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Privates Beteiligungskapital im deutschen Mittelstand

Eine verhaltenspsychologisch fundierte Betrachtung der nachfrageseitigen Nutzungsintention

AutorPhilipp Espel
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl248 Seiten
ISBN9783834981288
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Philipp Espel beschäftigt sich mit den spezifischen Eigenschaften mittelständischen Nachfrage¬verhaltens nach Finanzierungsinstrumenten. Er geht sowohl theoretisch als auch empirisch der Kernfrage nach, welche Faktoren mittel¬ständische Unternehmer positiv oder negativ bei einer Entscheidung zur Nutzung von privatem Beteiligungskapital beeinflussen und wie die Praxis darauf reagieren kann.

Dr. Philipp Espel promovierte am Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften für Ingenieure und Naturwissenschaftler (WIN) an der RWTH Aachen.

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Leseprobe
3 Theoretische Fundierung (S. 45-46)

3.1 Vorgehen

Zur theoretischen Fundierung der Arbeit werden zwei potenziell geeignete Theoriegebiete auf ihre Anwendung geprüft: Naheliegende Grundlage für die Analyse der Nutzung von privatem Beteiligungskapital ist zunächst die Finanzierungstheorie.205 Wegen ihrer thematischen Nähe zur Fragestellung der Arbeit und ihrer fortgeschrittenen inhaltlichen Reife wird ihre Anwendung daher in einem ersten Schritt genauer geprüft. Nach einer kurzen allgemeinen Einführung (Kapitel 3.2.1) wird erarbeitet, welche theoretischrelevanten Eigenschaften das Forschungsobjekt „privates Beteiligungskapital im Mittelstand" aufweist (Kapitel 3.2.2 und 3.2.3) und welche Ergebnisse innerhalb der Finanzierungstheorie spezifisch für dieses Forschungsobjekt existieren (Kapitel 3.2.4).

Die Prüfung ihrer Zweckmäßigkeit für die Beantwortung der aufgestellten Forschungsfragen ergibt in Abschnitt 3.2.5 allerdings, dass die Finanzierungstheorie trotz ihrer weiten Verbreitung und ihrer starken theoretisch-axiomatischen Verankerung nicht für diese Arbeit ausgewählt wird. Mit der einstellungsbasierten Verhaltenstheorie wird vielmehr eine aus dem Bereich der Theorie der Verhaltenspsychologie stammende und in der Konsumentenforschung verbreitete alternative Grundlage vorgestellt (Kapitel 3.3.1) und die speziellere Theorie des geplanten Handelns eingeführt und erläutert (Kapitel 3.3.2).

Diese wird in Abschnitt 3.3.3 auf den vorliegenden Forschungskontext übertragen, um den theoretischen Bezugsrahmen dieser Arbeit zu entwickeln. Erneut wird eine Eignungsprüfung für die hier untersuchte Fragestellung durchgeführt (Kapitel 3.3.4), die aufgrund der darzustellenden Stärken der TPB zur Beantwortung der Forschungsfragen positiv ausfällt. Die mit der Theoriewahl getroffene Entscheidung hat Implikationen für die Qualität der erhaltenen Ergebnisse, die im Rahmen einer kritischen Diskussion abgewogen werden müssen. Dies geschieht umfassend allerdings nicht im folgenden Kapitel, sondern – da dafür auch auf die empirischen Ergebnisse (und insbesondere die Anpassungsgüte des Modells an die empirische Realität) zurückgegriffen werden soll – erst in Kapitel 7.3. Dort wird auch der Blickwinkel der Finanzierungstheorie wieder aufgegriffen, um weiterführende Ansatzpunkte für die Ergebnisse der Arbeit zu entwickeln.

3.2 Finanzierungstheorie

3.2.1 Gegenstand der Finanzierungstheorie

Das Gebiet der Finanzierungstheorie wird unterschiedlich weit abgegrenzt: In breiter Definition beschäftigt sich die Finanzierungstheorie mit den drei wesentlichen Bereichen des betrieblichen Finanzwesens: Investition, Ausschüttung und Finanzierung. Im engeren Verständnis (als Theorie der Ausgestaltung von Finanzierungsmaßnahmen) betrachtet sie – auch unter der Bezeichnung Kapitalstrukturtheorie –, wie Unternehmen die Eigen- und Fremdkapitaltitel auswählen, mit denen sie sich finanzieren. Ihr Untersuchungsgegenstand ist damit das Zustandekommen und die Ausgestaltung der Finanzbeziehung zwischen dem Unternehmer und seinen Kapitalgebern.208 Eine Beantwortung dieser Frage umfasst die Beschreibung der Finanzierungsbeziehung, ihre Bewertung, und die Abgabe von Empfehlungen für Unternehmer oder Banken zur Erstellung neuer Finanzierungsinstrumente.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis11
Verzeichnis der Abbildungen14
Verzeichnis der Tabellen16
Verzeichnis der Abkürzungen18
Verzeichnis der Anhänge20
1 Einleitung und Gegenstand der Arbeit21
1.1 Phänomen21
1.2 Forschungsfragen27
1.3 Aufbau der Arbeit34
2 Begriffsbildung36
2.1 „Mittelstand“36
2.2 „Privates Beteiligungskapital“50
3 Theoretische Fundierung65
3.1 Vorgehen65
3.2 Finanzierungstheorie66
3.3 Einstellungsbasierte Verhaltenstheorie93
4 Ableitung des Forschungsmodells108
4.1 Vorgehen108
4.2 Detaillierung des Kausalmodells110
4.3 Erarbeitung des Messmodells130
5 Befragungsdesign, Stichprobe und Methode139
5.1 Vorgehen139
5.2 Design der Hauptbefragung139
5.3 Beurteilung der erhaltenen Stichprobe141
5.4 Auswahl und Beschreibung der Auswertungsmethode148
6 Ergebnisse der empirischen Untersuchung159
6.1 Deskriptive Ergebnisse159
6.2 Güteprüfung der Messmodelle164
6.3 Ergebnisse der kausalanalytischen Untersuchung175
7 Implikationen und kritische Würdigung189
7.1 Zusammenfassung189
7.2 Implikationen für Praxis und Theorie192
7.3 Kritik der Ergebnisse203
7.4 Abschließende Würdigung und Ausblick212
Anhänge216
Literaturverzeichnis235

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