Kapitel 2:
Scharia-Kapitalismus
Wirtschaft, Politik und Sport als Wegbereiter des Islam
Als im September 2018 aus Katar eine 300-köpfige Wirtschaftsdelegation nach Berlin einflog, wurde der katarische Emir von Angela Merkel empfangen und von der gesamten deutschen Wirtschaftselite beklatscht. Gemeinsam eröffneten Angela Merkel und Katars Emir, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, im Berliner Maritim-Hotel das »Katar-Deutschland Forum für Business und Investment«. Dieses Hotel verfügt über einen großen Konferenzraum und befindet sich im Besitz eines katarischen Milliardärs. Laut Handelsblatt nahmen neben der Delegation aus Katar weitere 900 Konzernchefs, Firmenvertreter und Unternehmen – hauptsächlich aus Deutschland und Katar – teil.63 Dass Katar aber als einer der größte Finanzierer von Terrororganisationen gilt und die Ausbreitung eines fundamentalen Islams ganz besonders im Westen betreibt, blendeten die Gastgeber dabei aus. Offenbar waren alle Anwesenden nur allzu bereit dazu, die Terrorhintergründe von Katar, die dort geltende Scharia sowie die eklatanten Menschenrechtsverletzungen zu vergessen, um die eigenen Profite zu steigern.64 Der Scheich hatte nämlich zuvor angekündigt, seine Investitionen in Deutschland von 25 Milliarden auf ganze 35 Milliarden Euro zu erhöhen.
Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang das heuchlerische Verhalten des Siemens-Chefs Joe Kaeser, der zwar die immerhin demokratisch gewählte AfD öffentlich scharf kritisierte, die Feudalherrscher aus Katar aber mit Vorwürfen wegen dessen Terrorfinanzierung und Menschenrechtsverletzungen verschonte.65 Wen wundert es, wenn Katar mit seinem Staatsfonds QIA über 3 Prozent an Siemens erworben hat?66 Während sich die AfD-Diffamierung also selbstredend in den Mainstream-Medien verbreitete, machte sich die Unterwerfung Siemens unter den Scharia-Kapitalismus für die Führungsschicht bezahlt. Auf siemens.com ist zu lesen, dass der Konzern einen »Auftrag für Umspannstationen in Katar im Wert von 790 Millionen Euro« erhalten hatte.67
FC Bayern München als islamischer Wegbereiter
Auch der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, ist hier negativ zu erwähnen. Als Katar als Gastgeber der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2022 zunehmend schlechte Presse erhielt und Medien über Zwangsarbeit und Todesfälle auf den Stadienbaustellen sowie inhaftierte Journalisten berichteten, schwang Rummenigge sich als Verteidiger Katars auf. Man solle die Kritik an Katar »nicht übertreiben«, so Rummenigge. Da passt es ins Bild, dass Rummenigge am Münchner Flughafen dadurch aufgefallen war, dass er, aus Katar kommend, zwei Luxusmodelle der Marke Rolex nicht verzollt hatte. Gegen den Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München wurde ein Strafbefehl in Höhe von 249 900 Euro verhängt. Rummenigge akzeptierte die Strafe von 140 Tagessätzen zu je 1785 Euro und galt somit als vorbestraft.68 Der desaströse Ruf des einstmaligen deutschen Vorzeigeklubs bestätigte sich auch beim Deal mit Quatar Airways, bei dem die Kataris mit jährlichen Zahlungen von über 10 Millionen Euro die deutsche Fluglinie Lufthansa als Bayern-Sponsor verdrängt haben sollen.69
Offensichtlich haben sich die Bayern korrumpieren und vor den Propagandakarren der milliardenschweren Islamisten spannen lassen. So halten sie seit Jahren ihr Winter-Trainingslager in dem umstrittenen Wüstenstaat Katar ab, was dieser zur Aufbesserung seines Images und zum Übertönen der Kritik an der Menschenrechtslage im Lande und der direkten islamistischen Terrorfinanzierung nutzt. Ganz gezielt instrumentalisieren Islamisten also die populärste Sportart der Welt als Türöffner zu westlichen Gesellschaften.
Ein weiterer Tiefpunkt ereignete sich beim UEFA-Kongress, der im Februar 2019 in Rom stattfand. Dort wurde der katarische Chef von Paris St. Germain, Nasser al-Khelaifi, obwohl die Schweizer Bundesanwaltschaft gegen ihn ermittelt, von der einflussreichen Klubvereinigung ECA in das Aufsichtsgremium des europäischen Fußballverbandes UEFA entsandt. Erster Gratulant an al-Khelaifis Seite war der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge.70 Und auch der DFB segnete mit seinem damaligen Skandal-Präsidenten Reinhard Grindel, einem CDU-Mann und ehemaligen ZDF-Journalisten, diese höchst umstrittene Personalie ab.71 Die schweizerische Medienseite bluewin. ch titelte dazu: »Bahn frei für dreckige Geschäfte – Angeklagter wird Richter«.72
Man kann nur jedem Fußballfan abraten, zur Fußballweltmeisterschaft 2022 nach Katar zu reisen. Ganz besonders aber den weiblichen, denn sollten diese in Katar eine Vergewaltigung anzeigen, könnte das direkt in einer Gefängniszelle enden – und zwar für das Opfer, nicht den Täter. So wurde eine 22-jährige niederländische Touristin nach einer angezeigten Vergewaltigung eingesperrt und wegen »außerehelichen Geschlechtsverkehrs« verurteilt. Das Urteil lautete 1 Jahr Haft auf Bewährung sowie 700 Euro Geldstrafe. Erst nachdem sie 3 Monate gesessen und die Geldstrafe beglichen hatte, wurde die Niederländerin entlassen und durfte zurück in ihr Heimatland.73
Katar unterstützt Bayern München und die FIFA, die Hamas und die Muslimbrüder
Da sich die Kataris auch bei der FIFA als Großsponsor eingekauft haben, ist eine Annullierung des Austragungsortes der WM 2022, deren Vergabe überdies unter Korruptionsvorwürfen steht, wenig wahrscheinlich, genauso wenig wie im Übrigen eine breite Aufklärungskampagne der FIFA für Fußballfans und Warnungen vor Gefahren, die bei Reisen in diesen islamischen Staat drohen.
Als weiterer Profiteur der Islam-Fußball-Connection ist der türkische Präsident Erdoğan zu nennen, dessen Bauindustrie mit milliardenschweren Aufträgen zum Bau der Stadien und Infrastruktur bedacht wurde. Und zwischen Katar und dem autoritär-islamistischen Erdoğan schließt sich ein weiterer Kreis, denn der türkische Präsident gilt als einer der größten Förderer der radikalen Muslimbrüder (MB), wenn nicht als mächtigster Muslimbruder weltweit.
So kann diese radikale Islamistenbewegung Katar ganz offen als Hauptoperationsbasis nutzen und von dort aus ungehindert agieren. Dazu muss man wissen, dass es sich bei der palästinensischen Terrororganisation der Hamas (arabisch für »Kampfgeist«) um einen Zweig der Muslimbruderschaft handelt. Eines der Ziele der Hamas besteht darin, den Staat Israel mit militärischen Mitteln zu beseitigen und an seiner Stelle einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Um das zu erreichen, verübte der militärische Arm der Hamas unzählige Terroranschläge und Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten und Soldaten. Folglich wird die Hamas von den USA, der EU, Israel und selbst von anderen arabisch-muslimischen Staaten juristisch als terroristische Vereinigung eingestuft. In der Gründungscharta der Hamas steht in Artikel 8: »Allah ist ihr Ziel, der Prophet ihr Vorbild, der Koran ihre Verfassung, der Dschihad ihr Weg und der Tod für Gott ihr hehrster Wunsch.«74, 75 Und der Vorsitzende des Hamas-Politibüros, Chalid Maschal, residiert seit 2012 in Katar.
Neben Katar und den Muslimbrüdern sorgt ein weltweit verzweigtes Vereins- und Moscheenetz für die Finanzierung der Hamas. In Deutschland gilt der »Islamische Bund Palästina« (IBP), der im islamischen Zentrum München gegründet wurde, als der Hamas nahestehend. Laut Sascha Adamek, Autor des Sachbuches Scharia-Kapitalismus – Den Kampf gegen unsere Freiheit finanzieren wir selbst, unterhält die Hamas ein Büro in der katarischen Hauptstadt Doha. Katar selbst ordnet Adamek folgendermaßen ein:
»... das Land zu den Staaten gehört, aus denen immer wieder offiziell und inoffiziell islamistische Rebellengruppen und Terrororganisationen unterschiedlichster Ausrichtung finanziert worden sein sollen – meist durch private Stiftungen, die allerdings in das elitäre Herrschaftssystem des Emirats eingebunden sind.«76
So überwies derselbe Emir, der die Wirtschaftsdelegation angeführt hatte und von Kanzlerin Merkel und der gesamten deutschen Wirtschaftselite empfangen worden war, 30 Millionen Dollar für die Zahlung von Hamas-Beamten. Die politisch-wirtschaftliche Elite beklatschte somit einen offiziellen Terrorfinanzierer und konnte nicht schnell genug von katarischen Milliarden profitieren.
Der ehemalige Präsident des katarischen Fußballverbandes, Abdulrahman bin Omeir al-Nuaymi, steht seit 2014 sowohl auf der US- als auch der UN-Terrorliste, weil er al-Qaida unterstützt haben soll. Er wird beschuldigt, al-Qaida-Ableger in Syrien, Somalia, im Jemen und Irak über ein Jahrzehnt lang mitfinanziert und als Verbindungsmann zwischen Spendern aus Katar und al-Qaida fungiert zu haben. Über einen längeren Zeitraum hinweg soll er monatlich 2 Millionen Dollar an al-Qaida im Irak überwiesen haben.77, 78 Natürlich bestreitet der katarische Fußball-Funktionär diese schwerwiegenden Anschuldigungen.
Zahlreiche Einrichtungen der MB können in Katar vollkommen offen agieren. So besitzt der Chefideologe der MB, Yusuf al-Qaradawi, die katarische Staatsbürgerschaft, und auch der TV-Sender Al Jazeera hat seinen Sitz in Doha. Laut...