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E-Book

Projektfinanzierung in Supply Chain Netzwerken

Eine neo-institutionenökonomische Analyse am Beispiel der Automobilindustrie

AutorSebastian Baumann
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl293 Seiten
ISBN9783834997302
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Sebastian Baumann untersucht, ob der bisherige unternehmensbezogene Finanzierungsansatz im Rahmen von Netzwerkbeziehungen adäquat ist und ob dieser veränderten Risikosituationen im Netwerk gerecht wird. Der mögliche Lösungsansatz in Form der Projektfinanzierung wird in Verbindung zu den leistungswirtschaftlichen Netzwerkstrukturen im Rahmen der Automobilindustrie analysiert.

Dr. Sebastian Baumann promovierte bei Prof. Dr. Henry Schäfer am Lehrstuhl für ABWL und Finanzwirtschaft der Universität Stuttgart. Er ist derzeit als Mitarbeiter im Bereich Advisory - Transactions bei der PricewaterhouseCoopers AG WPG in Stuttgart tätig.

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Leseprobe
4 Struktur der Projektfinanzierung als effizientes Kooperationsdesign für Supply Chain Netzwerke (S. 119-120)

In der bisherigen Analyse der Interdependenz zwischen leistungswirtschaftlicher und finanzwirtschaftlicher Ebene im Supply Chain Netzwerk der Automobilindustrie wurde deutlich, dass Verhaltensrisiken, die letztlich die Kapitalbereitstellung beeinflussen und diese vor Herausforderungen stellen, eine bedeutende Risikoklasse darstellen. Bevor dezidiert auf den Lösungsansatz der Projektfinanzierung als Finanzierungstechnologie im Netzwerk eingegangen wird, soll nachfolgend der traditionelle Unternehmensfinanzierungsansatz näher betrachtet werden und hinsichtlich der impliziten Annahmen und der Auswirkungen auf die Netzwerkstrukturen analysiert werden. Es gilt dabei die impliziten Annahmen über das Finanzierungsobjekt Unternehmung herauszuarbeiten und mit den zuvor charakterisierten Netzwerkstrukturen zu vergleichen. Damit sollen die Herausforderungen in der Finanzierung solcher Netzwerkstrukturen und die Limitationen des traditionellen unternehmensbezogenen Finanzierungsansatzes, die gleichermaßen Anforderungen an den intendierten Lösungsansatz der Projektfinanzierung darstellen, reflektiert werden.

4.1 Unternehmensfinanzierung und die Theorie der Unternehmung

„(...) the ‚golden age’ of corporate finance is behind us." (Zingales 2000, S. 1623) Die aus akademischer Sicht bedeutenden Entwicklungen im Gebiet der Finanzierungstheorien wurden durch intensive Forschung in den vergangenen 40 Jahren vollzogen. Unternehmensfinanzierung umfasst dabei die Finanzierung von Unternehmen, welche vereinfacht als Organisation, bestehend aus Vermögensgegenständen und Individuen, deren Kombination auf die Erstellung einer Leistung zur Generierung ökonomischer Renten abzielt, verstanden werden kann. (Vgl. Schmidt/Weiß 2003, S. 4) Die entwickelten Theorien im Kontext dieses Forschungsfeldes sind daher unumgänglich mit einer gewissen Auffassung und Annahmen über das Finanzierungsobjekt, das Unternehmen, verbunden. „Theory of the firm, thus, has a tremendous impact on the way we think about corporate finance, (...)." (Zingales 2000, S. 1624) Demnach resultieren die impliziten Annahmen verschiedener Theoriemodelle über die Unternehmung in unterschiedlichen Schlussfolgerungen in Bezug auf die Relevanz der Finanzierungsstruktur, die Corporate Governance und die Bewertung von Unternehmen. (Vgl. Zingales 2000, S. 1629)

4.1.1 Finanzierungsobjekt: Unternehmen – implizite Annahmen

Der traditionelle Unternehmenstypus, welcher den bisherigen Theoriegebäuden im Corporate Finance Bereich zugrunde liegt, wird von Zingales (2000, S. 1642) in Anlehnung an das Unternehmensmodell nach Chandler (1990) als vermögensintensiv und hochgradig vertikal integriert charakterisiert, d.h., innerhalb der rechtlichen Grenzen des Unternehmens ist eine Koordination durch Autorität möglich. Klare und stabile Grenzen bestimmen den Einflussbereich hierarchischer Kontroll- und Anordnungssysteme. Aufgrund dieser starken vertikalen Integration lassen sich die verbleibenden Außenbeziehungen als „marktliche" (Arm’s-Length) Beziehungen charakterisieren (vgl. Rajan/Zingales 2000, S. 207).

Die Kongruenz von rechtlichen Unternehmensgrenzen und ökonomischen Einflussbereichen wird in der traditionellen Unternehmenssicht häufig impliziert.165 Insbesondere dem juristischen Verständnis der Unternehmung als „nexus of contracts" (vgl. Alchian/Demsetz 1972, Jensen/Meckling 1976)166 folgend, werden vereinfachende Annahmen über die Vertragsbeziehungen und -parteien getroffen, welche durch explizite Verträge gegenüber negativen Auswirkungen abgesichert und somit
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort9
Inhaltsverzeichnis11
Abbildungsverzeichnis15
Tabellenverzeichnis17
Abkürzungsverzeichnis18
1 Einleitung20
2 Kooperationsspezifika und -probleme in Supply Chain Netzwerken der Automobilindustrie31
3 Fundamentale Interaktion von Finanzierungs- und Wertschöpfungsprozessen im SCN der Automobilindustrie85
4 Struktur der Projektfinanzierung als effizientes Kooperationsdesign für Supply Chain Netzwerke138
5 Zusammenfassung und weiterer Forschungsbedarf272
Literaturverzeichnis281

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