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BeWerben ist Werben

Die ultimativen Tipps & Tricks zu BeWerbung und Stellensuche

AutorChristoph Kühnhanss
VerlagUllstein
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783843704762
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
'BeWerben ist Werben' ist für Stellensuchende eine Offenbarung: Hier werden keine 08/15-Tipps wiedergekäut, die niemandem eine Pole-Position verschaffen. Sich erfolgreich bewerben hat nämlich nichts, aber auch gar nichts mit der richtigen Schriftgröße im Lebenslauf, der besten Krawattenbindetechnik oder der aufrechtesten Wirbelsäulenhaltung im Vorstellungsgespräch zu tun. Deshalb gibt es in diesem Buch auch keinen »erhobenen Zeigefinger«, sondern jede Menge überraschender Tipps, wie man als Bewerber individuell und professionell die Werbetrommel für sich rührt.

Christoph Kühnhanss studierte Philosophie, Germanistik und Politologie. Als Wirtschaftsjournalist arbeitete er einige Jahre bei der wichtigsten Schweizer Nachrichtenagentur. Seit 1988 ist er als Personal- und Unternehmensberater tätig.

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Leseprobe

Die Zauberformel
der Werbung

Eines muss Ihnen ganz und gar bewusst sein: Mit Ihrem BeWerbungsschreiben und Ihren Unterlagen machen Sie Werbung, nichts anderes. Eine BeWerbung ist kein Hilfegesuch, kein Spendenappell, keine Fastnachtsrede, kein Marktgeschrei. Sie wirkt nur, wenn Sie damit gekonnt Werbung für sich selbst machen. Also tun Sie’s: Hier ist der hocheffiziente Leitsatz für jeden Werbeerfolg:

Werbeerfolg =

+ Verstärker

– Langweiler

– Filter

Das ist erklärungsbedürftig, aber trotzdem einfach.

Die Kraft der Verstärker

Man kann über alles so denken, reden und schreiben, dass es eine wahre Freude ist, oder so, dass es einem zuwider ist! Woran liegt das? An der Art von Gedanken, Ausdrücken und Wörtern, die wir benutzen. Stellen Sie sich zum Beispiel vor:

Sonne, Mond
und glitzernde
Sternelein

Sie liegen an einem weißen Strand, Sie blicken hinaus in die ruhige Weite des tiefblauen Meeres, die Sonne scheint angenehm warm auf Ihre Haut, die Wellen rauschen beruhigend, der laue Wind streicht leise durch die Palmenwedel und trägt den würzigen, salzigen Duft des Ozeans zu Ihnen, Sie halten einen schaumigen Kokosnuss-Cocktail in der einen Hand und im andern Arm liegt, na, was könnte da liegen? Sagen wir mal, ein Buch über die Schönheit dieser wunderbaren Welt.

Haben Sie’s gemerkt? Sie haben sich mit Sicherheit wohler gefühlt, als Sie das lasen, Ferienstimmung kam auf, Erinnerungen an die besten Tage, die Sorge der Jobsuche verschwand. Mit jedem Wort hat sich Ihr positives Gefühl verstärkt. Sie haben angefangen zu lächeln, zu tagträumen, ließen sich entführen in diese Wonne, haben sich beruhigt, der Puls ging langsamer und Friede, Freude, Eierkuchen kehrten ein. Schön einfach, was? Dabei habe ich Sie durch meine kleine Geschichte knallhart manipuliert. Denn das war von mir gesteuert – ganz bewusst.

Sehen wir uns nur mal die fantastischen Wörter an, von der die Story lebt. Es gibt eben wunderbare Wörter, die lösen schöne Assoziationen, gute Gefühle und Wohlwollen in uns aus. Wir fühlen uns hervorragend, denken an etwas Gutes und sagen intuitiv Ja dazu. Das sind Wörter wie erfrischend, lebendig, kraftvoll, zauberhaft, Blume, Liebe, Duft, Meeresrauschen, Sonne, Erfolg, Lebenskraft. Spüren Sie, wie angenehm diese Wörter wirken! Achten Sie auf die vielen wohltuenden Bilder und warmen Gefühle, die Ihnen durch den Kopf und das Herz gehen, besser, die ich Ihnen da durchgeschickt habe!

Das sind sogenannte Verstärker. Sie verstärken die Akzeptanz einer Botschaft beim Empfänger, ganz einfach deshalb, weil Sie Zustimmung verbreiten und ein großes Ja auslösen. Und dann dieses:

Die dunkle Macht der Filter

Denken Sie jetzt doch einmal an das schmerzverzerrte Gesicht eines afghanischen Kindes, das gerade auf eine Tretmine getappst ist. Stellen Sie sich vor, mit welcher Wucht das arme unschuldige Menschlein in Fetzen gerissen wird. Das viele Blut, der unerträgliche Schmerz, die schreck­lichen Schreie, die Ohnmachtsgefühle und das aussichtslose Leben ohne Beine, ohne Arme. Die Tretmine, hören wir noch, kam aus einer Fabrik im Berner Oberland, wurde legal in ein friedliches Land exportiert, dann von einem korrupten Beamten an einen Waffenschieber verhökert und von einem durchgeknallten Fanatiker irgendwo im afghanischen Sand verbuddelt, dort, wo Kinder spielen.

Hölle,
Tod und
Teufel

Na? Wie haben Sie sich jetzt gefühlt? Wohl ein bisschen geschockt, denke ich. Auch das war Absicht, auch wenn das Beispiel zugebenermaßen geschmacklos, aber leider brutal wahr und sehr aktuell ist. Es gibt eben auch Wörter, Ausdrücke, Geschichten und Gedanken, da sträubt sich alles in uns, wir bekommen ein hundsmiserables Gefühl dabei, wir sagen intuitiv Nein. Sie haben’s wohl gemerkt eben. Aber denken Sie auch nur an harmlosere Wörter wie Dreck, schlecht, hässlich, grässlich, furchtbar, Fäulnis, Hass, Gemeinheit, Blocher (unser kleiner Schweizer Möchtegern-König und Mini-Le-Pen). Spüren Sie, wie Sie innerlich die Nase rümpfen und auf Abwehr gehen? Das sind die Filter.

Die öden Langweiler

Schlaf, Kindlein,

schlaf!

Es gibt natürlich auch noch Wörter und Ausdrücke, die lassen uns kalt, sie sind gefühlsneutral. Nichts passiert, wenn wir sie lesen. Sie bringen uns höchstens zum Gähnen. Denken Sie etwa an Wörter wie Straße, Tram, Fensterscheibe, Nahrung, Team, dynamisch, Schweizer (Sorry!). Oder denken Sie an fade Witze, an Menschen, die Ihnen immer die gleichen lahmen Geschichten erzählen oder irgendeine Rolle aus Desperate Housewives oder Friends nachäffen, weil sie sich selbst abhanden gekommen sind. Das sind Langweiler. Langweiler sind, wenn sie wirklich langweilig sind, natürlich genauso verheerendes Gift für den Werbeerfolg wie Filter.

So, das ist eigentlich schon der ganze Trick aller Werbung: Gute Werbung ist knallvoll mit Verstärkern – und sonst nichts. Keine Spur von Filtern oder Langweilern. Für die erfolgreiche Stellensuche heißt das: Bauen Sie in Ihre BeWerbung so viele Verstärker ein wie irgend möglich, verwenden Sie ansprechende Wörter und Ausdrücke, schreiben Sie über die guten Dinge Ihres Lebens nach dem Motto: Do good things and talk about! Werfen Sie alle Langweiler und Filter unerbittlich raus!

Tue Gutes und

sprich darüber!

Übrigens nicht nur aus Ihrer BeWerbung, sondern auch aus Ihrem Kopf und Ihrem Herzen! Die haben hier und dort absolut nichts zu suchen. Machen Sie die Probe und zählen Sie alle Verstärker, Langweiler und Filter in Ihrer BeWerbung. Ziehen Sie von der Anzahl Verstärker das 3-fache der Langweiler und das 10-fache der Filter ab. Das ergibt Ihren Erfolgsfaktor! Denken Sie nicht nur an die Wörter, sondern gehen Sie ins letzte Detail bis hin zum Papier, zur Schrift, zum Couvert. Seien Sie dabei total pingelig. Das sind Werbeprofis auch. Die wissen, warum. Das Ergebnis ist die direkte Maßzahl für den Erfolg Ihrer BeWerbungen. Schauen Sie sich einmal gute Werbung an und suchen Sie nach Langweilern oder Filtern. Sie werden keine finden! Keine, nicht einen einzigen!

Eine miese

BeWerbung

ist dein Ende

Vielleicht wird Ihnen jetzt spontan der Spruch »Schlechte Werbung ist auch Werbung« als Gegenargument einfallen oder die Legende der schwarzen Zigarettenpackung mit dem Totenschädel drauf. Aber was beweist das schon. Höchstens, dass Sie selbst sehr kritisch sind und reflexartig immer erst nach Gründen suchen, warum etwas falsch oder schlecht sein könnte. Aufgepasst! Ich habe Sie vielleicht gerade als Miesepeter enttarnt. Suchen Sie lieber nach Gründen, warum Sie’s einfach mal ausprobieren sollten. Das motiviert mehr und erhöht Ihren Erfolg. Versprochen! Wie wichtig das Spielchen ist, sehen Sie im Folgenden. Schon ein einziger dicker Filter kann jeden Werbe­erfolg killen. Deshalb zählt er auch 10-fach:

Denken Sie noch mal an den lauwarmen Strand, die wiegenden Palmen und den säuselnden Wind. Schwelgen Sie noch einmal in diesen wunderbaren Gefühlen.

Wie die Mücke
zum Elefanten

mutiert

Und denken Sie jetzt …

… an die eklige, schwarze Mücke, die Sie ständig umschwirrt und zu stechen versucht und Ihnen das Leben zur Hölle macht. Sie frisst Sie auf mit Haut und Haaren und saugt Ihr Blut aus Ihrem geschändeten Körper.

Sehen Sie: Schon ein einziger, kleiner Mickey-Mouse-Filter, eine munzige 3, fiese Mücke, und schon ist alles futsch. Ach ja, da fällt mir was Wichtiges ein:

Kleiner philosophischer Ausflug

Was auf der Wortebene stimmt, stimmt erst recht für unsere Gedanken. Wir denken in Verstärkern, Langweilern oder in Filtern. Je nachdem geht es uns gut, lahm oder schlecht, haben wir Erfolg oder nicht. Beobachten Sie Ihren inneren Dialog. Was läuft da ab? Woran denken Sie am meisten? An Ihre Zukunft oder Ihre Vergangenheit? Machen Sie sich eher Pläne oder Sorgen? Sind Sie eher fantasievoll-kreativ oder ängstlich-destruktiv? Suchen Sie nach Lösungen oder malen Sie sich Katastrophen aus?

Die Art und Weise, wie und über was Sie nachdenken, ist entscheidend für Ihre Lebensqualität und Ihren Lebenserfolg. Gewöhnen Sie sich langsam und sukzessive das Denken und Fantasieren in Verstärkern an. Also nicht: »Das kann ich nicht, ich bin zu alt, zu jung, zu hässlich, zu dick, zu dumm und der Personalchef ist ein Ungeheuer.«

Du bist,

was du denkst,

und du wirst,

was du erwartest!

Sondern: »Ich bin gut, genauso wie ich bin; ich habe ein gutes Leben hinter und eine tolle Zukunft vor mir; ich weiß viel und kann etwas und die Personalchefin ist eine holde, wohlgesonnene Frau. Wir werden ein Supergespräch zusammen haben!«

Probieren Sie’s aus. Es wirkt Wunder! Natürlich ist das Leben nicht ganz so einfach, aber fast. Davon mehr im Kapitel Coach...

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