Sie sind hier
E-Book

Zeiterleben und Zeithandeln Erwerbstätiger

Eine methodenintegrative Studie

AutorNadine M. Schöneck
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl289 Seiten
ISBN9783531917535
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Wer sich mit der Zeitthematik im aktuellen Diskurs befasst, könnte meinen, auf eine moderne Diskussion gestoßen zu sein. Dabei hat bereits Seneca (wahrsche- lich 4 vor Christus bis 65 nach Christus) ein Traktat über die Zeit geschrieben, das den bemerkenswerten Titel 'Von der Kürze des Lebens' (im lateinischen Original: 'De brevitate vitae') trägt und erstaunlich viel dessen zum Ausdruck bringt, was auch zum Spektrum gegenwärtiger zeitthematischer Reflexionen zählt. Auszu- weise seien die folgenden Gedanken Senecas angeführt: Seneca war davon überzeugt, dass nicht die Kürze des Lebens Quelle mens- lichen Leidens an der Zeit sei, sondern der Umstand, dass Menschen dazu tendi- ten, verschwenderisch mit der ihnen zur Verfügung stehenden Lebenszeit umzuge- 1 hen; Seneca (1977: 7) schrieb an seinen Adressaten: 'Wenn du das Leben zu - brauchen verstehst, ist es lang. ' An jene Menschen, die - aus welchen Gründen auch immer - allzu lange am Leben vorbei leben, ist folgende Weisheit gerichtet: 'Wie spät ist es doch, dann mit dem Leben zu beginnen, wenn man es beenden muß!' (Seneca 1977: 13) Menschen verkaufen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Zeit, weil Leben Geld kostet und für die meisten Menschen gilt, dass sie dieses für den Lebensunterhalt erforderliche Geld über die Bereitstellung ihrer Arbeitskraft erhalten. Offensichtlich wiesen schon zu Senecas Zeiten manche Menschen eine Neigung dazu auf, dem Geld einen höheren Wert beizumessen als der Zeit: 'Jahresgehalt und Geldspenden nehmen die Menschen recht gern an, und dafür vermieten sie ihre Mühe oder ihre Sorgfalt; niemand schätzt die Zeit.

Dr. Nadine M. Schöneck ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Bremen.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Inhaltsverzeichnis
Danksagung5
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung9
Vorbemerkungen13
Teil I Theoretischer Rahmen14
1 Grundlegendes zur Zeitthematik15
1.1 Was ist Zeit?15
1.1.1 Zeitdimensionen17
1.1.2 Weitere soziologisch bedeutsame Differenzierungsformen der Zeit19
1.2 Stand der soziologischen Zeitforschung22
2 Die Zeit der Gesellschaft26
2.1 Die Zeitordnung der Gegenwartsgesellschaft26
2.1.1 Standardisierung von Zeit28
2.1.2 Zeitinstitutionen30
2.1.3 Zeitnormen34
2.2 Globalisierung, Vernetzung und Virtualisierung als Herausforderungen der Zeit der Gegenwartsgesellschaft36
2.3 Die Zeit der Gesellschaft in der Kritik39
2.3.1 Kollektive Sensibilisierung für die Zeitthematik40
2.3.2 Zukunftsvisionen und Gegenbewegungen42
3 Die Zeit des Individuums49
3.1 Das Zeiterleben des Individuums50
3.1.1 Die drei Zeiträume Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft51
3.1.2 Formen positiven Zeiterlebens54
3.1.3 Formen negativen Zeiterlebens55
3.2 Das Zeitdenken des Individuums59
3.2.1 Zeitbewusstsein60
3.2.2 Individuelle Sensibilisierung für die Zeitthematik61
3.3 Das Zeithandeln des Individuums62
3.3.1 Primäre Handlungsorientierung an den drei Zeiträumen Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft62
Carpe diem63
Pflücke den Tag).63
instant gratification64
3.3.2 Das Verhältnis von Zeit zu Geld, Gütern und Dienstleistungen66
Das Verhältnis von Zeit zu Geld66
Zeit ist Geld66
Das Verhältnis von Zeit zu Gütern68
Das Verhältnis von Zeit zu Dienstleistungen69
3.3.3 Zeitselbstdisziplin69
3.4 Die Genese von Zeiterleben, Zeitdenken und Zeithandeln70
3.5 Ungleichheitstheoretische Aspekte der Zeit73
Geschlecht75
Alter77
Bildung und Einkommen79
Gesellschaftlicher Status79
4 Die Zeit des Individuums in der Gesellschaft82
4.1 Segmentierung der individuellen Zeit82
4.1.1 Die Zeit des Individuums in der Arbeitswelt82
Aufgabe88
(Neu-)Formierung88
4.1.2 Die Zeit des Individuums in der Lebenswelt90
4.1.3 Das Spannungsverhältnis von Arbeit und Leben93
Dienst ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps93
4.2 Temporalisierung der modernen Alltagszeit95
4.3 Ökonomisierung der modernen Alltagszeit98
Teil II Methodik der Arbeit103
5 Methodische Grundlagen dieser Arbeit104
5.1 Zusammenhang zwischen Theorie und Empirie104
5.2 Integration quantitativer und qualitativer Methoden111
6 Datenerhebungsinstrumente116
6.1 Telefonbefragung des DFG-Projekts Inklusionsprofile116
6.2 Kurzfragebogen zum Umgang mit der Zeit117
6.3 Interviewleitfaden zum Zeiterleben und Zeithandeln119
7 Sampling der leitfadengestützten Interviews128
7.1 Theoretisch begründete ex ante Zeittypenbildung128
7.2 Auswahl interessierender ex ante Zeittypen für die Interviews132
7.3 Weitere Kriterien der Interviewpartnerauswahl134
7.4 Die Interviewpartner im Überblick135
8 Datenanalyseverfahren138
8.1 Quantitative Daten138
8.2 Qualitative Daten139
8.2.1 Transkription und Transkriptionssystem140
8.2.2 Kuckartz’ Ansatz der Typologischen Analyse141
8.2.3 Softwareeinsatz144
8.2.4 Entwicklung eines Kategoriensystems146
Teil III Empirische Befunde151
9 Quantitative Auswertungsergebnisse152
9.1 Auswertung der Daten des DFG-Projekts Inklusionsprofile unter zeitthematischen Aspekten152
9.2 Konstruktion eines aggregierten Zeitindexes157
Bivariate Auswertung160
9.3 Auswertung des Kurzfragebogens zum Umgang mit der Zeit160
10 Empirisch begründete ex post Zeittypenbildung mittels Clusteranalyse166
10.1 Von Kategorien zu Variablen166
10.2 Vorbereitung der ex post Zeittypenbildung169
10.3 Zuordnung der Interviewpartner zu ex post Zeittypen176
10.4 Quantitative Beschreibung der ex post Zeittypen179
11 Qualitative Vertiefung der ex post Zeittypenbildung185
11.1 Äußerungen ausgewählter Interviewpartner zu ihrem Zeiterleben, Zeitdenken und Zeithandeln185
11.1.1 Ex post Zeittypus 1: Der robuste Zeitpragmatiker188
11.1.2 Ex post Zeittypus 2: Der zufriedene Zeitstrategielose202
11.1.3 Ex post Zeittypus 3: Der reflektierende Zeitgestresste215
11.1.4 Ex post Zeittypus 4: Der egozentrische Zeitsensible228
11.1.5 Weitere Äußerungen zu Zeiterleben, Zeitdenken und Zeithandeln242
11.2 Typologie des Zeiterlebens, Zeitdenkens und Zeithandelns252
Resümee und Ausblick260
Literaturverzeichnis269
Tabellenverzeichnis288
Abbildungsverzeichnis289

Weitere E-Books zum Thema: Sozialpolitik - Arbeitsmarkt

Weitere Zeitschriften

Berufsstart Gehalt

Berufsstart Gehalt

»Berufsstart Gehalt« erscheint jährlich zum Sommersemester im Mai mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

Berufsstart Bewerbung

Berufsstart Bewerbung

»Berufsstart Bewerbung« erscheint jährlich zum Wintersemester im November mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

BIELEFELD GEHT AUS

BIELEFELD GEHT AUS

Freizeit- und Gastronomieführer mit umfangreichem Serviceteil, mehr als 700 Tipps und Adressen für Tag- und Nachtschwärmer Bielefeld genießen Westfälisch und weltoffen – das zeichnet nicht ...

bank und markt

bank und markt

Zeitschrift für Banking - die führende Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, erscheint seit 1972 monatlich. Leitthemen Absatz und Akquise im Multichannel ...

Card-Forum

Card-Forum

Card-Forum ist das marktführende Magazin im Themenbereich der kartengestützten Systeme für Zahlung und Identifikation, Telekommunikation und Kundenbindung sowie der damit verwandten und ...

caritas

caritas

mitteilungen für die Erzdiözese FreiburgUm Kindern aus armen Familien gute Perspektiven für eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen, muss die Kinderarmut in Deutschland nachhaltig ...

Deutsche Tennis Zeitung

Deutsche Tennis Zeitung

Die DTZ – Deutsche Tennis Zeitung bietet Informationen aus allen Bereichen der deutschen Tennisszene –sie präsentiert sportliche Highlights, analysiert Entwicklungen und erläutert ...

die horen

die horen

Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik."...weil sie mit großer Aufmerksamkeit die internationale Literatur beobachtet und vorstellt; weil sie in der deutschen Literatur nicht nur das Neueste ...