3. Das Verhältnis zwischen Physik und Magie
Dieses Thema habe ich schon ausführlich in meinem Buch „Physik und Magie“ beschrieben. Das Folgende ist nur eine sehr kurze Zusammenfassung eines Teiles dieses Buches.
3. a) Die Blickwinkel der Physik und der Magie
Diese beiden Weltbilder betrachten die Welt von zwei grundsätzlich verschiedenen Standpunkten aus, was natürlich auch zu unterschiedlichen Beschreibungen der Welt führt:
Das physikalische Weltbild beruht auf der Betrachtung von Ursache und Wirkung und ist daher eine Beschreibung von kausalen Zusammenhängen, d.h. von der Entwicklung von Systemen im zeitlichen Verlauf.
Das magische Weltbild beruht zu einem sehr großen Teil auf Analogien wie z.B. dem Ausgießen von Wasser im Regenzauber, dem Anrufen des Kraft-Planeten Mars in der Kampf-Magie, die Beschreibung des menschlichen Charakters anhand des Planetenstandes bei der Geburt, die Suche von Rat durch das Legen von Tarotkarten usw.
Daher beschreibt das magische Weltbild Zusammenhänge im Jetzt, also umfassende Muster in der Welt, in denen Ähnliches miteinander gekoppelt ist.
Die Physik und allgemein die Naturwissenschaften betrachten, was auf der Zeitachse geschieht – die Magie betrachtet, wie die Dinge im Jetzt miteinander zusammenhängen.
Dies sind zwei grundlegend verschiedene Betrachtungsweisen, die sich daher nicht widersprechen, sondern die miteinander kombiniert werden können:
Im physikalischen Weltbild ist alles eine komplexe kausale Wechselwirkung, die in ihrer Gesamtheit der „Lauf der Welt“ ist.
Im magischen Weltbild ist alles ein großes Bild, in dem alles mit allem zusammenhängt (Analogien, Verwandtschaften, Gleiches wirkt auf Gleiches). Dadurch entsteht ein Bild der Welt, das wie ein großes Mandala ist und in dem alles seinen Platz hat und in einem sinnvollen Verhältnis zu allem anderen steht.
die Kombination des physikalischen Weltbildes mit dem magischen Weltbild
Innerhalb dieses Diagrammes könnte man die Physik als das „vertikale Weltbild“ und die Magie als das „horizontale Weltbild“ bezeichnen.
3. b) Ein einheitliches Weltbild
Wenn man diese beiden Weltbilder kombiniert, erhält man das Bild eines sich wie ein Kaleidoskop entfaltenden Mandalas, in dem jede Entwicklung mit anderen Entwicklungen gekoppelt ist. Daher hat alles, was geschieht, in einem solchen Weltbild einen „Sinn“, d.h. einen Zusammenhang mit anderen Ereignissen, die als Umfeld jedem Einzelereignis sozusagen eine „Heimat“ geben.
Nichts geschieht in der Welt isoliert von allem anderem – nicht nur in kausaler Hinsicht, sondern auch in magischer Hinsicht. Alles ist sowohl kausal bedingt als auch durch seine Analogien geprägt, wobei die Analogien am einfachsten durch die Astrologie erfaßbar sind.
Die am einfachsten erfaßbare Form, in der diese Ordnung erkannt werden kann, sind die Wünsche, die man ausspricht und die dann in Erfüllung gehen.
Die unterschiedliche Entfaltung der Welt in dem kausalen Weltbild und in dem kombinierten magisch-kausalen Weltbild läßt sich durch ein paar Diagramme veranschaulichen. In beiden Weltbildern gelten die Erhaltungssätze, die besagen, daß die Summe aller Dinge in der Welt immer gleich bleibt – wenn irgendwo eine positive Ladung entsteht, muß anderswo auch eine negative Ladung entstehen und zu jedem Impuls gibt es auch den Gegenimpuls („actio = reactio“) usw.
Entwicklung im physikalischen Modell
Entwicklung im magisch-physikalischen Modell
Wenn dieses kombinierte physikalisch-magische Weltbild tatsächlich eine zutreffende Beschreibung der Welt sein sollte, muß es in dem physikalischen und in dem magischen Weltbild Elemente geben, die in beiden gleich sind, da beide Weltbilder dieselbe Welt beschreiben.
3. c) Die Winkel in den beiden Weltbildern
Am einfachsten läßt sich die übereinstimmende Qualität der Winkel in beiden Weltbildern nachweisen, wobei die Beschreibungen der Qualität der Winkel im magischen Weltbild alle aus der Astrologie stammen. Die Winkel sind für diese Untersuchung deshalb so praktisch, weil ein Winkel unabhängig davon ist, ob er sich in einem physikalischen Diagramm und in einem magischen oder astrologischen Diagramm befindet.
Winkel lassen sich am einfachsten durch eine °-Zahl angeben. Ein rechter Winkel hat z.B. 90°.
0°: Wenn zwei Dinge an derselben Stelle stehen, sind sie miteinander verbunden.
Das trifft auch für die Naturwissenschaften zu wie z.B. im Fall von zwei nebeneinanderliegenden Zellen, von zwei Protonen in einem Atomkern, bei dem Austausch von Energiequanten bei einer Wechselwirkung, bei dem Zusammenhalt eines Planeten durch die Schwerkraft usw. Der 0°-Winkel entspricht der einpolaren Gravitation (Schwerkraft): Alles zieht alles an.
In der Astrologie wird der 0°-Aspekt „Konjunktion“ genannt und beschreibt ein Verhältnis zwischen zwei Planeten, die sozusagen eine „Ehe“ eingegangen sind und immer gemeinsam handeln.
180°: Wenn zwei Dinge sich gegenüberstehen, bilden sie einen Ergänzungs-Gegensatz.
In der Physik findet sich dies z.B. in den beiden Polen eines Magneten oder in der elektrischen Anziehung zwischen verschiedenen Ladungen („+“ und „-“). Der 180°-Winkel entspricht der zweipolaren elektromagnetischen Kraft mit ihrem ständigen Wechsel zwischen ihren beiden Polen.
In der Astrologie wird dieser Aspekt „Opposition“ genannt. Er ist wie eine Schaukel, bei der man ständig zwischen den beiden Polen hin- und herwechselt. Das chinesische I Ging („Buch der Wandlungen“) ist vollständig auf diesem Ergänzungs-Gegensatz („Yin“ und „Yang“) aufgebaut und beschreibt den aus ihm heraus entstehenden „Fluß des Lebens“ („Tao“).
90°: Dieser Winkel spannt einen Raum auf – sein Charakter ist wie eine Zeltstange: zwei zueinandergehörende Dinge (Bodendecke und Zeltplane) werden voneinander getrennt, wodurch ein Raum entsteht.
In der Physik findet sich dies vor allem in dem rechten Winkel zwischen der elektrischen Welle und der magnetischen Welle. Die Energie ist niemals in beiden Wellen gleichzeitig, sondern wechselt zwischen beiden hin- und her. Auch der Spin eines Elementarteilchens („Eigenrotation“) steht stets im rechten Winkel zu der Flugrichtung dieses Teilchens.
In der Astrologie wird dieser Winkel „Quadrat“ genannt und beschreibt zwei Planeten, die sich zwar aufeinander beziehen, aber niemals gemeinsam handeln, die also stets voneinander getrennt bleiben.
60°: Dieser Winkel ist die Kombination von gleichen Elementen zu einer großen Gruppe.
Dies findet sich z.B. bei den Bienenwaben, bei Schneeflocken, bei der Anordnung der Protonen und Neutronen in einem Atomkern, bei Kohlenstoff-Ringen, bei den Neutronen in Neutronen-Sternen usw. In einundderselben Umlaufbahn um einen Planeten können sich mehrere Monde befinden, wenn sie von dem Planeten aus gesehen einen Abstand von 60° voneinander haben.
In der Astrologie wird dieser Aspekt „Sextil“ genannt und beschreibt Planeten, die sich bei Bedarf zu einem gemeinsamen Handeln zusammenschließen können. Die harmonisierende Wirkung dieses Winkels ist u.a. durch das Symbol der „Blüte des Lebens“ dargestellt worden, bei dem sich auf jedem Kreis in diesem Symbol die Mittelpunkte von weiteren sechs Kreisen befinden, die jeweils 60° voneinander entfernt sind.
120°: Dieser Winkel stellt eine feste Verbindung von verschiedenen Elementen dar.
In der Physik findet sich dieser Winkel vor allem als die dreipolare Farbkraft („starke Wechselwirkung“), die die drei Quarks in einem Proton oder Neutron zusammenhält. Es werden stets drei Quarks gebraucht, um eine stabile und nach außen hin neutrale Einheit zu bilden. Die drei Pole der Farbkraft werden „rot“, „blau“ und „gelb“ genannt – diese drei Farben ergeben zusammen „weiß“ (deshalb „Farbkraft“).
Den astrologischen „Trigon“-Aspekt kann man wie eine Freundschaft auffassen: Zwei Planeten stehen an verschiedenen Stellen im Horoskop, aber handeln stets gemeinsam.
Die drei Grundkräfte, ihre neutralen Einheiten und die Winkel in ihnen kann man wie folgt graphisch darstellen:
Gravitation | elektromagnetische... |