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Versicherungsverbände und Kartellrecht

- Eine wettbewerbspolitische Untersuchung der GVO Nr. 267/2010 -

AutorJens Ole Rauh
VerlagVerlag Versicherungswirtschaft
Erscheinungsjahr2013
ReiheKompetenzzentrum Versicherungswissenschaften 13
Seitenanzahl432 Seiten
ISBN9783862982240
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,99 EUR
Die Verbände der Versicherungswirtschaft zeichnen sich durch eine besondere Marktnähe aus, indem sie seit jeher auch als Basis unternehmensübergreifenden Kooperationen dienen, die den Betrieb des Versicherungsgeschäfts erst ermöglichen. Vor diesem Hintergrund wurden mit der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) für die Versicherungswirtschaft vier typische Kooperationsformen zwischen 1993 und 2010 vom Kartellverbot freigestellt. Eine neue Gruppenfreistellungsverordnung, die seit dem 1. 4. 2010 in Kraft ist, stellt demgegenüber nur noch zwei Kooperationsformen, namentlich die gemeinsame Statistikarbeit und Versicherungspools, vom Kartellverbot frei. Die Erstellung und Bekanntgabe von Muster-Versicherungsbedingungen und die Kooperation bei Sicherheitsvorkehrungen unterfallen damit nicht mehr der Gruppenfreistellung. Der Autor untersucht, ob die - in der deutschen Versicherungswirtschaft und der Literatur heftig kritisierte - Einschränkung des Anwendungsbereichs der Versicherungs-Gruppenfreistellungsverordnung aus wettbewerbspolitischer Perspektive gerechtfertigt ist. Hierzu werden vermeintliche und tatsächlich bestehende Besonderheiten der Versicherungswirtschaft näher beleuchtet. Daneben stellen sich aber auch grundsätzliche Fragen nach der Bedeutung von Rechtssicherheit und sektorspezifischen Gruppenfreistellungsverordnungen im System der Legalausnahme. Die Arbeit richtet sich in erster Linie an politische Entscheidungsträger, insbesondere die Europäische Kommission, sowie an Versicherungsverbände und darüber hinaus an diejenigen, die sich mit wettbewerbspolitischen Fragestellungen der Versicherungswirtschaft auseinandersetzen.

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Inhaltsverzeichnis
Versicherungsverbände und Kartellrecht
1
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
1. Kapitel: Einführung16
A. Einleitung16
I. Problemaufriss16
II. Zum interdisziplinären Ansatz der Untersuchung20
III. Gegenstand und Bedeutung des Versicherungskartellrechts21
IV. Gang der Untersuchung24
B. Der Wirtschaftsverband26
I. Überblick über die Verbandsforschung und Wirtschaftsverbände26
II. Rechtliche Rahmenbedingungen für Verbände30
C. Verbände auf dem Versicherungssektor33
I. Überblick33
II. Versicherungsverbände (Akteure)34
1. Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)34
2. Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV-Verband)36
3. Sonstige Versicherungsverbände37
III. Aufgaben der Versicherungsverbände38
1. Überblick über die Aufgaben38
2. Nach außen gerichtete Aufgaben41
3. Nach innen gerichtete Aufgaben42
a) Allgemeine Aufgaben und Gemeinschaftsaufgaben42
b) Statistikarbeit und sonstiger Informationsaustausch45
c) Auskunftsdienst über Risiken49
d) Allgemeine Versicherungsbedingungen51
e) Schadensverhütung57
f) Sonstige Gemeinschaftsaufgaben60
D. Zwischenergebnis62
2. Kapitel: Entwicklungslinien der Wettbewerbsbedingungen auf dem Versicherungsmarkt64
A. Zeitraum bis 194564
I. Motive für die Gründung von Verbänden und Kartellen in der Versicherungswirtschaft64
II. Anfängliche Entwicklung des Kartellrechts67
III. Spartenspezifische Verbände und Kartelle der Versicherungswirtschaft68
1. Feuerversicherungssparte68
2. Übrige Versicherungssparten71
IV. Schaffung eines Versicherungsaufsichtsrechts und anfängliche Entwicklung74
V. Versicherungsverbände im Nationalsozialismus80
B. Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg32281
I. Weiterentwicklung der Versicherungsverbände81
II. Weiterentwicklung des Versicherungsaufsichtsrechts82
1. Neukonstituierung der Versicherungsaufsicht82
2. Deregulierung durch europäische Versicherungsrichtlinien84
3. „Re-Regulierung“ durch Solvency II90
III. Versicherungskartellrecht in Deutschland
94
1. Entstehungsgeschichte des Gesetzes gegenWettbewerbsbeschränkungen94
2. Kartellrechtsnovellen97
IV. Parallele Entwicklung des europäischen Versicherungskartellrechts101
1. Entstehung und Entwicklung der Grundlagen des europäischen Kartellrechts101
2. Herausbildung des europäischen Versicherungskartellrechts104
C. Zwischenergebnis110
3. Kapitel: Das Kartellrecht der Versicherungsunternehmen112
A. Das Verhältnis von deutschem und europäischemKartellverbot112
I. Einführung112
II. Die Abgrenzung anhand der Zwischenstaatlichkeitsklausel112
III. Vorrang des Unionsrechts120
IV. Das deutsche Versicherungskartellrecht nach der 7. GWB-Novelle120
B. Das Verhältnis von europäischem Kartellverbot und nationaler Versicherungsaufsicht122
C. Überblick über das Kartellverbot, die Ausnahme sowie die Gruppenfreistellungsverordnung für den Versicherungssektor125
I. Die wettbewerbspolitische Ausrichtung der Europäischen Union125
II. Das Europäische Kartellverbot nach Art. 101 Abs. 1 AEUV131
1. Überblick über den Regelungsgegenstand
131
2. Adressaten des Kartellverbots132
3. Vereinbarungen von Unternehmen, Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen und aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen134
a) Einführung134
b) Vereinbarung134
c) Beschlüsse135
d) Abgestimmtes Verhalten135
e) „unverbindliche Empfehlungen“136
aa) Zur Abgrenzung der Tatbestandsalternativen136
bb) Entscheidungspraxis der Unionsorgane138
cc) Stellungnahme142
4. Wettbewerbsbeschränkung147
5. Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels151
III. Die Freistellung vom Kartellverbot gemäß Art. 101 Abs. 3 AEUV152
1. Überblick über den Sinn und Zweck der Ausnahme vom Kartellverbot152
2. Einzelfreistellung und Gruppenfreistellung152
IV. Überblick über die Vers-GVOen Nr. 358/2003 und Nr. 267/2010157
1. Gegenüberstellung Vers-GVO 2003 und Vers-GVO 2010157
2. Gemeinsame Erhebungen, Tabellen und Studien158
3. Gemeinsame Erstellung von Musterversicherungsbedingungen164
4. Gemeinsame Deckung bestimmter Arten von Risiken durch Versicherungspools169
5. Gemeinsame Richtlinien über Sicherheitsvorkehrungen173
D. Zwischenergebnis175
4. Kapitel: Die (besonderen) Wettbewerbsbedingungen auf dem Versicherungsmarkt178
A. Sektorspezifische GVOen und Branchenbesonderheiten178
B. Besonderheiten von Versicherungsmärkten und normative Theorie der Regulierung180
C. Traditionelle Besonderheitenlehre der Versicherung184
I. Einführung184
II. Kapazitätsargument189
1. Ausgangsüberlegung189
2. Kritische Betrachtung190
III. Kalkulationsargument193
1. Ausgangsüberlegung193
2. Kritische Betrachtung195
a) Grundzüge der Prämienkalkulation196
b) Risiken im Versicherungsunternehmen200
c) Lösungsrechte, Prämienanpassung und Vertragslaufzeit205
d) Grenzen der Versicherbarkeit210
e) Adverse Selektion und Moral Hazard214
IV. Transparenzargument219
1. Ausgangsüberlegung219
2. Kritische Betrachtung220
a) Jedermann-Versicherung220
b) Industrieversicherung226
3. Wirkung von Muster-AVB auf den Wettbewerb227
4. Alternative Methoden zum Abbau der Informationsasymmetrie231
5. Besonderheit der Versicherung?241
V. Mit- und Rückversicherungsargument249
1. Ausgangsüberlegung249
2. Kritische Würdigung250
3. Besonderheit der Versicherung?252
VI. Sicherheitsargument254
D. Marktversagen und Regulierung257
E. Wettbewerbsintensität auf einzelnen Versicherungsmärkten263
F. Zwischenergebnis269
5. Kapitel: Die Vers-GVO als Ausdruck eines wettbewerbspolitischen Konzepts270
A. Die Argumente der Besonderheitenlehre als Rechtfertigungsgrundlage270
B. Die Untersuchungsmethodik der Kommission271
I. Methodik271
II. Methodenkritik276
1. Zur ersten Prüfungsfrage277
a) Besonderheit als Rechtfertigung?278
b) Kategorien von Besonderheiten?283
2. Zur zweiten Prüfungsfrage286
a) Erforderlichkeit eines Rechtsinstruments?286
b) Rechtssicherheit als Prüfungsmaßstab?293
c) Bedeutung der Rechtssicherheit für den Wettbewerb?300
d) Regulierung vs. Kartellaufsicht?302
3. Zur dritten Prüfungsfrage308
a) Abgrenzung zwischen GVOen und Leitlinien?309
b) Rechtssicherheit durch GVOen und Leitlinien?314
4. Zwischenergebnis zum Prüfungskonzept der Kommission316
C. Die Untersuchungsergebnisse der Kommission317
I. Die einzelnen vormaligen und aktuellen Freistellungstatbestände317
II. Gemeinsame Erhebungen, Tabellen und Studien318
1. Die erste Prüfungsfrage318
2. Die zweite Prüfungsfrage322
3. Die dritte Prüfungsfrage325
III. Muster Allgemeiner Versicherungsbedingungen326
IV. Gemeinsame Deckung bestimmter Arten von Risiken (Versicherungspools)330
1. Die erste Prüfungsfrage330
2. Die zweite Prüfungsfrage331
3. Die dritte Prüfungsfrage339
V. Sicherheitsvorkehrungen339
1. Die erste Prüfungsfrage339
2. Die zweite Prüfungsfrage340
D. Eigener Vorschlag zur Untersuchungsmethode und Untersuchungsergebnisse342
I. Vorüberlegung zur wettbewerbspolitischenRechtfertigung von sektorspezifischen GVOen343
II. Eigener (restriktiver) Prüfungsvorschlag350
III. Prüfungsergebnisse zu den einzelnen Freistellungstatbeständen352
1. Gemeinsame Erhebungen, Tabellen und Studien352
2. Muster Allgemeiner Versicherungsbedingungen354
3. Gemeinsame Deckung bestimmter Arten von Risiken (Versicherungspools)355
4. Sicherheitsvorkehrungen356
E. Kritik aus der Literatur357
F. Schlussfolgerung360
G. Die Vers-GVO im Lichte der positiven Theorie der Regulierung364
I. Überblick364
II. Motivationslage der Kommission366
III. Motivationslage der Versicherungsverbände372
6. Kapitel: Fazit380
A. Die wichtigsten Ergebnisse in Thesenform380
B. Ausblick: Die wettbewerbspolitischen Rechtsinstrumente der Kommission, die Zukunft der Vers-GVO und die Funktion von Versicherungsverbänden393
Literaturverzeichnis398

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