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Dnyaneshwari - Ein Göttlicher Kommentar zur Bhagavad Gita

mit dem Wirken der Kundalini

AutorShri Jnaneshwar
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl312 Seiten
ISBN9783743198098
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Ein mutiges Herz, ein geduldiges Wesen, ein disziplinierter Verstand und eine messerscharfe Auffassungsgabe lassen die Dnyaneshwari als heiligen Weckruf erklingen. Die klassischen Werke der indischen Philosophie sind zweifellos keine leichte Kost für den Verstand. Da das Original der Bhagavad Gita in Sanskrit verfasst wurde, fehlte der breiten Masse schon damals der direkte Zugang zu diesem bekanntesten religiösen Werk der Hindus. Dies sollte sich um 1275 nach Christus ändern. Inmitten im Herzen Indiens, in einer kleinen Ortschaft namens Alandi in Maharashtra, wird Jnanadeva, auch Shri Jnaneshwar oder Dnyaneshwar genannt, geboren. Er gilt schon damals als einer der wichtigsten Heiligen Indiens. Zwei Werke schrieb er nieder. Eines davon hältst du hier in deinen Händen. Die Dnyaneshwari ist ein göttlicher Kommentar zur Bhagavad Gita. In ihr vibriert der Gnadenstrom der gigantischen und wahrhaftigen Strahlkraft des Allerheiligsten. Man sagt, dass in der Dnyaneshwari die Worte der Allmacht selbst erklingen, die als Krishna in der Gita wirkt. Sie ermutigt den geistig Wachen zur Hingabe und Innenschau, und lädt alle dazu ein, sich selbst darin zu entdecken. Dieses zeitlose Werk ist ein Dialog zur Selbstfindung, damit sich der Mensch kräftig mit dem heiligen Wort erfülle und sich auf dem Pfad der Heimkehr ins Licht, nicht mehr als etwas von ihm Getrenntes ansehe, sondern Eins werde, mit dieser einen himmlischen Macht. Die Wirklichkeit verbirgt sich hinter dem Schlachtfeld Erde und hat die Welt nie berührt ...

Die Dnyaneshwari ist ein Kommentar zur Bhagavad-gita (Gita), der vor mehr als 700 Jahren von Saint Dnyaneshwar (Jnanadeva) in der damals üblichen Sprache Marathi in Versform unter Verwendung des Ovi-Stils geschrieben wurde. Sie brachte dem Mann aus dem Volk die Philosophie der Gita näher, die bis dahin ein Vorrecht von Sanskrit-Gelehrten gewesen war. Die Versform war zu jener Zeit üblich. Sie ist ein ausgezeichneter Führer für den geistig Suchenden und beschreibt en détail vier verschiedene geistige Wege: - den Pfad der Weisheit, - den Pfad des Handelns, - den Yogapfad und - den Pfad der Hingabe. Der Suchende kann hiervon einen Pfad entsprechend seiner psychologischen Veranlagung auswählen. Das Buch stellt das Beste aus der Vedanta-Philosophie, der Sankhya-Philosophie, des Kundalini-Yoga und des Yoga der Hingabe vor. Während die Gita für einen normalen Menschen schwer zu verstehen ist, hat Saint Dnyneshwar die Dnyaneshwari (der Originaltitel war Bhavarthadeepika) eigens für den normalen Menschen geschrieben. Der Text ist daher leicht zu verstehen. Saint Dnyaneshwar schrieb diesen Kommentar im Alter von 16 Jahren auf Anweisung seines Gurus und nur um zwei Jahre älteren Bruders Nivruttinath. Nivruttinath war ein Schüler Gahininaths, eines der neun Führer oder Navnaths der Natha-Yogis (ursprünglich aus Bengalen). Die vor siebenhundert Jahren geschriebene Dnyaneshwari ist noch hochaktuell und wird in vielen indischen Familien regelmäßig gelesen.

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Leseprobe

KAPITEL 1 Arjunas Niedergeschlagenheit


HULDIGUNGEN

„Ich verneige mich vor der Höchsten Seele, die die Gestalt des AUM hat und die nur die Veden beschreiben können. Ich huldige Dir, der Du das Selbst bist und nur erfahren werden kannst. Oh Gott, Du bist der Ganesha, der den Geist jedes Menschen befähigt, alles zu verstehen.“ So spricht Dnyaneshwar Maharaj (Shri Jnaneshwar), der Schüler Shri Nivruttinaths. (1:1-2).

Dnyaneshwar Maharaj beschreibt nun in schönem poetischen Stil die Gestalt Ganeshas, des Gottes der Weisheit und Beseitigers der Hindernisse der Erkenntnis, indem er jeden Körperteil mit einem Wissensgebiet in Verbindung bringt. Er huldigt dann Sharada, der Göttin des Lernens und preist darauf seinen Guru Nivruttinath, indem er ihm die Aufforderung zu diesem Werk und die Bereitstellung von Kraft, Begeisterung und Hingabe für diese sehr große Aufgabe zuschreibt. Er preist dann die Eigenschaften der Gita, die selbst große Meister mit Respekt lesen und genießen. (1:3-84). Hierauf beginnt der Kommentar zum Text der Gita*. König Dhritarashtra hatte Shri Krishna gebeten, ihm den Wunsch nach laufender Information über den Fortgang des Krieges zu erfüllen, da er als Blinder zu Hause bleiben musste. Shri Krishna in der Rolle des Bhagwans oder Gottes hat Dhritarashtras Wagenlenker mit einem Göttlichen Sehvermögen ausgestattet, das ihm erlaubt, das Geschehen auf dem Schlachtfeld zu erfassen und dem blinden König zu beschreiben. Die Gita beginnt mit der Anweisung Dhritarashtras an Sanjaya, die Lage auf dem Schlachtfeld vor Beginn des Krieges zu beschreiben.

DAS ERSTE KAPITEL DER GITA

Von der Liebe zu seinen Söhnen überwältigt bittet Dhritarastra nun den Sanjaya, die Lage auf dem zuvor als geeignet befundenen Schlachtfeld von Kurukshetra zu beschreiben, wohin sich seine Söhne und die Pandavas begeben hatten, um gegeneinander zu kämpfen. (1:85-87). Sanjaya erwiderte: „Die Pandava-Armee ist wie das Wasser zu Zeiten der Sturmflut, vor Wut erregt. Ihr Anblick, wie sie in vielen strategischen Formationen aufgestellt sind, ist furchterregend.“ (1:88,91). Duryodhana schaute sie aber verächtlich an, trat auf Dronacharya zu und bemerkte: „Sieh Dir die verschiedenen strategischen Aufstellungen der Pandava-Armee an. Diese wurden von Drishtadumna aufgestellt, dem Sohn Drupadas, den du unterwiesen und zu einem militärischen Fachmann gemacht hast. (1:92-95). Es gibt in ihrer Armee noch andere Krieger, die an Stärke und Fähigkeiten mit Bhima und Arjuna verglichen werden können. Dazu gehören die großen Kämpfer Yuyudhan, Virat und der große Wagenlenker Drupad. Ferner sind Chekitan, Dhrishtaketu, Kashiraj, Uttamouja und der große König Shaibya gekommen. Abhimayu, der Sohn Subhadras, sieht wie ein jüngeres Abbild Arjunas aus. Ferner sind noch andere Söhne Draupadis sowie viele andere Krieger gekommen. (1:99-102).

Jetzt werde ich dir die Namen der auf unserer Seite kämpfenden Krieger nennen. Hier ist unser Großonkel Bhishma mit Fähigkeiten, die so leuchten wie die Sonne. Der tapfere Karna gleicht einem Löwen. Dann haben wir die mächtigen treuen Anhänger Kripacharya, Vikarna, Ashwathama, Samitinjaya, Soumadatti und unzählige andere Kämpfer. (1:103-108,109). Nebenbei gesagt, Großonkel Bhishma wurde zum Befehlshaber unserer Armee ernannt. Seine Stärke gibt dieser Armee das Aussehen einer Festung. Wer kann dieser Armee trotzen? Die Pandava-Armee andererseits ist sehr klein; dennoch erscheint sie mir riesig. An ihrer Spitze steht der Koloss Bhima als ihr Befehlshaber.“ (1:115-120).

Nachdem er dieses dem Dronachrya erzählt hatte, wandte sich Duryodhana an die übrige Armee, forderte sie auf, sich in geeigneten Formationen aufzustellen, die Verteidigung ihrer eigenen großen Krieger auf den Kampfwagen zu sichern und ermahnte sie eindringlich, Bhishma zu gehorchen. Dann bat er Dronacharya, Bhishma zu beschützen und ihm soviel Respekt zu verschaffen wie möglich, denn die Stärke ihrer Armee hing von Bhishma ab. (1:121-125). Als Bhishma dieses hörte, freute er sich sehr; er stieß einen Kriegsruf aus und blies in sein Tritonshorn, dass beide Armeen Angst bekamen. (1:130).

Nun höre dir an, wie es in der Pandava-Armee zugeht. (1:137). Shri Krishna, dessen Liebe für seine Anhänger nicht von dieser Welt ist, agiert aus Zuneigung zu Arjuna als dessen Kampfwagenlenker. Shri Krishna blies sein Tritonshorn Panchjanya, was das Kampfgeschrei in der Kaurava-Armee zum Schweigen brachte. Diesem folgten die schrecklichen Töne von Arjunas Tritonshorn und den Hörnern der anderen Pandavas. Krieger wie Drupad, Kashiraj, Arjunas Söhne, Satyaki, Dhrishatadyuman, Dshikhandi, Virat und andere bliesen auch auf ihren Hörnern, deren Töne die Erde erschütterten. (1:142-143, 146-153). Die verunsicherte Kaurava-Armee wurde von ihren Anführern wieder formiert und begann, die Pandava-Armee mit einem Pfeilhagel zu überschütten. (1:164-165). Zufrieden und gespannt schaute Arjuna auf seine Armee und als er sah, dass die Kauravas kampfbereit waren, hob er langsam seinen Bogen auf. Er bat Shri Krishna, seinen Kampfwagen schnell zwischen die beiden Armeen zu fahren, um die großen Krieger beobachten zu können, die zum Kampf hergekommen waren.

Er sagte: „Ich muss entscheiden, welchen Gegner ich mir aussuche. Diese Kauravas haben normalerweise ein übles Wesen und obwohl sie zum Kampf drängen, fehlt ihnen der Mut.“ (1:167-173). Sanjaya berichtete Dhitarashtra von Arjunas Äußerung und erzählte, was weiter geschah.

Oh König, Shri Krishna lenkte den Kampfwagen mitten zwischen die beiden Armeen, wo Bhishma, Drona und andere Könige schon warteten. Indem er diese ansah, sagte Arjuna: „Schau, Shri Krishna, dieses alles sind unsere Familienangehörigen und Lehrer.“ Als er dieses hörte, stutzte Shri Krishna und dachte: Was ist denn jetzt über Arjuna gekommen?; aber er sagte nichts. (1:174-179). Arjuna sah seine Lehrer, den Großonkel, seine Verwandten und Freunde, Söhne und Enkel und war erschüttert. Mitleid stieg in ihm auf, und seine Kriegernatur ließ ihn im Stich. (1:180-182).

Er sagte zu Shri Krishna: „Ich sehe hier nur unsere Freunde und Verwandten. Sie sind zum Kampf hierher gekommen; aber ist es richtig, wenn wir dasselbe tun? Ich bin verwirrt, und mein Bogen ist mir aus der Hand gefallen. (1:194-198). Wenn wir die Kauravas töten müssen, warum sollten wir nicht auch meine eigenen Brüder töten? Beide gehören zu unserer Familie. (1:207). Es wird nicht richtig sein, diesen Krieg zu führen. (1:209). Ich habe kein Interesse daran, diesen Krieg zu gewinnen. Welchen Zweck hat es noch, Freuden zu genießen, nachdem man diese Leute getötet hat? (1:210-211). Ich werde mit der Sünde beladen sein, meine Familienmitglieder getötet zu haben.“ (1:228). Arjuna erregte sich sehr und sagte, dass er in diesem Krieg keine Waffe anfassen werde, weil er es für unanständig hielt. (1:233).

„Der Körper, zu dessen Vergnügen man das Königreich gewinnen möchte, ist selbst nur kurzlebig. Wenn wir dieses wissen – warum verabscheuen wir diesen Krieg dann nicht?“ (1:263). Von Schmerz überwältigt sprang Arjuna aus dem Kampfwagen, warf Pfeile und Bogen auf die Erde und konnte die Tränen nicht zurückhalten, die aus seinen Augen quollen. (1:268,272).

In den nächsten Kapiteln berät Shri Krishna den kummergeplagten Arjuna über die Bedeutung des geistigen Ziels. (1:274).

 

*Anm. d. Übers.: Das erste Kapitel der Gita, welches keinen philosophischen Text beinhaltet umschreibt in einer kurzen Zusammenfassung die Lage auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra bei Delhi, am ersten Tag des Mahabharata-Krieges, zwischen den Kauravas und den Pandavas.

Anm. d. Übers.: I/Shri Krishna als Bhagwan. Die Gita, oder Bhagavad-gita, zu der die Dnyaneshwari von Saint Dnyaneshwar als Kommentar geschrieben wurde, ist ein Dialog zwischen Shri Krishna und Arjuna. Im Mahabharata, von dem die Gita ein Teil ist, wird Shri Krishna in der Rolle des Bhagwan oder allmächtigen Gottes in fleischgewordener Gestalt dargestellt. In der Gita werden sowohl Shri Krishna als auch Arjuna unter verschiedenen Namen erwähnt; zur besseren Verständlichkeit werden in dieser Übersetzung durchgängig die Namen Shri Krishna und Arjuna benutzt. Wie der Leser vielleicht schon aus dem Prolog geschlossen hat, ist der Dialog in der Gita kein Tatsachenbericht, sondern eine Darstellung, die seitens SAUTI in das Mahabharata eingefügt wurde. Zu seinen Lebzeiten wurde Shri Krishna nicht als Gott oder Reinkarnation Vishnus angesehen. Er wurde mit diesen Eigenschaften erst viele Jahrhunderte später belegt; dieses geschah jedoch schon vor SAUTIS Zeit (450 v. Chr.). So ist es verständlich, dass die Zusätze von SAUTI und von SUTA zum Mahabharata auf Shri Krishna als Bhagwan oder Gott hinweisen. Darüber hinaus kann man annehmen, dass die Bevölkerung zu jener Zeit Shri Krishna als Göttliche Inkarnation verstand. Das hat bei den Episoden in diesem Epos zu irrationalen Situationen geführt. Nachdem ihm die Rolle eines avatars (Inkarnation des Göttlichen) zugewiesen worden ist, wird Shri Krishna in der Gita und der...

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