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Praxishandbuch Unternehmensbewertung

Grundlagen, Methoden, Fallbeispiele

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl464 Seiten
ISBN9783834982636
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis99,99 EUR
Rund 20 Autoren aus Beratungspraxis und Wissenschaft bieten einen optimalen Einstieg in das Thema. Sie informieren über alle relevanten Fragestellungen rund um Bewertungsprozess und Bewertungsmethodik. Dazu werden die wesentlichen Bewertungsverfahren wie Discounted Cash-flow-, Ertragswert- und Multiplikatorenmethode, Dividenden-Bewertungsmodelle sowie Realoptionen detailliert dargestellt
Ein anschaulicher und nützlicher Leitfaden für die Praxis. Für die 2. Auflage wurde das Werk gründlich überarbeitet und aktualisiert; zu einigen Theman wurde neue Beiträge aufgenommen.


Dr. Ulrich Schacht ist für eine internationale Top-Management-Beratung im Bereich Corporate Finance & Strategy/M&A tätig. Zuvor arbeitete er für eine Investment Bank. Matthias Fackler, Diplomkaufmann, arbeitet im Private-Equity-Bereich für einen großen europäischen Finanzinvestor. Zuvor war er ebefalls für eine Investment Bank und für eine große Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig.
Die 17 Mitautoren sind Bewertungsspezialisten aus Beratungspraxis und Wissenschaft.

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Leseprobe
Jens-Uwe Nölle

Grundlagen der Unternehmensbewertung (S. 19)

Anlässe, Funktionen, Verfahren und Grundsätze

1 Einleitung

Die Bewertung von Unternehmen ist seit Jahrzehnten in Betriebswirtschaftslehre, Ju risprudenz und Bewertungspraxis ein Dauerthema. Komplexität und Vielschichtigkeit möglicher Fallgestaltungen haben zur Folge, dass rein schematische Lösungen nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen und bestehende, komplexe Verfahren immer wieder angepasst werden müssen.

Dies trifft insbesondere auf den Mittelstand zu, bei dem auf der einen Seite die Individualität der Unternehmer und ihrer Unternehmen besonders ausgeprägt ist und auf der anderen Seite mangelnde Transparenz zu Infor mationsdefiziten führt. Die Betriebswirtschaft kann daher mathematisch keinen unwi derlegbaren Unternehmenswert ableiten.

Gleichwohl haben sich zwischenzeitlich in vestitionstheoretisch fundierte Leitlinien herausgebildet, die allgemein anerkannt sind und deren Befolgung zu akzeptablen Ergebnissen führt.

Ziel der Unternehmensbewertung ist es, dem Unternehmen einen Wert, d. h. einen po tenziellen Preis, zuzuordnen. Dieser Wert ergibt sich aus dem zukünftigen Nutzen, den der Eigentümer (Investor) aus dem Unternehmen gewinnen kann. Hierzu sind die finanziellen Überschüsse zu prognostizieren und zu kapitalisieren, um den Barwert der Nettoeinnahmen der Unternehmenseigner zu erfassen.

Davon abzugrenzen ist der tatsächlich gezahlte Preis, der zwar eine wichtige Orientierungsgröße zur Plausibi lisierung von Unternehmenswerten ist, eine Bewertung aber nicht ersetzen kann. Der tatsächlich gezahlte Preis unterliegt den auf freien Märkten üblichen Schwankungen und ist häufig das Ergebnis unterschiedlich informierter Verhandlungspartner.

Ein In vestor sollte beispielsweise immer zunächst den (für ihn) maßgeblichen Wert des Un ternehmens ermitteln, um daraufhin eigene Preisvorstellungen entwickeln zu können (Grenznutzenkonzept). Auch die Preisvorstellungen der Gegenseite werden in der Re gel hierdurch nachvollziehbarer.

Der ermittelte Wert wird so die Preisfindung maß geblich beeinflussen. Bevor man sich allerdings über die Art und Weise (Verfahren/Methoden, Abschnitt 4) der Bewertung Gedanken machen kann, müssen zunächst Anlass (Abschnitt 2) und Funktion (Abschnitt 3) der Bewertung definiert werden. Hiervon hängt nicht nur ab, welche Rolle der Bewerter einzunehmen hat, sondern auch, wie bei der Unterneh mensbewertung vorzugehen ist. Der Beitrag schließt mit einer zusammenfassenden Darstellung der Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung (Abschnitt 5).

2 Anlässe

Unternehmensbewertungen werden auf verschiedenste Anlässe hin vorgenommen. Hauptanlass ist dabei seit vielen Jahren die Begutachtung im Rahmen von „M&A“ Transaktionen sowie bei Umstrukturierungen. Bei mittelständischen Unternehmen macht insbesondere die immer häufiger anzutreffende Nachfolgeproblematik eine Be wertung notwendig, um passende Lösungswege erarbeiten zu können. Der Gesetzge ber eröffnet zudem immer wieder neue Betätigungsmöglichkeiten für Bewerter wie bei der Einführung des Squeeze out von Minderheitsaktionären im Aktienrecht. Auch die Anforderungen an Banken und Unternehmen durch Basel II treten als Anlass für Unternehmensbewertungen verstärkt in den Vordergrund. In der Literatur gibt es unterschiedliche Modelle, um die Bewertungsanlässe zu syste matisieren.

In der folgenden Tabelle wird angelehnt an die Einteilung des IDW4 un terschieden, ob die Bewertung auf Grund gesetzlicher Vorschriften, vertraglicher Ver einbarungen oder aus sonstigen Gründen vorgenommen wird.

2.1 Gesetzliche Vorschriften

Gesetzliche Vorschriften zur Unternehmensbewertung finden sich u. a. im Aktien und Umwandlungsrecht im Zusammenhang mit dem Abschluss von Unternehmensver trägen und bei Eingliederungen. Hier hat eine Überprüfung der Angemessenheit einer anzubietenden Barabfindung bzw. Ausgleichszahlung stattzufinden. Darüber hinaus ist eine Bewertung zur Bestimmung des Umtauschverhältnisses bei Verschmelzungen oder Spaltungen erforderlich.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Grundlagen der Unternehmensbewertung9
Due Diligence bei Unternehmensbewertungen29
Bilanz- und Kennzahlenanalyse von Unternehmen48
Cash-flow im Jahresabschluss als Basis der Unternehmensbewertung76
Der Zinssatz in der Unternehmensbewertung101
Analyseschritte zur Ermittlung des Zukunftserfolgs131
Ertragswertverfahren159
Discounted-Cash-flow-Verfahren193
Ertragswert- und Discounted-Cash-flow-Verfahren im Vergleich220
Unternehmensbewertung auf Basis von Multiplikatoren241
Bewertung eines Leveraged-Buy-out265
Residualgewinnverfahren zur Unternehmensbewertung und -steuerung295
Dividenden-Bewertungsmodelle316
Unternehmensbewertung auf Basis von Realoptionen339
Berücksichtigung von Steuern in der Unternehmensbewertung361
Kurzinformationen zur Beispiel AG387
Literaturverzeichnis396
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis410
Stichwortverzeichnis417
Herausgeber429
Autoren431

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