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Personenbezogene Massenkommunikation als verfassungsrechtliches Problem.

Das allgemeine Persönlichkeitsrecht in Konflikt mit Medien, Kunst und Wissenschaft.

AutorSophie-Charlotte Lenski
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Öffentlichen Recht 1052
Seitenanzahl329 Seiten
ISBN9783428523573
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,90 EUR
Um den Konflikt zwischen dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht und den Kommunikationsfreiheiten im Einzelfall zu lösen, muss dieser zunächst konkret bestimmt werden. Wichtigste Voraussetzung dafür ist die zutreffende Ermittlung des Inhalts der geschützten Äußerung. Besonders schwierig ist dies im Bereich der Kunst, wo sich der Konflikt fast ausschließlich an der Frage der Identifizierbarkeit des (möglicherweise) Porträtierten manifestiert. Schon in der 'Mephisto-Entscheidung' des BVerfG kristallisiert sich der rechtliche Streit insofern an der außerrechtlichen Frage, ob die Romanfigur Hendrik Höfgen mit der Realfigur Gustaf Gründgens gleichgesetzt werden darf. Um derartige Fragen im juristischen Konflikt medienübergreifend zu beantworten, bedient sich Sophie-Charlotte Lenski der Erkenntnisse der Semiotik als umfassender Wissenschaft von den Zeichen und entwickelt so ein auch für die Praxis erläutertes Konzept, mit dem massenmediale Äußerungen anhand grundrechtsspezifischer Maßstäbe zunächst ausgelegt und sodann gewichtet werden können.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsübersicht8
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis20
Einleitung24
Erstes Kapitel: Die grundgesetzliche Freiheit der Massenkommunikation29
A. Bestandsaufnahme30
I. Einheitliches Kommunikationsgrundrecht der Meinungsfreiheit30
II. Diffuses Bild der Kunstkommunikation32
III. Fehlende Abgrenzung im Einzelfall33
IV. Kapitulation der Dogmatik35
B. Meinungsfreiheit und Kommunikation36
I. Sender und Empfänger36
II. Form und Inhalt37
1. Meinungsfreiheit als Kommunikationsfreiheit37
2. Tatsachenbehauptungen und Meinungsäußerungen40
a) Anwendbarkeit der Kategorisierung40
b) Vollständigkeit der Kategorisierung43
c) Wahrheitsanspruch von Tatsachenbehauptungen45
d) Tatsachenbehauptungen und fiktionale Realität47
e) Informationsweitergabe jeder Art48
3. Unwahre Tatsachenbehauptungen48
a) Freies gesellschaftliches Klima50
b) Wahrheit als systemfremde Kategorie51
c) Ausschluss des gesellschaftlichen Wahrheitsdiskurses52
III. Funktion der Kommunikationsfreiheit54
1. Individuelle Funktion54
a) Ausdruck der Persönlichkeit54
b) Arbeit an der eigenen Identität55
2. Gesellschaftliche Funktion57
a) Diskurs über das Gemeinwohl57
b) Entscheidungen in der demokratischen Legitimationskette58
c) Kontrolle und Legitimation59
d) Kommunikative Dimension60
C. Kommunikation durch Presse, Rundfunk, Film62
I. Individuelles Kommunikationsgrundrecht62
1. Ursprung des objektiv-rechtlichen Gehalts62
2. Gefahrenpotentiale objektiv-rechtlicher Gehalte63
3. Untrennbarkeit der subjektiv-rechtlichen Gehalte65
II. Form der Kommunikation66
1. Naturwissenschaftliche Schutzbereichsbestimmung67
2. Funktionale Schutzbereichsbestimmung68
a) „Dynamischer“ Rundfunkbegriff68
b) Neue Medien70
c) Keine feste Abgrenzung71
3. Einheitliche Schutzbereichsbestimmung71
III. Inhalt der Kommunikation73
1. Einheitliche Auslegung73
2. Inhaltliche Kongruenz zur Meinungsfreiheit74
IV. Spezifische Medienfreiheit75
D. Kommunikation durch Kunst76
I. Die „Undefinierbarkeit“ der Kunst77
1. Ideengeschichtlicher Hintergrund77
2. Historische Erfahrung, zeitgenössische Bedeutung78
3. Vormodernes Verständnis des Kunstsystems80
II. Kunst als Kommunikation82
III. Inhalt und Form der Kunstkommunikation85
1. Bisherige Ansätze86
2. Inhalt der Kunstkommunikation86
3. Form der Kunstkommunikation87
a) Begriff der Form88
b) Non-Verbalität89
c) Unübertragbarkeit90
d) Befreiung von Konsens93
4. Kitsch, Design und Trivialität94
a) Abgrenzung als wertender Eingriff?94
b) Abgrenzung aufgrund subjektiver Maßstäbe?96
5. Gelingen als systeminterne Unterscheidung97
6. Subsumtion im Einzelfall98
7. Ideolektischer Kunstbegriff99
IV. Grundrechtliche Funktion100
1. Schutz von Werk- und Wirkbereich100
2. Erweiterung der Kommunikationsbasis101
3. Möglichkeit der Selbstbeobachtung102
E. Wissenschaftskommunikation103
I. Forschung, Wissenschaft und Lehre104
1. Begriff der Wissenschaft104
2. Wissenschaftliche Lehre105
3. Umfassendes wissenschaftliches Kommunikationsrecht105
II. Form und Inhalt von Wissenschaftskommunikation107
III. Grundrechtliche Funktion107
1. Individuelle Funktion108
2. Gesellschaftliche Funktion109
Zweites Kapitel: Auslegung und Ermittlung des Kommunikationsinhalts111
A. Sprachwissenschaft und Semiotik112
I. Inhalt und Gegenstand der Semiotik113
II. Sprache als Zeichensystem114
B. Signifikat, Signifikant und Code114
I. Zeichen und Sinn115
II. Codes und Subcodes116
1. Denotative Codes116
2. Konnotative Codes117
3. „Bedeutungs-Baum“118
III. Auswahl der Codes119
C. Die vielschichtigen Codes der Medienkommunikation121
I. Der Durchschnittsempfänger als theoretisches Konstrukt121
1. Die Objektivierung der Subjektivität121
2. Die Unentbehrlichkeit des Durchschnittsempfängers122
II. Wissensschatz und Kommunikationszusammenhang123
1. Der Kommunikationszusammenhang123
2. Das Hintergrundwissen124
a) Angenommenes und tatsächliches Wissen125
b) Der Einfluss der Medien auf den Wissensschatz126
III. Ideologie als Codeauswahlkriterium127
1. Codeauswahl durch Ideologie127
2. Die fehlende Ideologie des Durchschnittsempfängers128
IV. Mehrdeutigkeit als Auslegungsergebnis129
V. Kreativer Sprachgebrauch als Sonderfall?130
D. Die freien Codes der Kunstkommunikation132
I. Der Ideolekt des Kunstwerks132
II. Die alltagssprachliche Decodierung von Kunst133
1. „Reale“ und „ästhetische“ Wirklichkeit134
2. Soziale Ausstrahlung durch denotative Codes134
E. Die strikten Codes der Wissenschaftskommunikation136
I. Ausdifferenzierte denotative Codes137
II. Fehlende konnotative Codes137
III. Codeauswahl in der Wissenschaftskommunikation138
Drittes Kapitel: Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht als Kommunikationsrestriktionsrecht140
A. Struktur und Inhalt140
I. Schutz der engeren persönlichen Lebenssphäre141
II. Fallgruppen142
1. Kommunikationsrelevanz der Fallgruppen143
2. Kategorisierung144
B. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung145
I. Dogmatische Stellung146
II. Schutzgut147
1. Umfassender Informationsschutz147
2. Fixierte Informationen148
3. Aktivierung durch Kommunikation148
III. Kommunikationsspezifische Beeinträchtigungen149
IV. Reduzierung auf fehlende Sozialadäquanz?150
V. Umfassendes Kommunikationsrestriktionsrecht151
C. Selbstdarstellungsrecht151
I. Darstellung der eigenen Person151
1. Abgrenzung zur informationellen Selbstbestimmung152
2. Schutz vor Falschdarstellung152
3. Sozialer Geltungsanspruch153
a) Der „selbst definierte soziale Geltungsanspruch“153
b) Vermittlung des eigenen Persönlichkeitsbilds154
II. Schutz des Images155
1. Image und Persönlichkeit156
a) Neue Qualität der Selbstdarstellung156
b) Trennung von Image und Person158
2. Image als Vermögenswert160
3. Parallele zum Urheberrecht161
III. Keine eigenständige Fallgruppe162
D. Ehrschutz163
I. Ehrschutz jenseits von Art. 2 Abs. 1 GG163
II. Schutzgut164
1. Innere und äußere Ehre165
2. Personaler und sozialer Geltungswert166
III. Kommunikationsspezifische Beeinträchtigungen166
1. Kommunikation als einzige Verletzungshandlung167
2. Abgrenzung zur informationellen Selbstbestimmung167
E. Codespezifische Grundrechtsbeeinträchtigungen168
I. Zuordnung der Codes169
II. Grundrechtsspezifische Bedeutung170
III. Systematisierung des Konflikts170
F. Kommunikationsfördernde Funktion171
I. Individuelle Funktion171
II. Gesellschaftliche Funktion172
G. Verschränkungen und Konflikte174
I. Verschränkungen im Schutzbereich174
II. Konflikte durch wechselseitige Beeinträchtigungen175
III. Gemeinsamkeiten in der Funktionserfüllung175
Viertes Kapitel: Konfliktlösung durch Abwägung177
A. Grundrechtsabwägung und mittelbare Drittwirkung177
I. Anwendbarkeit im Privatrechtsverhältnis178
II. Abwägung als Konfliktlösungsmodell179
1. Notwendigkeit der Abwägung180
2. Methode der Abwägung181
B. Interessenausgleich durch Gesetz183
I. Interessenausgleich im Zivilrecht183
1. Recht am eigenen Bild184
2. Gegendarstellungsrecht185
II. Interessenausgleich im öffentlichen Recht186
1. Bundesrecht187
a) Bundesarchivgesetz187
b) Stasi-Unterlagen-Gesetz188
c) Umweltinformationsgesetz189
d) Informationsfreiheitsgesetz190
2. Landesrecht191
a) Landesarchivgesetze191
b) Landesinformationsfreiheitsgesetze193
c) Landespressegesetze193
III. Interessenausgleich im Strafrecht194
1. Nebenstrafrecht194
2. Strafgesetzbuch195
IV. Systematische Analyse196
C. Abwägungsvorgaben der Rechtsprechung196
I. Bisherige Rechtsprechung196
1. Vorhandene Kritik197
2. Empirische Tendenzen198
II. Entwickelte Kriterien199
1. Kriterien aus dem Bereich des Persönlichkeitsrechts199
a) Personen der Zeitgeschichte199
b) Sphärentheorie200
2. Kriterien aus dem Bereich der Kommunikationsgrundrechte202
a) Sorgfalts- und Recherchepflichten202
b) Tatsachenbehauptungen und Werturteile203
c) Schmähkritik und Formalbeleidigung204
d) Recht zum Gegenschlag204
e) Abbild und Urbild204
3. Allgemeine verfassungsrechtliche Kriterien205
D. Abstrakte Gewichtung der Grundrechte206
I. Wertrangordnung der Grundrechte?206
II. Abstrakte Gleichwertigkeit207
1. Gleichwertigkeit der Grundrechte207
2. Sonderrolle der Menschenwürde208
E. Konkrete Abwägung der Grundrechte210
I. Ziel der Abwägung211
II. Spezifizierung des Konflikts212
III. Objektive Kriterien213
1. Wahrheit und Authentizität213
a) Anwendbarkeit des Wahrheitsbegriffs214
b) Relativität der Wahrheit215
c) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle217
2. Gesellschaftliche Relevanz218
a) Entwicklung in der deutschen Grundrechtsdogmatik219
b) Intervention des EGMR221
c) Reaktion der deutschen Lehre223
d) Verfassungsrechtliche Wertigkeit verschiedener Informationsinteressen224
e) Keine unzulässige Inhaltskontrolle226
f) Drei-Ebenen-Modell228
g) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle229
IV. Kriterien aus der Sphäre des Kommunizierenden231
1. Art der Informationserlangung231
a) Rechtswidrig erlangte Informationen232
b) Besonders starke Grundrechtsbeeinträchtigungen233
c) Ungewissheit des Wahrheitsgehalts235
d) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle235
2. Ziel der Informationsweitergabe236
a) Keine Berücksichtung der Kommunikationsintention236
b) Ausnahmefall des Grundrechtsmissbrauchs237
V. Kriterien aus der Sphäre des Betroffenen238
1. Vorverhalten des Betroffenen238
a) Kommunikationsrelevanz des Vorverhaltens238
b) Fehlende gesetzgeberische Entscheidung239
c) Grundrechtsverwirkung durch Grundrechtsgebrauch?241
d) Das Persönlichkeitsrecht als grundrechtsgegenläufiges Prinzip242
2. Sphären des Persönlichkeitsrechts243
a) Gemeinsamer Nenner244
b) Intimsphäre244
c) Privatsphäre245
d) Sozialsphäre246
e) Fließender Übergang246
f) Anwendbarkeit auf verschiedene Kollisionsfälle247
3. Doppelstufiges Drei-Ebenen-Modell247
4. Kunst- und Wissenschaftsfreiheit im Drei-Ebenen-Modell248
Fünftes Kapitel: Lösung des Grundrechtskonflikts durch Straf- und Zivilrecht251
A. Straf- und Zivilrecht als Mittel der Konfliktlösung252
I. Strafrechtliche Sanktionen252
1. Beleidigung253
a) Objektiver Tatbestand253
b) Weitere Voraussetzungen254
2. Üble Nachrede255
a) Objektiver Tatbestand255
b) Weitere Voraussetzungen257
3. Verleumdung257
II. Zivilrechtliche Ansprüche258
1. Unterlassung259
2. Schadenersatz und Geldentschädigung260
a) Schadenersatz261
b) Geldentschädigung262
3. Berichtigung263
III. Auswirkungen auf die Grundrechtsfunktionen264
1. Auswirkungen auf das freie gesellschaftliche Klima265
2. Unterscheidung nach Zukunfts- und Vergangenheitsbezogenheit266
3. Rückwirkungen auf die Vorsatz- bzw. Verschuldensebene267
B. Schutzbereichsbestimmung des Kommunikationsgrundrechts268
I. Medienfreiheit268
II. Wissenschaftsfreiheit269
III. Kunstfreiheit269
1. Ideolektischer Kunstbegriff270
2. Kriterium der Erkennbarkeit271
3. Anleihen am Leben und Ideolekt des Kunstwerks271
4. Subsumtion im Einzelfall272
C. Auslegung des Kommunikationsinhalts274
I. Ermittlung der Signifikate274
II. Unterteilung nach denotativen und konnotativen Codes275
III. Auswahl der relevanten Signifikate276
1. Hintergrundwissen und Kommunikationszusammenhang276
2. Modifizierungen bei Kunst- und Wissenschaftskommunikation277
IV. Das Problem der Mehrdeutigkeit279
1. Unterschiedliche Auslegungsmaßstäbe?280
2. Lösung auf der Vorsatz- bzw. Verschuldensebene282
a) Auswirkungen im Zivilrecht283
b) Auswirkungen im Strafrecht284
D. Beeinträchtigung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts285
I. Tatbestandsmäßigkeit im Zivilrecht285
II. Tatbestandsmäßigkeit im Strafrecht286
E. Abwägung auf der Ebene der Rechtswidrigkeit287
Zusammenfassende Thesen289
Erstes Kapitel: Die grundgesetzliche Freiheit der Massenkommunikation289
Zweites Kapitel: Auslegung und Ermittlung des Kommunikationsinhalts293
Drittes Kapitel: Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht als Kommunikationsrestriktionsrecht294
Viertes Kapitel: Konfliktlösung durch Abwägung296
Fünftes Kapitel: Lösung des Grundrechtskonflikts durch Straf- und Zivilrecht299
Literaturverzeichnis303
Sachverzeichnis322

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