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Die Darstellung von Schizophrenie in der Literatur. E.T.A. Hoffmann und Robert Louis Stevenson

AutorJulia Anna Jagalski
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl78 Seiten
ISBN9783656861966
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,2, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zusammenhang zwischen Körper und Geist und der Spaltung ebendieser Instanzen beschäftigt nicht nur die Medizin, sondern auch die Literatur, in dem Versuch, das nicht Sichtbare zu verstehen. Unter der Verwendung diverser Mittel verarbeiten Schriftsteller wie E.T.A. Hoffmann und Robert Louis Stevenson im 19. Jahrhundert sowohl Ursachen, als auch verschiedene Formen der Darstellung innerer Gespaltenheit. Das Auftauchen eines sogenannten Doppelgängers wird als eines der häufigsten Mittel genutzt, kann diese Figur doch sowohl als Ursache, als auch als Ausdruck einer seelischen Störung verwendet werden. Hoffmann nimmt in seinem Roman Die Elixiere des Teufels das Vererben einer seelischen Krankheit auf, die an dieser Stelle als ein Fluch des Teufels dargestellt wird. Das Wissen um diesen Fluch, gekoppelt mit dem Trinken der teuflischen Elixiere, kann eine bereits vorhandene, unauffällige Psychose mittels eines ebensolchen Placebo Effekts herbeiführen. Auch in Der Sandmann entscheidet ein Kindheitstrauma über den Verlauf des weiteren Lebens des Protagonisten, welches einzig auf die Angst ausgerichtet ist, das Trauma erneut erleben zu müssen. Hoffmann lässt seine Protagonisten ihre jeweiligen Symptome auf jene fiktiven Motive projizieren, sodass schließlich die Krankheit selbst einen fiktiven Charakter erhält und auf den Rezipienten nahezu widernatürlich erscheint. Dem gegenüber steht Stevenson, der sich als einer der ersten seiner Zeit mit dem Phänomen der Doppelexistenz beschäftigt und das visuell verdeutlicht, was in dem Geist jener Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung geschieht: Das Annehmen einer fremden Identität, einer fremden Verhaltensweise, eines fremden Charakters. Die unterschiedlichsten Ursachen sind denkbar und während Hoffmann die realen Ursachen mittels Motiven, die es auf die Realität zu übertragen gilt und die sich mit dem Glauben der Welt vor einigen Hundert Jahren decken, verschleiert, präsentiert Stevenson einen medizinischen Ansatz, welcher die Persönlichkeitsspaltung als solche darstellt. In diesem Fall ragen vorangegangene Gefühle wie das Gefühl der Unzugehörigkeit und Fremde zu dem eigenen Körper, Gefangenschaft im eigenen Körper und der damit verbundene Wunsch der Freiheit heraus. Was Dostojewski mittels eines zwillingshaften Doppelgängers darstellt, verdeutlicht Stevenson in einer unabhängigen, zweiten Person, die losgelöst von Aussehen und Identität erscheint und somit glaubt, von jeglichen Konsequenzen befreit zu sein.

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