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E-Book

Das Führungsbuch für erfogreiche Frauen

AutorCornelia Topf, Rolf Gawrich
VerlagRedline Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl300 Seiten
ISBN9783864146039
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Noch immer bekommen Frauen selten freiwillig eine Top-Position angeboten. Dabei mangelt es ihnen nicht an Kompetenz oder Ausdauer - was Frauen leider allzu oft fehlt, ist die strategische und konsequente Planung ihres Aufstiegs. Mit dem Handwerkszeug und den Karrierestrategien der Erfolgstrainerin Cornelia Topf kann die Hoffnung auf den Chefinnensessel jetzt endlich Realität werden. Mit ihrem Buch lernen Frauen, systematisch, die eigenen Stärken auszubauen, typisch weibliche Fauxpas zu vermeiden - und Führungsqualitäten zu entwickeln, die denen der Männer mindestens ebenbürtig sind. Zudem zeigt das Buch, wie frau sich aus Notlagen und Stresssituationen befreit und was sie beachten muss, wenn sie es ganz nach oben geschafft hat - und sich dort auch halten will.

DR. CORNELIA TOPF ist Erfolgstrainerin und Coach sowie Geschäftsführerin der Unternehmensberatung metatalk in Augsburg: www.metatalk-training.de. DR. ROLF GAWRICH ist Trainer und Consulter sowie Geschäftsführer der Unternehmensberatung Translimes in Bonn.

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Leseprobe

Vorwort:
Frauen auf dem Weg nach oben?


Noch immer ist es für eine Frau wahrscheinlicher,
vom Blitz erschlagen zu werden,
als in den Vorstand eines deutschen Großkonzerns aufzurücken.
Ursula Kleiner, Abteilungsleiterin





Möchten Sie weiterkommen? Wer möchte das nicht. In unserer heutigen sogenannten modernen Zeit wollen fast alle Frauen beruflich vorankommen, erfolgreich sein, sich auch im Job verwirklichen, sich vom Leben das holen, was sie sich wünschen.

Doch noch immer schaffen es leider nur die wenigsten tatsächlich – auch wenn alle fünf Jahre ein Publikumsblatt schlagzeilenträchtig verkündet, dass Frauen „mächtig im Kommen“ seien. Sie sind es nicht. Betrachtet man die Reihen deutscher Führungskräfte, sind Frauen immer noch in der krassen Minderheit. Wohlgemerkt: 50 Prozent der erwerbstätigen Deutschen sind Frauen. Raten Sie mal, wie viele davon im Management sitzen. Sie werden nie darauf kommen. Leider ist es aktenkundig: „Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stagniert der Frauenanteil unter den Führungskräften seit Jahren bei spärlichen und im internationalen Vergleich peinlichen 27 Prozent.“

Es hat sich in den letzten 40 Jahren nicht viel geändert. Vor 40 Jahren nahm mich mein Vater manchmal auf seine Geschäftsreisen mit. Wie die Frauen in der Arbeitswelt behandelt wurden, gefiel mir schon damals nicht besonders gut. Damals beschloss ich: Da mache ich nicht mit. Mit so wenig gebe ich mich nicht zufrieden. Inzwischen habe ich es nach gesellschaftlichen Standards „geschafft“. Ich bin erfolgreiche Beraterin, Trainerin und Coach; habe mein eigenes kleines Unternehmen. Ich gelte in Unternehmerkreisen als Expertin für Erfolgskommunikation. Ich halte Vorträge, veröffentliche Bücher und Fachbeiträge. Ich sitze mit Vorständen und Geschäftsführern an einem Tisch. Für mich hat sich vieles zum Besseren verändert. Für die meisten Frauen nicht.

Noch immer verhalten sich „die Männer“ genauso wenig souverän wie vor 40 Jahren. Die Glass Ceiling, die Glasdecke bei der Beförderung in Unternehmen, ist heute bei den meisten deutschen Unternehmen noch genauso undurchlässig wie vor 30 Jahren: Ab einer bestimmten Hierarchiestufe ist für Frauen einfach Schluss. Die täglichen frustrierenden Nickligkeiten bestehen noch genauso wie vor 30 Jahren:

  • Benutzen Sie Ihren hübschen Kopf doch mal zum Denken!
  • Als Frau verstehen Sie das nicht.
  • Typisch Frau, ihr fehlt eben die Härte fürs Business.

Noch immer sehe ich täglich um mich herum Frauen, wie sie in die typischen Frauenfallen des beruflichen Aufstiegs tappen – und getappt werden.

Wenn ich das sehe, denke ich bei mir: Wie viel Energie, Potenzial und Kraft gehen hier über einem völlig unsinnigen Konflikt verloren? Energie, die wir alle lieber in kreative Aufgaben stecken würden: in Sachfragen, in die „eigentliche“ Arbeit, in unsere Persönlichkeit, die Beziehung, Familie, Gesellschaft … Mich ärgert, dass Frauen nicht das bekommen, was sie sich wünschen, verdienen, sich bereits verdient haben. Mich stört nach wie vor, dass Männer es mehrheitlich weiterbringen als Frauen.

Übrigens: In diesem Buch werden Sie sehr oft Sätze lesen wie „Männer tun dies und jenes“. Natürlich tun nicht alle Männer das, sondern lediglich viele. Es gibt auch hoffnungsvolle Ausnahmen unter den Männern. Wir reden hier jedoch nicht über die Ausnahmen, sondern über den Regelfall. Den Regelfall, der dafür verantwortlich ist, dass die Eurostat-Statistik (s.o.) so aussieht, wie sie eben aussieht. Statistiken kann man leider nicht wegdiskutieren.

Wenn ich täglich erlebe, wie Frauen nicht das bekommen, was sie sich wünschen, finde ich das gleich doppelt bedauerlich. Zum einen deshalb, weil Männer offensichtlich als einziger Teil einer Spezies von der Evolution ausgenommen sind. Seit 100 Jahren haben sie mehrheitlich nichts dazugelernt. Auf der anderen Seite bin ich etwas erstaunt, dass ich über Frauen nicht viel Besseres zu berichten weiß: Auch wir haben nicht das gelernt, was wir brauchen, um das zu bekommen, was wir verdienen und uns wünschen. Dabei wäre es so einfach: Es fehlt uns nicht, wie immer wieder beschworen, an den „typisch männlichen“ Fähigkeiten für den Erfolg im Business wie Durchsetzungsvermögen, Härte oder Zielorientierung. Es fehlt uns schlicht am nötigen Handwerkszeug. Dieses Handwerkszeug kann frau erwerben. Sich in einer Männerwelt das zu holen, was frau sich wünscht, ohne sich selbst für ’nen Appel und ein Ei zu verkaufen, benötigt Fähigkeiten, die genauso erlernbar sind wie Autofahren, Tennisspielen, Produktkenntnisse, Rhetorik oder Patchwork. Auf diesen Buchseiten werde ich Ihnen schildern, wie Sie genau diese Fähigkeiten erlangen können. Bei diesen Fähigkeiten handelt es sich nicht in erster Linie um solche abstrakten Talente wie „mehr Selbstvertrauen“ oder „den inneren Kritiker überwinden“, von denen die Frauenliteratur geradezu strotzt. Nein, wer in seinem Beruf weiterkommen will, für den sind diese übergeordneten Fähigkeiten zwar interessant, aber nur indirekt. Die konkreten Aufstiegsverhinderer liegen nämlich direkt vor unserer Nase, in unserer täglichen Arbeit.

Wenn wir wissen wollen, warum Männer es weiterbringen als Frauen, müssen wir nicht nach Persönlichkeitsmerkmalen, Selbstvertrauen oder inneren Stimmen suchen. Wir müssen uns einfach nur die Arbeit ansehen, die jede von uns täglich leistet. Dann ist klar, warum Frauen nicht das bekommen, was sie verdienen, obwohl sie oft mehr leisten als vergleichbare Männer: Männer und Frauen müssen zwar täglich dieselben typischen Aufgaben meistern. Sie müssen:

  • sich und andere informieren,
  • Arbeiten erledigen oder delegieren,
  • sich und andere motivieren und führen,
  • andere von ihren Ideen überzeugen,
  • ihre Arbeit kontrollieren und kontrollieren lassen.

Bis hierher herrscht Gleichheit zwischen den Geschlechtern. Was beide tun müssen, ist für beide gleich. Doch wie sie es tun (die handwerkliche Ausführung sozusagen), macht den ganzen Unterschied:

  • Männer informieren, delegieren, führen, überzeugen und kontrollieren auf eine Weise, die sie weiterbringt.
  • Frauen informieren, delegieren, führen, überzeugen und kontrollieren auf eine Weise, die sie nicht so weit bringt.

Heißt das, dass Frauen selber schuld an der Misere sind? Nein. Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen, denn Schuldzuweisungen führen zu nichts. Es geht einfach darum, den Tatsachen ins Auge zu schauen. Und Tatsache ist nun einmal, dass Männer nicht besser als Frauen sind, sondern lediglich die besseren Handwerkszeuge benutzen und daher schneller und leichter das bekommen, was sie wollen. Wenn wir unser Handwerkszeug etwas aufmöbeln, dann bekommen auch wir, was wir uns wünschen. Klingt einleuchtend, nicht wahr?

Was aber ist mit der täglich am Arbeitsplatz spürbaren Diskriminierung von Frauen? Was ist mit den sexistischen Bemerkungen? Frauen werden täglich die fürs Business nötigen Eigenschaften abgesprochen: „nicht hart genug“, „kann sich nicht durchsetzen“, „verliert zu schnell die Nerven“. Was nützt es denn, wenn wir unser Handwerkszeug auf den neuesten Stand bringen und immer noch von solchen Vorurteilen in unserem Vorwärtskommen behindert werden? Das ist allerdings ein Problem.

Das Problem liegt jedoch erstaunlicherweise nicht an der anhaltenden Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz. Denn wenn wir mit Frauen sprechen, die „es geschafft“ haben und dabei Frau geblieben sind, überrascht ein Phänomen besonders: Erfolgreiche Frauen erlebten zwar dieselben Diskriminierungen wie weniger erfolgreiche Frauen auch, doch sie empfanden diese nie als Diskriminierung, sondern immer als bewältigbare Herausforderung. Bei manchen Frauen ist dieses Empfinden so ausgeprägt, dass sie Diskriminierungen überhaupt nicht mehr als solche wahrnehmen. So sagt zum Beispiel die Regionalleiterin eines Handelsunternehmens: „Natürlich werde ich als Frau unter lauter Topmanagern noch immer skeptisch betrachtet, sobald ich mich irgendwo zum ersten Mal sehen lasse. Doch sobald die Männer merken, dass ich meinen Beruf beherrsche, wird aus der Skepsis Kollegialität und oft echte Freundschaft. Männer sagen mir oft: ‚Respekt, Sie haben echt was drauf!‘“

Dies ist eine der wichtigsten Erkenntnisse, wenn wir uns mit erfolgreichen Frauen beschäftigen: Sie fühlen sich nicht diskriminiert, sie fühlen sich herausgefordert. Sie fühlen sich nicht unterlegen, sie haben volles Vertrauen in ihre Fähigkeit, gesteckte Ziele zu...

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