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Pallliative Care bei Kindern

Schwerkranke Kinder begleiten, Abschied nehmen, weiterleben lernen

AutorEva Bergsträsser
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl209 Seiten
ISBN9783456954547
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Wie können Eltern, Kinder und Freunde die Situation verstehen, aushalten und bewältigen, dass ein Kind schwerstkrank ist und an der Krankheit sterben wird? Wie können sie mit dem Verlust des Kindes umgehen und danach weiterleben? Eltern, die mit einer schweren Erkrankung ihres Kindes konfrontiert sind, durchleben Angst, Wut, Verzweiflung, Trauer und Hoffnung. In diesem Gefühlschaos müssen sie dennoch wichtige Entscheidungen für und mit ihrem Kind fällen. Entscheidungen für ein gutes Leben und einen friedvollen Tod, die es auch nach dem Tod des Kindes ermöglichen, weiterzuleben. In dieser Lebenssituation will das Palliative-Care-Team dem Kind und den Eltern beistehen und mit ihnen diese schwierige Situation durchstehen.

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Kapitelübersicht
  1. Palliative Care bei Kindern
  2. Kapitel 1: Was ist das «palliativ»?
  3. Kapitel 2: Entscheidungsfindung
  4. Kapitel 3: Werde ich wieder gesund?
  5. Kapitel 4: Medizinisch-pflegerische Aspekte der Palliative Care
  6. Kapitel 5: Marinas Kräuterhexe und die Macht der Fantasie
  7. Kapitel 6: Die Rolle der Familie für das Kind und die Belastungen der Familie
  8. Kapitel 7: Geschwister von schwerkranken Kindern
  9. Kapitel 8: Gerade geboren und schon dem Tod geweiht
  10. Kapitel 9: Wenn der Tod naht
  11. Kapitel 10: Vor und unmittelbar nach dem Tod
  12. Kapitel 11: Trauer
  13. Glossar
  14. Literaturangaben
  15. Andere Buchhinweise
  16. Nützliche Angaben und Links
  17. Buchhintergrund
  18. Sachwortregister
Leseprobe
Kapitel 1: Was ist das «palliativ»? (S. 13-14)

Welche Begriffe sind heute gebräuchlich, wie lassen sie sich verstehen und was ist bei Kindern anders als bei Erwachsenen? Neben diesem Überblick werde ich die Definition für «palliativ» einführen, die ich diesem Buch zugrunde lege, und die meinem Verständnis aus dem Alltag mit schwerkranken Kindern und deren Familien entspricht. Eine Auflistung zeigt, für welche Kinder eine palliative Behandlung in Frage kommt und was das konkret bedeutet. Im Folgenden beginne ich, die Geschichte von Till zu erzählen: Till ist ein neunjähriger Junge. Er entdeckt mit kindlicher Begeisterung und Neugier das Lesen. Seine Wissenslust lässt sich nicht von seiner schweren Tumorkrankheit, an der er einige Zeit später sterben wird, zurückschrecken.

Er liest von meinem Namensschild: «pall-i-a-ti-fe Karre» und schaut mich mit seinen großen lieben Augen an und fragt: «Was ist das?». Mein Blick wandert an jenem Samstagmorgen fragend zu seinen Eltern. Sie zwinkern mir zu und sagen zu Till gewandt: «Ja, das ist wenn man schwerkrank ist und vielleicht nicht wieder gesund wird.» Ich verlasse das Zimmer und bin sicher, dass Till darüber mehr wissen will. Das Wort «palliativ» leitet sich vom lateinischen «pallium» ab. Das Pallium ist ein antikes Kleidungsstück, das die Funktion eines Mantels oder klerikalen Umhangs erfüllte. Bezogen auf einen kranken Menschen, ein krankes Kind, könnte pallium als schutzspendend oder auch als «Freiraum» verstanden werden. Freiraum, auch gemeint als eine Zeit, in der das Kind nicht von den Zwängen einer nicht mehr hilfreichen Therapie geplagt ist, sondern möglichst selbstbestimmt im Kreise seiner Familie Wichtiges lebt und erlebt.

Die palliative Begleitung eines Menschen wird auch im deutschsprachigen Raum als «Palliative Care» bezeichnet; nicht weil Anglizismen so modern sind, sondern weil das Wort «Care» nicht gut ins Deutsche übersetzt werden kann. Care umfasst nicht nur die Pflege, sondern auch die medizinische, psychologische, sozialarbeiterische und seelsorgerische Betreuung und Begleitung des kranken Menschen und seines nahen Umfeldes. In der von Till gelesenen «Karre» (Care) hat also weit mehr Platz als eine Pflegefachperson, die ihn, diesen strahlenden Jungen, liebend gerne pflegt und verwöhnt und auch ein aufmerksames Auge auf seine Eltern und seine Schwester richtet, die selbstverständlich in die Betreuung einbezogen werden. In England, findet man im Zusammenhang mit Palliative Care bei Kindern einen Satz, deren Ursprung nicht klar zu bestimmen ist, – vielleicht stammt er von Cicely Saunders: «My child has a lot of living to do!». Bei Till war dies, das Abenteuer am Abend im Spital mit Vater und Schwester auf zusammengebundenen Rollstühlen eine Rallye durch die ruhig gewordenen Spitalgänge zu machen, ...
Inhaltsverzeichnis
Palliative Care bei Kindern4
Inhalt6
Danksagung10
Einleitung12
Kapitel 1: Was ist das «palliativ»?14
1.1 Was bedeutet «palliativ» im Kontext einer Krankheit?16
1.2 International anerkannte Definition für PalliativeCare bei Kindern18
1.3 Für welche Krankheiten kommt Palliative Care in Frage?20
1.4 Der Beginn als Prozess einer Annäherung23
1.5 Wo findet Palliative Care statt?24
1.6 Ein Vergleich zu Erwachsenen – in Zahlen27
1.7 Ziele von PalliativeCare bei Kindern27
Kapitel 2: Entscheidungsfindung30
2.1 Das Recht auf Selbstbestimmung31
2.2 Um welche Entscheidungen geht es?32
2.3 Welche Entscheidungen dürfen Eltern für ihr Kind treffen?34
2.4 Welche Entscheidungen dürfen Kinder treffen?36
2.5 «Ideales» Modell für Entscheidungsprozesse in der PalliativeCare39
2.6 Gibt es Patientenverfügungen für Kinder?40
2.7 Sterbehilfe bei Kindern?40
Kapitel 3: Werde ich wieder gesund?48
3.1 Wie Kinder Krankheit, Sterben und Tod verstehen49
3.2 Wie Kinder Krankheit verarbeiten62
3.3 Mit Kindern über Krankheit, Sterben und Tod sprechen63
Kapitel 4: Medizinisch-pflegerische Aspekte der Palliative Care68
4.1 Symptome und Krankheitsverläufe nach Krankheitsgruppen70
4.2 Palliativer Behandlungs- und Betreuungsplan88
4.3 PalliativeSymptombehandlung89
4.4 PalliativeSedierung104
Kapitel 5: Marinas Kräuterhexe und die Macht der Fantasie106
Kapitel 6: Die Rolle der Familie für das Kind und die Belastungen der Familie112
6.1 Alltagsbewältigung112
6.2 Leben zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit115
6.3 Krankenhausaufenthalte117
6.4 Familien mit einem schwerbehinderten Kind118
Kapitel 7: Geschwister von schwerkranken Kindern122
7.1 Mit Geschwistern über die Krankheit oder den Unfall sprechen125
7.2 Tod des Geschwisterkindes126
7.3 Trauer von Kindern127
Kapitel 8: Gerade geboren und schon dem Tod geweiht140
8.1 Erinnerungen schaffen143
8.2 Taufe – Nottaufe144
8.3 Stillgeboren – Fehl- oder Totgeburten144
8.4 Was Eltern helfen kann145
Kapitel 9: Wenn der Tod naht148
9.1 Die «Seelenkarre»149
9.2 Rituale151
Kapitel 10: Vor und unmittelbar nach dem Tod152
10.1 Die Feststellung des Todes153
10.2 Obduktion154
10.3 Sarg155
10.4 Leichentransport155
10.5 Aufbahrung zu Hause156
10.6 Formalitäten156
10.7 Beerdigung157
10.8 Friedhof und Grabmal159
Kapitel 11: Trauer162
11.1 «Klassische» Trauerphasen164
11.2 Trauer nach dem Tod eines Kindes166
11.3 Jeder trauert anders173
11.4 Was in der Trauer hilfreich ist175
11.5 Wenn das einzige Kind stirbt176
11.6 Die Verbindung zum verstorbenen Kind177
11.7 Wenn Trauer krank macht180
11.8 Persönliche Reifung182
Glossar184
Literaturangaben186
Andere Buchhinweise194
Nützliche Angaben und Links202
Buchhintergrund205
Sachwortregister206

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