104
d) Anschlussfähigkeit sowie Grenzen des Normativitätskonzepts Häberles107
4. Integration durch Verfassung als Institution (Hans Vorländer, Jürgen Gebhardt)109
a) Umfassende Integration durch Verfassung als Institution: Das Integrationskonzept110
b) Verfassung als politische Institution mit symbolischer Dimension: Das Verfassungskonzept112
c) Normativität im Kontinuum der Verfassungspraxis: Das Normativitätskonzept113
d) Anschlussfähigkeit sowie Grenzen des institutionentheoretischen Normativitätskonzepts114
5. Fazit: Unterschiedliche Integrationskonzepte und unterschiedliche Normativitätskonzepte? – Zu den Rechtlichkeitsideen der Konzepte115
Dritter Teil: Rechts- und verfassungstheoretische Folgerungen – Ansätze zu einem erweiterten Konzept der normativen Kraft der Verfassung118
I. Einleitung: Verfassungsrecht aus realistischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive118
II. Zur Perspektivenabhängigkeit der Darstellung von Verfassung und Verfassungswirkungen122
III. Eine Annäherung an eine realistische Darstellung der Verfassungsverwirklichung: Verschiedene Akteure und Verwirklichungsweisen124
1. Allgemeines zur Struktur der Verfassungsverwirklichung: Akteure, Verwirklichungsweisen und Gegenstand125
2. Verschiedene Akteure und verschiedene Arten der Verfassungsverwirklichung127
IV. Rechtswissenschaft als Akteurin der Verfassungsverwirklichung und die Herstellung von Recht(sbildern)131
1. Institutioneller Status und Bedeutung der Rechtswissenschaft im Rechtssystem131
2. Der Beitrag der Wissenschaft zur Verfassungsverwirklichung133
a) Kulturwissenschaftliche Betrachtung und Deutung des Rechts133
aa) Kein Kulturverfassungsrecht134
bb) Kultur als Beobachtungsperspektive135
V. Folgen der kulturwissenschaftlichen Betrachtung der Entfaltung von Verfassungswirkung136
1. Folgen für die Betrachtung der Leistungen der Rechtswissenschaft im Allgemeinen136
2. Folgen für den Begriff der Normativität im Besonderen138
VI. Rechtstheoretische Gründe für einen erweiterten Begriff der Normativität der Verfassung140
Vierter Teil: Ertrag – Die sog. Integrationsverfassung als Verlust von Rechtlichkeit?144
I. Zur Diskussion um symbolische und integrative Verfassungsleistungen144
1. Für ein erweitertes Konzept der Verfassung als Recht144
2. Die Rede von einer „symbolischen Verfassung“ – eine geglückte Begriffsbildung?147
II. Smends Verfassungsverständnis als Normativitätsmanko?148
Literaturverzeichnis150
Sachwortverzeichnis171

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