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E-Book

Hedgefonds für Einsteiger

AutorUrsula Radel-Leszczynski
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl308 Seiten
ISBN9783540270379
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR

Tatsächliche Performancedaten widerlegen zunehmend die Meinung, dass Hedgefonds gefährliche, exotische oder spekulative, hoch riskante und nur für die Elite geeignete Investments sind. Um Vorteile und Risiken der Hedgefonds richtig einschätzen zu können, müssen diese im Kontext der Finanzwelt betrachtet werden.

Das Buch ist keine Investmentberatung, sondern soll interessierten Investoren helfen, die Herausforderung zu meistern, ohne ein Vorwissen über die Hedgefonds vorauszusetzen. Nach Einführung in die allgemeinen Grundbegriffe gibt das Buch einen Überblick über die Kategorien der Hedgefonds, die Indizes, die wichtigsten Strategien der Hedgefonds und die strukturierten Produkte. Anschließend werden die Themen Bewertung, Risiko und  ökonomische Funktion der Hedgefonds behandelt. Das Buch schließt mit einer Betrachtung der Hedgefonds-Investments aus Kundensicht. Der Anhang enthält Performancecharts und ein Kapitel über das Hedgefonds-Angebot in Deutschland im Zusammenhang mit dem Investmentmodernisierungsgesetz.

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Leseprobe

7. Andere Arbitrage Strategien (S. 163-165)

Manche Arbitrage Arten (darunter speziell Merger Arbitrage) weisen eine zyklische Entwicklung auf und bringen nicht immer namhafte Ertrage oder performen in manchen Zyklen besonders stark. Um diese zyklischen Perioden auszugleichen werden oft die zuvor beschriebenen Arten der Arbitrage: Fixed-income, Convertible und Merger, zu einer gemischten Arbitrage Strategic verbunden. Eine solche gemischte Strategic wird oft Relativevalue Arbitrage genannt. Relative-value Arbitrage hat die bereits beschriebenen Risikofaktoren einzelner Arbitrage Arten sowie zusatzlich zwei eigene Risikoquellen, die aus der Strategiemischung und aus der Gewichtung der einzelnen Arbitrage Arten entstehen. Die Strategiemischung und die Gewichtung erlauben jedoch der Relative-value Arbitrage viel groBere Flexibilitat in der Anpassung an die jeweiligen Marktkonditionen und effizientere Risikostreuung der einzelnen Arbitrage Arten. Unter normalen Marktbedingungen zeigt die Relative-value Arbitrage wenig Korrelation mit den traditionellen Investments und bildet somit eine gute Alternative als Beimischung zum Aktien- und/oder Anleihenportfolio, obwohl auch diese Strategie nicht gegen die unerwarteten, extrem starken Marktabschwiinge gefeilt ist. Andere Arbitrage Formen sind zum Beispiel Mortgage-backed Arbitrage, Statistical Arbitrage, Closed-end Fund Arbitrage, Pair Trading oder Capital-Structure Arbitrage, ADR Arbitrage oder Aktienindex Arbitrage.

7.1 Mortgage-backed Arbitrage
Mortgage-backed Securities (MBS) sind diverse Arten von Schuldverschreibungen, die mit Immobilien abgesichert sind. Einer der primaren Vorteile von MBS Investments ist, dass ihre Rendite meistens hoher ist, als die Renditen der US Treasury Notes und der Anleihen mit vergleichbarer Laufzeit, obwohl das zusatzliche Kreditrisiko relativ klein ist. Manche Hedgefonds Manager versuchen diese Tendenz gewinnbringend auszunutzen, indem sie eine Long Position in den MBS Instrumenten halten und diese mit einer Short Position in den US Treasury Notes absichern.

7.2 Statistical Arbitrage

Statistische Arbitrage versucht oft die sogenannte Mean Reversion (Rlickkehr zum arithmetischen Mittelwert) auszunutzen. Dies ist die Tendenz mancher Finanzinstrumente, nach starkeren Steigerungen oder Verlusten im Kurs wieder zu ihrem historischen Durchschnittswert zuriickzukommen. Praktisch bedeutet es, dass nach jeder starkeren Abweichung vom Durchschnittswert die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die nachste Bewegung des Kurses wieder zum langjahrigen Wert fiihren wird. Diese Tendenz wird fur Kaufe bei negativen und fur Verkaufe bei positiven Wertveranderungen genutzt. Die Manager, deren Strategic auf Mean Reversion basiert, verkaufen Short Aktien mit historisch Iiberdurchschnittlich hohem Kurs und kaufen Long jene, die einen historisch unterdurchschnittlich niedrigen Kurs aufweisen. Die Statistical Arbitrage versucht also sowohl die Konvergenz als auch die Divergenz der Wertpapierkurse positiv auszunutzen.

7.3 Closed-end Fund Arbitrage

Geschlossene Fonds, die an einer Borse notieren, konnen eine Arbitrage Gelegenheit bieten, wenn es einen Unterschied zwischen ihrem Nettoinventarwert {Net Asset Value) und dem Handelskurs gibt. Die geschlossenen Fonds emittieren nur eine beschrankte Anzahl der Anteile, die man im Gegensatz zu den offenen Fonds (Open-end) nicht immer vom Fonds kaufen und an den Fonds wiederverkaufen kann. Nur am Ende der vorgesehenen Laufzeit werden die Anteile vom Fonds zuruckgenommen. Die Differenzen entstehen, weil die Closed-end Fonds oft schlechtere Liquiditat aufweisen und die Bewertung manchmal ineffizient ist. Es ist sowohl ein Agio als auch ein Disagio moglich. Die Arbitrage im Bereich der geschlossenen Fonds kann sehr herausfordernd sein.

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis10
EINFUHRUNG14
TEIL I WAS SIE SCHON IMMER UBER HEDGEFONDS WISSEN WOLLTEN20
1. Hedgefonds fur Anfanger20
2. Unterschiede zu traditionellen Investmentfonds26
2.1 Manager26
2.2 Short Selling32
2.3 Leverage32
2.4 Hedging33
2.5 Marktneutrale Investments33
2.6 Arbitrage33
2.7 Synthetische Positioner! und Derivative34
2.8 Hoher Investitionsgrad35
2.9 Investieren in relativ illiquide Finanzinstrumente35
2.10 Hochkonzentrierte Positionen35
2.11 Transparenz und Liquiditat35
2.12 Weitere Unterschiede36
3. Die ,,Hot Issues" der Hedgefonds38
3.1 Die Kunst des Short Selling[38
3.2 Leverage50
3.3 Derivativinstrumente62
3.4 Hedging65
3.5 Marktneutrale Investments68
3.6 Transparenz77
3.7 Liquiditat80
4. Strukturen der Hedgefonds83
4.1 Die operativen Strukturen83
4.2 Die organisatorischen Strukturen83
4.3 Dokumentation eines Hedgefonds93
4.4 Gebiihren der Hedgefonds95
4.5 Zeichnungen und Ruckkaufe100
4.6 Vorteile der Hedgefonds und ihre Kosten102
TEIL II DAS UNIVERSUM DER HEDGEFONDS104
1. Kategorien der Hedgefonds104
2. Hedgefonds Indices109
3. Strategien der Hedgefonds113
3.1 Long/Short Aktienfonds114
3.2 Arbitrage114
3.3 Ereignis-orientierte Strategien116
4. Relative Value Strategien116
4.1 Fixed-income Arbitrage116
4.2 Convertible Arbitrage123
5. Event Driven Strategien139
5.1 Merger (Risk) Arbitrage143
5.2 Distressed Securities (gefallene Wertpapiere)151
5.3 Convertible Debenture Arbitrage155
6. Opportunistische (Direktionale) Strategien156
6.1 Global Macro Investment156
6.2 Equity Hedge und Equity Nonhedge161
7. Andere Arbitrage Strategien176
8. Dachfonds179
9. Strukturierte Produkte195
TEIL III DER WIDERSPENSTIGEN ZAHMUNG202
1. Bewertung der Hedgefonds202
1.1 Qualitative Analyse203
2. Hedgefonds und Risiko219
2.1 Long-Term Investment - Zeitfaktor in Hedgefonds221
2.2 Risikofaktoren221
2.3 Allgemeine Risikofaktoren der Hedgefonds227
2.4 Operative Risikofaktoren der Hedgefonds231
2.5 Systemisches Risiko239
2.6 Instrumente des modernen Risikomanagements - Value- at- Risk240
3. Alternative Investments aus Kundensicht247
4. Hedgefonds in der Globalen Finanzindustrie262
SCHLUSSWORT266
Anhang270
Equity Strategien271
Convertible Arbitrage vs. Convertible Bond Index272
Vergleich Fixed-Income Strategien273
Opportunistische Strategien274
Ereignisorientierte Strategien275
Dach-Hedgefonds-Strategien276
Ubernahme Sanofi-Synthelabo vs. Aventis278
Arbitrage-Strategien279
Vergleich Aktien, Hedge Funds, Futures Funds280
Erstellung eines reprasentativen synthetischen Hedgefonds- Dachindex282
Standardabweichung fur 12 Monats-lntervalle283
Renditen von 12 Monatsintervallen285
Risk - Return Vergleich286
Hedgefonds in Deutschland - Das Investmentmodernisierungsgesetz288
Ausgewählte Literatur292
Glossar294

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