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Kommunale und private Musikschulen in Deutschland. Wirtschaftliche und pädagogische Aspekte der Musikschularbeit

AutorAndreas Zach
VerlagFrank & Timme
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl92 Seiten
ISBN9783865960719
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Mit Ende des Studiums, vielfach schon vorher, steht der Absolvent eines musikpädagogischen Studiengangs vor der Frage nach seinem zukünftigen Wirkungskreis. Stundenweise Beschäftigung auf freier Basis, meist an mehreren Musikschulen gleichzeitig, ist die Realität. Die kommunale Musikschule als alleiniger Arbeitgeber scheint zur Existenzsicherung nicht auszureichen. Es stellt sich die Frage, ob es Alternativen bei privaten Musikschulen gibt und ob dort vergleichbare Arbeit möglich ist. Von diesem Ansatz ausgehend analysiert die vorliegende Publikation das Arbeitsfeld private Musikschule. Dabei stehen zwei Kriterien im Vordergrund: Ist an einer privaten Musikschule generell eine seriöse Ausbildung von Schülern möglich und bietet sie dem Lehrer ähnliche Arbeitsbedingungen wie eine kommunale Einrichtung?

Der Autor

Andreas Zach erhielt seinen ersten Musikunterricht 1984 im Jugendblasorchester Guben. Er studierte Musikpädagogik, Hauptfach Schlagzeug, danach im Zweitstudium Posaune am Fachbereich Musikpädagogik der Fachhochschule Lausitz in Cottbus. Heute ist er als freiberuflicher Musiker und Musikschullehrer im Raum Cottbus tätig. 

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Leseprobe
3 Private Musikschulen (S. 38-39)

3.1 Die Privatmusikschule – Merkmale & Profile

3.1.1 Rechtsformen bei privater Trägerschaft

Private Musikschulen existieren meist als Verein, GmbH oder auch als Personengesellschaft in Form einer GbR. Viele Einrichtungen sind als gemeinnütziger e.V. oder auch gGmbH anerkannt. Es gelten ähnliche Voraussetzungen wie in Kapitel 2.6 bereits erläutert.

3.1.2 Wann entstanden und warum entstehen private Musikschulen?

1922 gründete Fritz Jöde, einer der Begründer der Jugendmusikbewegung, in Hamburg eine Volksmusikschule, die erste Musikschule in Deutschland. Zuvor war der Musikunterricht ausschließlich auf privater Ebene angesiedelt. Die Geschichte des privaten Musiklehrers ist ab dem 16. Jahrhundert belegt. Die private Musikschule ist, soweit die Recherchen ergeben haben, seit Anfang der achtziger Jahre existent.

Die Gründe für den Aufbau einer privat geführten Musikschule sind vielfältig. Es gibt Musikschulen, die sich auf eine bestimmte Sparte, bzw. Instrumentengruppe festlegen. Viele Gründungen finden sich in den Bereichen Jazz/Rock/Pop. Hier konnte die private Musikschule einige kommunale Einrichtungen überholen. Es wurde an öffentlichen Musikschulen lange versäumt, auf Weiterentwicklung von Epochen mit entsprechenden Angeboten zu reagieren. Dieser Trend wurde schon von Fritz Jöde initiiert, der die Musik des 19. Jahrhunderts, vor allem aber Jazz und Schlager, den Umständen der damaligen Zeit geschuldet, als subjektivistisch und dekadent ablehnte.

In diese Lücke sprangen Schulen, die auf diese Sparten spezialisiert sind. Und dort sind auch durchaus pädagogische Fachkräfte am Wirken, denn seit vielen Jahren sind entsprechende Studiengänge an deutschen Musikhochschulen etabliert. Doch gab und gibt es wohl auch Misstrauen. Selbst Mitte der neunziger Jahre hatte es die Studienrichtung Jazz/Rock/Pop schwer, sich an einem neugegründeten musikpädagogischen Studiengang zu etablieren. Über private Konkurrenz in diesem Feld darf sich niemand beschweren, denn die Weiterentwicklung der Musik wurde hier offensichtlich verschlafen.

3.1.3 Schülerzahlen

Private Musikschulen sind keineswegs ausschließlich kleine Einmannunternehmen mit einer Hand voll Schülern. Von 150 bis über 1000 Schüler reicht die Skala. Einige Schulen existieren bereits seit über zwanzig Jahren und sind in dieser Zeit von 90 auf ca. 1100 Schüler angewachsen. Es gibt also Bildungseinrichtungen von der Größe z.B. kommunaler Kreismusikschulen, die auch über mehrere Filialen verfügen. Das Ausbildungsprofil der Musikschulen nimmt Einfluss auf die Schülerzahlen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
1 Einführung10
1.1 Datenschutzerklärung11
2 Die Stellung der Musikschule im Bildungswesen der Bundesrepublik Deutschland12
2.1 Allgemeines12
2.2 Bildungsauftrag – Kulturauftrag12
2.3 Gesetzliche Verankerung der Musikschule14
2.3.1 Gesetz zur Förderung der Musikschulen im Land Brandenburg15
2.3.2 Verordnung über die Führung der Bezeichnung Singschule und Musikschule (Sing- und Musikschulverordnung)17
2.3.3 Verordnung zur Förderung der Musikschulen – Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Musikschulen für das Land Sachsen-Anhalt18
2.4 Musikschulen im VdM20
2.5 Musikschulen im kommunalen Betrieb22
2.5.1 Beschäftigungsverhältnisse und Vergütung an VdM – Musikschulen22
2.5.2 Trägerformen27
2.5.3 Der Regiebetrieb27
2.5.4 der Eigenbetrieb/die eigenbetriebsähnliche Einrichtung27
2.5.5 (Gemeinnützige) Gesellschaft mit beschränkter Haftung29
2.5.6 Zweckverband30
2.5.7 Verein30
2.5.8 Stiftung31
2.5.9 Zusammenfassung31
2.6 Finanzierung im kommunalen Bereich31
2.6.1 Gebührenvergleiche33
2.6.2 Kosten37
3 Private Musikschulen39
3.1 Die Privatmusikschule – Merkmale & Profile39
3.1.1 Rechtsformen bei privater Trägerschaft39
3.1.2 Wann entstanden und warum entstehen private Musikschulen?39
3.1.3 Schülerzahlen40
3.1.4 Das Lehrpersonal40
3.1.5 Beschäftigungsverhältnisse41
3.1.6 Vergütung des Lehrpersonals43
3.1.7 Einbeziehung der Lehrkräfte in außerunterrichtliche Aktivitäten43
3.1.8 Unterrichtsangebote und Unterrichtsformen44
3.1.9 Die beliebtesten Instrumente44
3.1.10 Finanzierung46
3.1.11 Wo sehen Privatmusikschulen Vorzüge gegenüber kommunalen Einrichtungen?46
3.1.12 Lehrpläne47
3.1.13 Teilnahme an Wettbewerben48
3.2 Der Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen – bdpm e.V.48
3.2.1 Allgemeines48
3.2.2 Ziele des bdpm e.V.49
3.2.3 Mitgliedschaft50
3.2.4 Aktivitäten des Verbandes51
3.3 Franchiseunternehmen YAMAHA-Musikschule54
4 Resümee57
5 Anhänge und Beilagen58
5.1 Satzung des Bundesverbandes deutscher Privatmusikschulen e.V.58
5.2 Zielsetzungen des Bundesverband deutscher Privatmusikschulen e.V.69
5.3 Allgemeine Informationen und Aufnahmekriterien zur Mitgliedschaft beim bdpm e.V.71
6 Quellen- und Literaturverzeichnis74
6.1 Onlinequellen74
6.2 Literatur75
6.3 Umfragen/Recherchen/Auswertungen77
6.3.1 Gebührenrecherche Musikschulen im bdpm77
6.3.2 Fragebogenauswertung – Privatmusikschulen im bdpm e.V.79
7 Verzeichnis der Abkürzungen91
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