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Vertriebskostentransparenz bei Versicherungsprodukten

Eine juristisch-ökonomische Untersuchung unter Berücksichtigung rechtsvergleichender Aspekte

AutorMarcus Sonnenberg
VerlagVerlag Versicherungswirtschaft
Erscheinungsjahr2013
ReiheBerliner Reihe 42
Seitenanzahl335 Seiten
ISBN9783862982332
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis47,99 EUR
Ein Großteil der Versicherungsprämie besteht aus dem kalkulatorischen Anteil für die Vermittlervergütung. Der durchschnittliche Versicherungsnehmer hat jedoch im Regelfall nicht einmal eine grobe Vorstellung von der Höhe dieses Vergütungsanteils. Die Höhe der Vergütung kann im Zusammenspiel mit dem naturgemäß bestehenden überlegenen Sachwissen des Versicherungsvermittlers zu Spannungen, ggf. sogar zu Interessenkonflikten beim Vermittler führen, da dieser zugleich verpflichtet ist, den potentiellen Versicherungsnehmer angemessen zu beraten. Dieses Problem ist der Fachwelt hinlänglich bekannt; die Europäische Kommission arbeitet an einer neuen Versicherungsvermittlerrichtlinie, die u. a. für mehr Transparenz im Bereich der Vergütung von Versicherungsvermittlern sorgen soll. Von diesem Stand ausgehend untersucht die Arbeit zunächst, welche Transparenzvorschriften hinsichtlich der Abschlusskosten bzw. der Vermittlerprovisionen auf europäischer und deutscher Ebene existieren. Hierbei geht der Autor insbesondere auf das Transparenzgebot des Art. 5 der Richtlinie 93/13/EWG ein. In einem weiteren Schritt werden überblicksartig die gesetzlichen Konzepte der übrigen EWR-Staaten präsentiert. Aus einer darauffolgenden Auswertung der unterschiedlichen Ansätze und einer Analyse der Vor- und Nachteile der gängigen Bruttopolicen- und Nettopolicenmodelle wird abschließend ein eigenes, sachgerechtes Transparenzmodell entwickelt. Dabei geht der Autor auch auf zahlreiche aktuelle Probleme des deutschen Versicherungsrechts ein, wie etwa die Existenzberechtigung des sogenannten Provisionsabgabeverbotes oder die Zulässigkeit der Vereinbarung einer separaten Abschlusskostenzahlung in der Lebensversicherung. Die Arbeit richtet sich gleichermaßen an Praktiker und Theoretiker. Sie liefert weitere Impulse für die ohnehin schon extrem kontrovers geführte Diskussion im Bereich der Versicherungsvertriebskostentransparenz.

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Inhaltsverzeichnis
Vertriebskostentransparenz bei Versicherungsprodukten
1
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Kapitel 1 – Einleitung und Gang der Untersuchung20
Kapitel 2 – Systematische Einordnung der Begriffe Vertriebskosten und Abschlusskosten26
A. Bestandteile einer Versicherungsprämie26
B. Bedeutung der Begriffe27
I. Definition der Vertriebskosten27
II. Definition der Abschlusskosten28
III. Vergleich beider Begriffe29
IV. Größenordnung der Abschluss- und Vertriebskosten31
1. Lebensversicherung31
2. Private Krankenversicherung32
3. Schaden- und Unfallversicherung32
4. Zusammenfassung33
Kapitel 3 – Untersuchung der europäischen und deutschen Vertriebskosten- und Transparenzregelungen34
A. Allgemeines34
B. Der europäische Rechtsrahmen – die EG-Richtlinien34
I. Die Lebensversicherungsrichtlinie 2002/83/EG34
1. Art. 36 Abs. 1 und 2 i.V.m. Anhang III Richtlinie 2002/83/EG35
a) Vorbemerkung36
b) Haupt- und Nebenleistungen38
c) Sinnvolle Informationen40
d) Fazit42
2. Art. 36 Abs. 3 Richtlinie 2002/83/EG42
II. Die Richtlinie 2002/65/EG über den Fernabsatz von Finanzdienstleistungen47
III. Die Schadenversicherungsrichtlinien 92/49/EWG, 88/357/EWG und 73/239/EWG48
IV. Die Versicherungsvermittlerrichtlinie 2002/92/EG49
V. Die Richtlinie über missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen 93/13/EWG49
1. Anwendbarkeit im Versicherungsrecht50
2. Klarheit und Verständlichkeit des Versicherungsprodukts bzw. der Leistungen53
a) Das europäische Verbraucherleitbild53
b) Konkretisierung des Transparenzgebotes56
c) Zusammenfassung und Schlussfolgerungen65
d) Subsumtion: Leistungs- und Produktverständlichkeit66
3. Nachgeschaltete Missbrauchskontrolle nachArt. 4 Abs. 2 Richtlinie 93/13/EWG?85
4. Rechtsfolge der Intransparenz88
C. Die deutschen Kostenausweispflichten und Transparenzregelungen88
I. Kostentransparenzregeln nach VVG-InfoV und VVG89
1. § 2 VVG-InfoV89
a) Die Abschlusskosten90
b) Die übrigen Kosten97
c) Einkalkulierte Kosten in Euro103
2. § 2 Abs. 4 VVG-InfoV – Angaben bei Berufsunfähigkeitsversicherungsverträgen106
3. § 3 VVG-InfoV – Angaben bei Krankheitskostenversicherungsverträgen107
4. § 4 VVG-InfoV – die Pflicht zur Aushändigung eines Produktinformationsblattes108
a) Hintergrund109
b) Kostentransparenz im Produktinformationsblatt110
c) Die inhaltlichen Vorgaben für das Produktinformationsblatt111
5. § 7 VVG112
a) § 7 Abs. 1 VVG – die Information des Versicherungsnehmers112
b) § 7 Abs. 2 und 3 VVG115
6. Vereinbarkeit der Regelungen von § 7 VVG und VVG-InfoV mit höherrangigem Recht116
a) Verfassungskonformität116
b) Europarechtskonformität127
II. Das deutsche Transparenzgebot nach VVG und BGB130
1. Das Transparenzgebot130
2. Rechtsfolgen134
a) Rechtsfolgen bei Verstoß gegen § 7 Abs. 1 Satz 2 VVG134
b) Rechtsfolgen bei Verstoß gegen § 307 Abs. 1 Satz 2 BGB136
c) Sonstige Rechtsfolgen147
III. Angabepflichten des Vermittlers nach § 1 Abs. 1 PAngV148
IV. Entgeltherausgabepflicht des Vermittlers nach § 667 BGB?151
1. Rechtsverhältnis zwischen Versicherungsmakler
152
a) Spezial- bzw. gewohnheitsrechtliche Nichtanwendbarkeit des § 667 BGB153
b) Vertragliche Abbedingung der Anwendbarkeit des § 667 BGB161
c) Fazit162
2. Rechtsverhältnis zwischen dem Versicherungsvertreterund dem Kunden162
V. Produktübergreifender Vergleich der Transparenzvorgaben für Finanzprodukte166
1. Die „Kick-Back“-Rechtsprechung des BGH166
a) Rechtsprechungsüberblick168
b) Stellungnahme169
2. Informationspflichten im Verbraucherkreditrecht172
3. Transparenzvorschriften im Wertpapierhandelsrecht174
4. Kritische Bewertung174
Kapitel 4 – Die europäisch-nationalen Konzepte im Überblick176
A. Gesetzliche Vorgaben der übrigen EU-Mitgliedstaaten176
I. Finnland176
II. Schweden177
III. Irland178
1. Verordnung 6 Life Assurance (Provision of Information) Regulations, 2001179
2. Verordnung 7 Life Assurance (Provision of Information) Regulations, 2001181
3. Verordnung 8 Life Assurance (Provision of Information) Regulations, 2001182
4. Verordnung 9 Life Assurance (Provision of Information) Regulations, 2001183
5. Ziele der Life Assurance (Provision of Information) Regulations, 2001183
6. Vertriebskostentransparenz für die übrigen Sparten nach dem Consumer Protection Code 2012183
IV. Österreich184
V. Lettland185
VI. Estland186
VII. Ungarn188
VIII. Dänemark188
IX. Slowakei190
X. Tschechische Republik192
XI. Rumänien192
XII. Griechenland193
XIII. Vereinigtes Königreich193
1. Lebensversicherungsprodukte mit Ausnahme der reinen Risikolebensversicherung194
a) Offenlegungspflichten der Versicherer194
b) Offenlegungspflichten für Versicherungsvermittler196
2. Nicht-Lebensversicherungen198
3. Die Insurance Brokers Registration Council (Code of Conduct) Approval Order 1994 No. 2569198
XIV. Belgien199
XV. Slowenien201
XVI. Litauen202
XVII. Polen202
XVIII. Bulgarien203
XIX. Frankreich203
XX. Luxemburg204
XXI. Niederlande205
XXII. Italien206
XXIII. Spanien211
XXIV. Portugal211
XXV. Malta212
XXVI. Zypern213
B. Vertriebskostentransparenz in den übrigen Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums213
I. Island213
II. Liechtenstein214
III. Norwegen214
C. Rechtsordnungen außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums217
I. USA/Bundesstaat New York217
II. Japan221
III. Schweiz222
D. Zusammenfassender Vergleich und Auswertung der unterschiedlichen nationalen Konzepte224
I. Einordnung der Regelungen224
II. Auswertung228
III. Regulierungsgrenzen: Die ursprünglichen norwegischen und belgischen Regelungen231
IV. Zusatzvergütungen, vor allem „Contingentcommissions“232
V. Besonders hervorzuhebende Elemente der einzelnen nationalen Ansätze235
1. Einheitliche Kosten-Leistungstabellen235
2. Kostenkennzahlen236
3. Gesamtkostenangabe als Ausfluss des Transparenzgebotes238
4. Produktinformationsblätter245
5. Angabe der Maklercourtage für jeden in Betracht kommenden Vertrag/Preisaushang der Vermittler246
6. Versicherer als Zahlstelle für die Maklervergütung247
7. Deckelung der einmaligen Abschlussprovision/-courtage auf maximal 50 % der Gesamtvergütung248
Kapitel 5 – Effizienzanalyse – Stärken und Schwächen der einzelnen Ansätze252
A. Das Bruttopolicenmodell252
I. Charakteristika einer Bruttopolice252
1. Allgemeine Vor- und Nachteile einer Bruttopolice252
2. Das Bruttopolicenmodell ohne obligatorische (Vertriebs-) Kostenaufdeckung256
3. Das Bruttopolicenmodell mit obligatorischer (Vertriebs-) Kostenaufdeckung259
a) Offenlegung der Vermittlervergütung auf Nachfrage259
b) Obligatorische Offenlegung der Vermittlervergütung260
c) Obligatorische Offenlegung der Kosten, ggf. aufgeschlüsselt in Einzelkosten262
II. Zwischenergebnis265
B. Das Nettopolicenmodell266
I. Zulässigkeit nach deutschem Recht266
1. „Echte“ Nettotarife266
2. „Unechter“ Nettotarif270
II. Vor- und Nachteile eines echten Nettotarifs274
C. Versicherungsberatung279
Kapitel 6 – Eigener Ansatz eines sachgerechten Informationsmodells284
A. Zielvorstellung284
I. Die Kostenangaben285
II. Transparente Gestaltung der Informationen286
B. Umsetzung286
I. Bruttopolice versus Nettopolice286
1. Die Maklercourtage287
2. Vertreterprovision (Ausschließlichkeitsvertreter, Mehrfachvertreter)292
3. Ergänzende Vorgaben294
a) Absicherung der Statustransparenz294
b) Erfassung aller Vertriebsformen295
c) Aufhebung des Provisionsabgabeverbotes296
II. Gesamtkostenangabe308
III. Abschluss-, Vertriebs- und Verwaltungskostenangabe309
IV. Transparente Darstellung315
Kapitel 7 – Die Notwendigkeit einer einheitlichen europäischen Regelung320
A. Beitragseinnahmen als Indikator für nicht funktionierenden Binnenmarkt320
I. Bedeutung grenzüberschreitender Geschäfte für deutsche Versicherer321
II. Anteile von EWR-Versicherungsunternehmen am deutschen Versicherungsmarkt322
III. Auswertung322
B. Position der Europäischen Kommission/IMD 2-Vorschlag324
C. Beispielhafter Vergleich der Renditechancen in der Lebensversicherung331
D. Zusammenfassung und Stellungnahme332
Literaturverzeichnis334

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